Überlappungsfreie Kanäle im 2,4 GHz-Band

Forum zum LANCOM WLC-4100, WLC-4025+, WLC-4025 und WLC-4006 WLAN-Controller

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fildercom
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Überlappungsfreie Kanäle im 2,4 GHz-Band

Beitrag von fildercom »

Hallo zusammen,

wie an anderer Stelle schon einmal beschrieben, möchte ich in Kürze Voice-over-WLAN realisieren. Dies soll im 2,4 GHz-Band gemacht werden, da die Kapazitäten für Sprache ausreichend sind und die Reichweite größer ist.

Aktuell habe ich 3 Dual-Radio-APs im Einsatz (L-322agn HW-Release E).

Im 2,4 GHz-Band werden die Kanäle 1, 6 und 11 genutzt.

Eventuell muss ich für VoWLAN noch einen vierten AP platzieren, da Tests ergeben haben, dass ich im Bereich des Treppenhauses vermutlich eine zu niedrige Feldstärke habe. Dort war bisher nie eine gute Ausleuchtung erforderlich, da Datendienste dort nicht genutzt wurden. Beim Thema VoIP sieht das aber anders aus...

Jetzt stellt sich die Frage, wie die Kanalverteilung "sauber" realisiert werden kann, damit die APs sich nicht gegenseitig stören.

Die Wikipedia sagt, dass an 802.11g vier überlappungsfreie Kanäle möglich sind:
https://de.wikipedia.org/wiki/Wireless_ ... rk#802.11g

Das wären dann 1, 5, 9 und 13.

Muss ich die Kompatibilität für 802.11b im WLC deaktivieren, damit das sinnvoll funktioniert? Oder wie sollte das "sauber" realisiert werden?

Viele Grüße und vielen Dank
fildercom.
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Bernie137
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Re: Überlappungsfreie Kanäle im 2,4 GHz-Band

Beitrag von Bernie137 »

Hallo fildercom,

spontan fällt mir dazu ein, dass die Kanäle 1, 5, 9 und 13 nur fruchten bei lediglich 20MHz Kanalbreite. Ist die Frage, ob das für alle anderen Anwendungen dann ausreicht.

Vielleicht ist es aber auch gar nicht nötig, jedem AP eine anderen Kanal zugeben, weil sich alle APs gar nicht untereinander sehen. Mal ein einfaches Beispiel: AP 1 bis 4 sind räumlich hintereinander in Reihe. So sehen sich AP1 und AP4 gar nicht und könnten beide den gleichen Kanal nutzen.

Ich bin jetzt nicht ganz im Bilde, wie funktioniert dann zuverlässig QoS für VoIP. Reicht da das Häkchen "QoS nach 802.11e (WME) einschalten"?

vg Bernie
Man lernt nie aus.
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fildercom
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Re: Überlappungsfreie Kanäle im 2,4 GHz-Band

Beitrag von fildercom »

Hallo Bernie,

danke für die Antwort.

Also zum Thema 20 MHz Kanalbreite:
Das ist klar, dass es mit 40 MHz so nicht klappen kann, aber an anderer Stelle hier im Forum wurde schon einmal erwähnt, dass im 2,4 GHz-Band ohnehin 40-MHz-Breite nur möglich ist, wenn absolut keine anderen WLANs in der Nähe sind und es auch alle Clients unterstützen (müsste mich sehr täuschen, falls dem nicht so wäre).

Ich denke gerade für Voice-over-WLAN dürfte die MHz-Kanalbreite (also bei 20 MHz und 1 Stream maximal 72 Mbit/s) ausreichen. Für datenintensive Anwendungen (Laptops etc.) steht das 5 GHz-Band ja mit 40 MHz-Kanalbreite weiterhin zur Verfügung.

Leider dürften sich alle 4 APs in meiner Installation sehen, da sie nicht "in Reihe" sind, sondern anderweitig verteilt werden sollen (3 sind schon da und sehen sich, der vierte soll dort platziert werden, wo von den anderen nur noch ein sehr schwaches Signal ist).

Und zum QoS:
Laut folgender offizieller Webseite sollte der besagte Haken ausreichen:
https://www.lancom-systems.de/docs/LCOS ... 06951.html

Viele Grüße
fildercom.
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fildercom
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Re: Überlappungsfreie Kanäle im 2,4 GHz-Band

Beitrag von fildercom »

Ich muss mein altes Thema nochmals reaktivieren, da sich folgendes Szenario ergeben hat:
Das vom WLC verwaltete Netz beinhaltet 4 LANCOM Dual-Radio APs, die Kanalwahl ist wie folgt:
2,4 GHz: 1, 5, 9, 13
5 GHz: 36, 40, 44,48

Es soll ein weiterer AP zusätzlich aufgebaut werden, der nicht Teil des verwalteten Netzes ist und auch von einem anderen Hersteller stammt. Dieser dient nur für gelegentliche Test- und Schulungsszenarien und ist daher nicht 24/7 in Betrieb, sondern nur bei Bedarf.

Da die freien Kanäle nun Mangelware sind, steht er aktuell auf den Kanälen 7 und 48.

Zum 2,4 GHz-Bereich ergibt sich nun folgende Fragestellung:
Ist es sinnvoller, ihn auf einen der bereits verwendeten Kanäle zu legen (also 1, 5, 9, 13) oder besser "dazwischen", also z.B. wie aktuell Kanal 7?

