"Yacht"-Wifi-Anwendung (Marina/Offshore)
Moderator: Lancom-Systems Moderatoren
"Yacht"-Wifi-Anwendung (Marina/Offshore)
Moin,
ich bin zuletzt ein wenig auf einem Katamaran eines Freundes durch die Gegend mitgereist und frage mich, ob die vorhandene "IT" auf dem Ding nicht verbesserungswürdig wäre. Im nächsten Jahr steht die nächste Reise an, weil's einfach nur schön war.
Genutzt wurde Iridium Go, das ist so ein Mini-Wifi-Hotspot für Predictwind Offshore auf einem Macbook, sowie für einen B&G Plotter/AIS Monitor. Ebenso können über den Go Emails abgerufen werden und notfalls recht ordentlich telefoniert werden. Ein Android oder iOS Device nutzt dazu eine App, um per WiFi mit dem Ding zu kommunizieren. Richtig cool, das Teil. Hab ich jetzt zum ersten Mal gesehen.
Relativ nervig wurde das, als in der Nähe der Marina oder beim Mooring in der Nähe eines bekannten Hotspots das vorhandene Yachthotspotsystem genutzt werden wollte. Darüber sind die Wetterabfragen "günstiger" und es gibt halbwegs akzeptable Geschwindigkeiten, um Videos und Fotos der Urlaubsreise hochzuladen oder um notwendige Ersatzteile zu bestellen. Bei Regen und entsprechender Entfernung zur Marina stürzte die Verbindung auch mal ab oder ein freier Zugangspunkt war von zu vielen Clients übervölkert, so dass ab und an nur nachts zwischen 2 und 7 eine annehmbare Nutzung möglich war. Man musste also die SSID wechseln. Dazu kann die Software auf diesem klapprigen Yachthotspotsystem nur 18 Zugangspunkte und dazugehörige Zugangsdaten speichern, das Webinterface ist eine Katastrophe. Sollte GSM genutzt werden, so musste auf einen weiteren Mini-Hotspot, so ein Huawei-Dingsbums gewechselt werden. Damit ging das wirklich sehr, sehr gut, auf meinem iPhone selbst war nämlich höchstens Edge drin aber es ist eben auch sehr teuer. Wir hatten zu dem Zeitpunkt noch kein EU-Roaming, mussten ab und an auch SIM-Karten wechseln. Örgs: Im Moment klettert er dazu auf den Mast und hat da als Notlösung so eine Gefrierbox mit dem Huawei-Dings samt Stromversorgung via Ankerlicht festgeklebt .
Den Skipper mag ich sehr gerne. Wenn's nur halbwegs stabil laufen würde, wäre das schon ein riesiger Fortschritt für ihn. Von diesem "modernen Zeugs" will er eigentlich nix wissen und es nervt ihn, weil es eben ständig nicht funktioniert - wie er sagt. Er plant dennoch, einen ganzen Satz von AC auf 24V umgebaute Sonos Play1 Boxen zu installieren und Musik oder Podcasts von seinem kleinen Mini-stromspar-Nas abzuspielen, weil das vorhandene System soundmäßig 'ne echte Katastrophe ist und mehr Strom verbraucht, als 15 Brüllwürfel von Sonos zusammen. Dieses QNAP ist übrigens richtig genial, davon spielt er im Moment seine Videos direkt an seinem kleinen LED-Beamer ab - Es ist ein TS-453Bmini-8G mit 4x 2TB SSD's und verbraucht ebenfalls quasi fast nix - Das einzige, was gut und ständig funktioniert, wie er sagt - dem kann ich durchaus zustimmen.
Tja, Stromverbrauch ist wohl auch so eine Sache - es gibt einen Windgenerator, 4 Solarpanels (die bald erweitert werden) und einen Dieselgenerator. Da muss man schon ein wenig auf den Verbrauch achten, je nach Wetterlage. Wenn man sich umsieht, so sagt er, in irgendwelchen Foren, wird immer wieder auf das gleiche Plastik verwiesen, z.B. von Yachtcontrol oder ähnlich - aber das sei wohl alles nix stabiles.
