Hallo Joe,
joeMJ hat geschrieben:Weiterhin offen: 5GHz Konfiguration.
Es ist wie immer: Es kommt drauf an...
Da dir das aber nicht weiter hilft, hier mal meine Meinung bzw. mein Vorgehen zu deiner Frage:
joeMJ hat geschrieben:Gibt es einen Vorschlag seitens Community für eine optimale (physikalische) Konfiguration für 5GHz?
...
Hier noch einmal die Rahmenparameter:
Ein Accesspoint in einem 90M2 Altbau-Homeoffice (sehr dicke Wände)
Büro/Wohngebäude mit 6 Parteien und 8 Hotspots
Umgebendes Wohngebiet und Fachhochschule, sichtbar sind direkt rd. 40 Hotspots im Bereich 2,4 GHz und 26 im Bereich 5GHz, je nach Wetterlage streuen weitere Hotspots der Fachhochschule mit ein
Bei diesen ungünstigen Bedingungen und der kleinen Bürofläche von rd. 90 m² würde ich für effektives Arbeiten im Netzwerk auf eine Kabellösung zurückgreifen. Wenn es also darum geht, schnell große Datenmengen von A nach B zu transportieren, ist das Kabel nach wie vor die beste, schnellste und sicherste Lösung. Diese kann man in kleinen Kanälen auch so verlegen, dass man sie bei Änderungen ohne große Umbauarbeiten / Renovierungen auch wieder umverlegen kann. So habe ich das in meinem Büro gelöst. Selbst für Notebooks gibt es an den typischen Stellen LAN-Kabel. Davon liegen dann eben einige rum bzw. habe ich tlw. "schöne" AP-LAN-Dosen installiert.
Dein WLAN würde ich dann also nur für den typischen wichtigen "Spaß", wie Smartphone und Co verwenden. Und da kommt es in der Regel (Mails, App's) nicht so auf super Speed an, so dass da theoretisch jedes einfache WLAN (ab 6 MBit/s bei 802.11g) reichen würde.
Wenn du aber aus deinem WLAN wirklich das Maximum raus holen musst / möchtest, dann würde ich an deiner Stelle einen Dual-AP (Bsp. L-452agn dual - den nutze ich genau dafür) mit aktiviertem Band Steering, bevorzugt 5 GHz, nutzen. Also auf 2,4 GHz und 5 GHz die identischen SSID's und Verschlüsselungen anlegen, so dass sich die mobilen Geräte, je nach Ausstattung, dann möglichst mit 5 GHz verbinden. Das klappt mit den aktuellen Apfel-Problemen so einigermaßen...
Zur reinen physikalischen Konfig bei 5 GHz:
Es kommt wieder drauf an...
- Unterbänder: In Deutschland sind für Innen-Anwendungen nur Band 1 und 2 zugelassen. Daher würde ich also "1+2" auswählen. Somit hast du 8 + 8 = 16 mögliche Kanäle zur Nutzung
- Kanalnummer: Automatisch, so dass er sich (hoffentlich) selbst einen freien Kanal nimmt
- Wenn du WLAN-Clients hast, die alle mindestens 802.11n können, dann aktiviere unter physikalischen Einstellungen auch "Nur 802.11n (Greedfield-Modus)". Damit sperrst du alle Altgeräte mit 802.11a (max. 54 bzw. 108 MBit/s) aus. Ansonsten eben "802.11n (gemischt)", so dass alte und neue Geräte zugelassen sind.
- Max. Kanalbandbreite: Automatisch. Somit nutzt er je nach Verfügbarkeit / Störung eben entweder einen Kanal (20 MHz) oder ein Kanalpaar (40 MHz). Bei Kanalpaarung kannst du das WLAN eben mit doppelter Bandbreite nutzen. Wenn bei dir aber wirklich so viel in der Luft los ist, dann wird daraus sicher nichts, so dass du auf 300 bzw. 450 Mbit/s so wie so nie kommen wirst
- Antennengruppierung würde ich bei Verwendund der Originalantennen immer auf Automatisch lasseen und diese dann am Gerät möglichst in 2 oder 3 unterschiedlichen Ebenen ausrichten. Da gab es hier neulich auch schon eine Diskussion darüber... (
http://www.lancom-forum.de/lancom-wirel ... 13652.html)
- Antennen-Gewinn: würde ich auf 0 oder -2 stellen, um so etwas mehr Power aus dem Gerät zu holen. Alfred wird da aber sicher auch dagegen halten, dass das in bestimmten Szenarien nichts bringt?