Zu dieser Thematik kursieren verschiedene Thesen, aber ich würde gerne mal die Meinung der Spezialisten dazu hören (insbesondere @ alf29).

Wie soll ich es einstellen, so dass am wenigsten Störungen zu erwarten sind?

Viele Grüße und vielen Dank
fildercom.
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Re: Überlappungsfreie Kanäle im 2,4 GHz-Band

Beitrag von 5624 »

Bei mir hat sich gezeigt, dass ich weit weniger Probleme habe, wenn alle APs den gleichen Kanal bevölkern. Zur Zeit nutze ich bei 230 APs nur den Kanal 3 und, wenn die Störungen zu massiv sind, den Kanal 13.

Früher hatte ich mal 1, 6 und 11 sowie 1, 5, 9 und 13 in der Konfig aktiv. In einigen unserer Filialen gab es massive Probleme, bis teilweise zur absoluten Unbrauchbarkeit des WLANs.

Es ist weniger problematisch, wenn alle APs den gleichen Kanal haben, als wenn man die um einen oder zwei Kanäle verschiebt.
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Jirka
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Re: Überlappungsfreie Kanäle im 2,4 GHz-Band

Beitrag von Jirka »

Hallo,
fildercom hat geschrieben:Es soll ein weiterer AP zusätzlich aufgebaut werden, der nicht Teil des verwalteten Netzes ist und auch von einem anderen Hersteller stammt. Dieser dient nur für gelegentliche Test- und Schulungsszenarien und ist daher nicht 24/7 in Betrieb, sondern nur bei Bedarf.
damit kam mir ein Hotel-Besitzer auch. Da würden noch TP-Link-APs installiert werden für das Kassennetz. Da habe ich ihm gleich gesagt, was der Quatsch denn soll. Einfach eine entsprechende SSID aufsetzen, die VLAN-mäßig oder WLC-Tunnel-mäßig abgestrennt ist und fertig. Dafür können die APs doch mehrere SSIDs!

Viele Grüße,
Jirka
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stefanbunzel
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Re: Überlappungsfreie Kanäle im 2,4 GHz-Band

Beitrag von stefanbunzel »

Guten Morgen 5624,
5624 hat geschrieben:Es ist weniger problematisch, wenn alle APs den gleichen Kanal haben, als wenn man die um einen oder zwei Kanäle verschiebt.
Wenn es um zeitgleich parallel möglichst hohen Durchsatz mehrerer Clients über mehrere AP's geht, dann ist diese Aussage nach meiner Erfahrung absolut Falsch.
Nach meiner persönlichen Erfahung stört jeder weitere Sender auf der gleichen Frequenz erheblich den Datendurchsatz, da die Fehlerrate steigt und somit Pakete mehrfach gesendet werden müssen, bis sie einmal fehlerfrei beim Empfänger ankommen. Daher gilt hier weiterhin die Regel 1 - 5 - 9 -13, wobei man da beim Kanal 13 schon aufpassen muss, da nicht jeder Client damit auch klar kommt.

Ich habe oft die Erfahrung gemacht, dass es in durch viele AP's stark beanspruchten Bereichen i.d.R. reicht, die Kanäle um einen nach oben oder unten zu korrigieren um so den Durchsatz erheblich zu beeinflussen.

Ich habe das immer mit PRTG getestet und dokumentiert: Aufzeichnung von Kanal, Durchsatz und Kanallast. Hier sieht man dann zeitlich graphisch und sehr anschaulich, wie der maximale Durchsatz eines AP's von der selbst erzeugten als auch fremd erzeugten Kanallast abhängig ist. Verstellt man dann den Kanal, prüft man rd. 30 Minuten später mal wieder die graphischen Werte und kann ggf. weiter korrigieren.

Ja, das ist oft zeitaufwändiges Justieren - was sich dann aber anhand gutem Datendurchsatz auszahlt!

Und ja, das Umfeld ändert sich oft sehr schnell und das Spiel geht wieder von vorne los. Ich habe mir von PRTG immer Mails zuschicken lassen, wenn bei einem AP die Kanallast über einen längeren Zeitraum sehr hoch war. So musste man nicht ständig selbst die Werte prüfen.

Viel Erfolg,
Stefan
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fildercom
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Re: Überlappungsfreie Kanäle im 2,4 GHz-Band

Beitrag von fildercom »

Danke für eure bisherigen Antworten.

@ Jirka:
Ja, eine zusätzliche SSID ist prinzipiell eine gute Idee. Es gibt jedoch genau einen Fall, wo sie nicht hilft: zusätzliche Redundanz, falls das per WLC verwaltete Netz mal ein Problem haben sollte. Dagegen hilft nur ein zusätzlicher Stand-Alone-AP.

@ stefanbunzel:
Das Testen und Justieren ist eine gute Idee.

Mir ging es aber eher um die generelle Frage, ob lieber den AP "dazwischen" oder auf einen bereits genutzten Kanal. Da sind die Meinungen sehr unterschiedlich. Erst kürzlich sagte jemand, es wäre besser, den AP auf einen bereits benutzten Kanal zu legen, da sich die APs so gegenseitig richtig "sehen" und es zu weniger Störungen kommt, als wenn der Kanal dazwischen wäre, so sieht der jeweils andere AP nur irgend eine "Rauschen" im Medium.

Vielleicht kann alf29 noch etwas dazu sagen.
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