Viel sinnvoller wäre es, in meinen Augen, ein vernünftiges System zu haben, mit einer ordentlichen WiFi und vielleicht sogar LTE-Antenne, irgendwo oben am Mast - gut gegen Salzwasser geschützt - welches sich selbst in Iridium Go als WiFi Client einbuchen könnte oder in den Huawei LTE Hotspot oder in Zellen in der Nähe der Marina um so selbst nicht ständig die SSID wechseln müsste um entweder Iridium Go, Marina-Hotspots oder LTE nutzen zu können oder wie auch immer.
Wie würdet Ihr das lösen?
Es wäre schön, wenn ich ihn im nächsten Jahr ein wenig zurückkommen lassen könnte für die schöne Reise.
Liebe Grüße,
John
ich bin zuletzt ein wenig auf einem Katamaran eines Freundes durch die Gegend mitgereist und frage mich, ob die vorhandene "IT" auf dem Ding nicht verbesserungswürdig wäre. Im nächsten Jahr steht die nächste Reise an, weil's einfach nur schön war.
Genutzt wurde Iridium Go, das ist so ein Mini-Wifi-Hotspot für Predictwind Offshore auf einem Macbook, sowie für einen B&G Plotter/AIS Monitor. Ebenso können über den Go Emails abgerufen werden und notfalls recht ordentlich telefoniert werden. Ein Android oder iOS Device nutzt dazu eine App, um per WiFi mit dem Ding zu kommunizieren. Richtig cool, das Teil. Hab ich jetzt zum ersten Mal gesehen.
Relativ nervig wurde das, als in der Nähe der Marina oder beim Mooring in der Nähe eines bekannten Hotspots das vorhandene Yachthotspotsystem genutzt werden wollte. Darüber sind die Wetterabfragen "günstiger" und es gibt halbwegs akzeptable Geschwindigkeiten, um Videos und Fotos der Urlaubsreise hochzuladen oder um notwendige Ersatzteile zu bestellen. Bei Regen und entsprechender Entfernung zur Marina stürzte die Verbindung auch mal ab oder ein freier Zugangspunkt war von zu vielen Clients übervölkert, so dass ab und an nur nachts zwischen 2 und 7 eine annehmbare Nutzung möglich war. Man musste also die SSID wechseln. Dazu kann die Software auf diesem klapprigen Yachthotspotsystem nur 18 Zugangspunkte und dazugehörige Zugangsdaten speichern, das Webinterface ist eine Katastrophe. Sollte GSM genutzt werden, so musste auf einen weiteren Mini-Hotspot, so ein Huawei-Dingsbums gewechselt werden. Damit ging das wirklich sehr, sehr gut, auf meinem iPhone selbst war nämlich höchstens Edge drin aber es ist eben auch sehr teuer. Wir hatten zu dem Zeitpunkt noch kein EU-Roaming, mussten ab und an auch SIM-Karten wechseln. Örgs: Im Moment klettert er dazu auf den Mast und hat da als Notlösung so eine Gefrierbox mit dem Huawei-Dings samt Stromversorgung via Ankerlicht festgeklebt .
Den Skipper mag ich sehr gerne. Wenn's nur halbwegs stabil laufen würde, wäre das schon ein riesiger Fortschritt für ihn. Von diesem "modernen Zeugs" will er eigentlich nix wissen und es nervt ihn, weil es eben ständig nicht funktioniert - wie er sagt. Er plant dennoch, einen ganzen Satz von AC auf 24V umgebaute Sonos Play1 Boxen zu installieren und Musik oder Podcasts von seinem kleinen Mini-stromspar-Nas abzuspielen, weil das vorhandene System soundmäßig 'ne echte Katastrophe ist und mehr Strom verbraucht, als 15 Brüllwürfel von Sonos zusammen. Dieses QNAP ist übrigens richtig genial, davon spielt er im Moment seine Videos direkt an seinem kleinen LED-Beamer ab - Es ist ein TS-453Bmini-8G mit 4x 2TB SSD's und verbraucht ebenfalls quasi fast nix - Das einzige, was gut und ständig funktioniert, wie er sagt - dem kann ich durchaus zustimmen.