- Sendeleistungs-Reduktion: bei 90 m² wirst du wohl die volle Sendeleistung benötigen. Also lieber nicht reduzieren. Frag mal deine Nachbarn, ob die reduzieren würden, so dass du weniger Störungen hast
- Basisstations-Dichte: Niedrig (so unverändert lassen! Wird wohl gar nicht mehr genutzt und ist ein Überbleibsel aus alten Zeiten...?)
- max. Abstand: im Innenbereich auf 0 km lassen.
- Kanal-Liste: leer lassen, da ja automatische Kanalwahl. Außer, du findest irgendwann mal eine dauerhafte Lücke (unwahrscheinlich), die du hier als bevorzugte Kanalwahl eintragen könntest. Aber ich glaube, dass diese bevorzugte Auswahl auch nicht so wirklich funktioniert - oder? Ich hatte da in der Vergangenheit oft bemerkt, dass dieser Wunsch einfach ignoriert wurde...
- Adaptive Noise Immunity: Tja, da fehlen mir die praktischen Erfahrungen... Für dich wäre es ja angeblich sinnvoll, diese Funktion extra zu aktivieren, um so eine stabile Übertragung zu schaffen. Allerdings könnte man es auch genau anders herum deuten, dass der Lancom dann in Folge der Störungen die Leistung so runter schraubt, dass deine WLAN-Clients gar keine Verbindung mehr hinkriegen. Entweder testen oder noch einmal Alfred hierzu befragen...
Den Rest kannst du alles auf Standard lassen. Ggf. Backround-Scan auf 28 Stunden, so dass du im WLAN-Monitor dein Umfeld kontrollieren kannst. Aber für den reinen praktischen und stabilen Betrieb ist das Spielspaß und sorgt nur dafür, dass deine WLAN-Clients aller x Stunden eben kurz aus dem WLAN fliegen, weil der Lancom einen Scan durchführt... Für ein stabiles Netz also eigentlich lieber ausschalten!
Ansonsten:
- QoS aktivieren (ist wohl für echtes 802.11n Bedingung!)
- Client-Modus: Alles auf Default lassen - nutzt du ja nicht...
Bei logischen Einstellungen (vieles "Geschmackssache"):
- SSID-Broadcast unterdrücken: kommt drauf an... Wenn du selbst nicht ständig neue Geräte hast, die nach deinem WLAN scannen müssen, würde ich es auf "Ja" stellen. Dann versuchen wenigstens nicht ständig deine Nachbarn dein WLAN zu hacken...
- MAC-Filter: wie zuvor, bei bekannten Geräten aktivieren und diese in die Stationstabelle mit jeweils eigener (!) Passphrase einpflegen. Das ist wirklich sinnvoll vor allem, wenn du wechselnde Mitarbeiter (Praktikanten usw.) hast, die eben nach einer gewissen Zeit auch nicht mehr ins WLAN kommen sollen. Das erspart dir ständige Änderungen deiner WPA!
- Powersave wäre ggf. noch wichtig, wobei es da auch darauf ankommt, ob deine Clients wirklich damit klar kommen. Ist ja (meines Wissens) insbesondere für WLAN-VoIP gedacht. Im Zweifelsfall lieber aus lassen.
- Übertragung: Alles auf Default lassen. Hier ist das eingeschaltene "kurze Guard-Intervall" wichtig...
Bei WPA-Einstellungen:
- unbedingt WPA, möglichst WPA2 mit AES. Ist ja für 802.11n Bedingung!
- am Besten keine "globale" Passphrase hier eintragen, sondern jder WLAN-MAC in der Stationstabelle eine eigene Passphrase verpassen. Erhöht die Sicherheit, was ja in deinem Umfeld extrem wichtig wäre!!!
- den Rest meiner Meinung nach auch auf Default lassen...
So, ich hoffe, ich konnte dir ein bisschen auf die Sprünge helfen. Vielleicht kann mich auch jemand (insbesondere Alfred als DER Kenner) berichtigen / ergänzen?
Viele Grüße, Stefan
GS-2326, 1783VAW, R883VAW, 1781A, 831A, 1781EF+, L-452agn, L-32x, L-54(ag/dual), 1711(+), 1511, 821(+), 3850, 3050, IL-11/2, VP-100 ..., Optionen: CF, PS, WLC
LCS WLAN