Tja, Stromverbrauch ist wohl auch so eine Sache - es gibt einen Windgenerator, 4 Solarpanels (die bald erweitert werden) und einen Dieselgenerator. Da muss man schon ein wenig auf den Verbrauch achten, je nach Wetterlage. Wenn man sich umsieht, so sagt er, in irgendwelchen Foren, wird immer wieder auf das gleiche Plastik verwiesen, z.B. von Yachtcontrol oder ähnlich - aber das sei wohl alles nix stabiles.
Viel sinnvoller wäre es, in meinen Augen, ein vernünftiges System zu haben, mit einer ordentlichen WiFi und vielleicht sogar LTE-Antenne, irgendwo oben am Mast - gut gegen Salzwasser geschützt - welches sich selbst in Iridium Go als WiFi Client einbuchen könnte oder in den Huawei LTE Hotspot oder in Zellen in der Nähe der Marina um so selbst nicht ständig die SSID wechseln müsste um entweder Iridium Go, Marina-Hotspots oder LTE nutzen zu können oder wie auch immer.
Wie würdet Ihr das lösen?
Es wäre schön, wenn ich ihn im nächsten Jahr ein wenig zurückkommen lassen könnte für die schöne Reise.
Liebe Grüße,
John
Cheers,
Joe
Joe
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- Registriert: 20 Nov 2013, 09:17
Re: "Yacht"-Wifi-Anwendung (Marina/Offshore)
Hallo,
Ich meine jetzt NICHT diese Satellitentelephone mit der bizarren Antenne, sondern einen Internet-Accesspoint mit eingebauter Paraboloidantenne.
Ansonsten: Das Salzwasser ist, auch 20 Meter über der Wasseroberfläche, nicht "gadgetfreundlich". Auch deswegen nehmen die Russen auch gerne alte IBM-Keyboards her, die modernen Dinger sind ruck-zuck hinüber.
Einer unserer Kunden stellt Bohrplattformen auf, z.B. in der Barentssee. War ich öfters schon vor Ort, allerdings in Sachen AIX/POWER. Netz hatten wir da, und zwar sehr gutes, mit so einem Satellitengerät. Nun steht so ein Katamaran nicht so ruhig wie eine rig-off - Plattform, aber: Angeblich soll es auch auf Yachten funktionieren.joeMJ hat geschrieben: Wie würdet Ihr das lösen?
Es wäre schön, wenn ich ihn im nächsten Jahr ein wenig zurückkommen lassen könnte für die schöne Reise.
Ich meine jetzt NICHT diese Satellitentelephone mit der bizarren Antenne, sondern einen Internet-Accesspoint mit eingebauter Paraboloidantenne.
Ansonsten: Das Salzwasser ist, auch 20 Meter über der Wasseroberfläche, nicht "gadgetfreundlich". Auch deswegen nehmen die Russen auch gerne alte IBM-Keyboards her, die modernen Dinger sind ruck-zuck hinüber.
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Re: "Yacht"-Wifi-Anwendung (Marina/Offshore)
Anmerkung dazu: Lancom Outdoor LTE Antennen überleben auf einem Schiff ca. 1 JahrKoppelfeld hat geschrieben: Ansonsten: Das Salzwasser ist, auch 20 Meter über der Wasseroberfläche, nicht "gadgetfreundlich". Auch deswegen nehmen die Russen auch gerne alte IBM-Keyboards her, die modernen Dinger sind ruck-zuck hinüber.
Gruß Dr.Einstein
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Re: "Yacht"-Wifi-Anwendung (Marina/Offshore)
Die Reichweite des landbasierten Mobilfunk auf dem Meer wird vor allem durch die Erdkrümmung begrenzt:
https://de.wikipedia.org/wiki/Sichtweite#Beispiele
Durch die Erdkrümmung ist die Montage der Mobilfunkantenne möglichst hoch oben am Mast zu empfehlen.
Bei GSM-Mobilfunknetzen kommt zusätzlich das Timing Advance als Reichweitenbegrenzung hinzu:
https://de.wikipedia.org/wiki/Timing_Advance
Einige GSM-Mobilfunknetze (z.B. Island) mit Mobilfunkantennen an Standorten > 100 Meter über Meereshöhe erlauben auch Timing Advance-Werte > 63 und somit GSM-Mobilfunkreichweiten > 35 Kilometer.
Für die Internetverbindung und Telefonie ist fern der Küste eine satellitenbasierte Lösung erforderlich. Es gibt zahlreiche satellitenbasierte Internet-/Telefonielösungen für die Schifffahrt, die auf den langsamen L-Band-Lösungen von Iridium, Inmarsat, Thuraya basieren. Weiter gibt es zahlreiche Anbieter von Ka-Band- oder Ku-Band-Lösungen für den schnellen Internetanschluss im offenen Meer (z.B. Inmarsat-5/Global Xpress). Welche satellitenbasierte Lösung für die küstenferne Anwendung eingesetzt wird, ist ganz klar eine Budgetfrage. Erhältlich sind satellitenbasierte Lösungen für die Schifffahrt mit einem Kaufpreis von > 25000.- €! => Iridium GO ist nur eine Low-Budget-Lösung.
https://de.wikipedia.org/wiki/Sichtweite#Beispiele
Durch die Erdkrümmung ist die Montage der Mobilfunkantenne möglichst hoch oben am Mast zu empfehlen.
Bei GSM-Mobilfunknetzen kommt zusätzlich das Timing Advance als Reichweitenbegrenzung hinzu:
https://de.wikipedia.org/wiki/Timing_Advance
Einige GSM-Mobilfunknetze (z.B. Island) mit Mobilfunkantennen an Standorten > 100 Meter über Meereshöhe erlauben auch Timing Advance-Werte > 63 und somit GSM-Mobilfunkreichweiten > 35 Kilometer.
Für die Internetverbindung und Telefonie ist fern der Küste eine satellitenbasierte Lösung erforderlich. Es gibt zahlreiche satellitenbasierte Internet-/Telefonielösungen für die Schifffahrt, die auf den langsamen L-Band-Lösungen von Iridium, Inmarsat, Thuraya basieren. Weiter gibt es zahlreiche Anbieter von Ka-Band- oder Ku-Band-Lösungen für den schnellen Internetanschluss im offenen Meer (z.B. Inmarsat-5/Global Xpress). Welche satellitenbasierte Lösung für die küstenferne Anwendung eingesetzt wird, ist ganz klar eine Budgetfrage. Erhältlich sind satellitenbasierte Lösungen für die Schifffahrt mit einem Kaufpreis von > 25000.- €! => Iridium GO ist nur eine Low-Budget-Lösung.
Re: "Yacht"-Wifi-Anwendung (Marina/Offshore)
Das ist wohl der Punkt Ich glaube, für diesen Einsatzzweck sollte ich im Moment um das Lancom-Produkt-Arsenal einen Bogen machenDr.Einstein hat geschrieben:Anmerkung dazu: Lancom Outdoor LTE Antennen überleben auf einem Schiff ca. 1 JahrKoppelfeld hat geschrieben: Ansonsten: Das Salzwasser ist, auch 20 Meter über der Wasseroberfläche, nicht "gadgetfreundlich". Auch deswegen nehmen die Russen auch gerne alte IBM-Keyboards her, die modernen Dinger sind ruck-zuck hinüber.
Gruß Dr.Einstein
Bin im übrigen weiter auf der Suche.
Cheers,
Joe
Joe
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- Registriert: 19 Aug 2014, 22:41
Re: "Yacht"-Wifi-Anwendung (Marina/Offshore)
Gemäss Datenblatt würde sich für den küstennahe Einsatz eine Lösung à la GLOMEX weBBoat IT1004 Plus eignen:
http://www.glomex.it/webboat/de/it1004plus.php
http://www.nordwest-funk.de/shop_2/de/A ... mit-4G/LTE
https://www.ferroberlin.de/Glomex-IT100 ... G-LTE.html
http://www.glomex.it/webboat/de/it1004plus.php
http://www.nordwest-funk.de/shop_2/de/A ... mit-4G/LTE
https://www.ferroberlin.de/Glomex-IT100 ... G-LTE.html
Re: "Yacht"-Wifi-Anwendung (Marina/Offshore)
Bei einem Wiederbeschaffungswert von deutlich unter 20 Euro soweit erst mal kein größeres Problem - beim Austausch darf man aber dann wohl "Mast- und Beinbruch" wünschenDr.Einstein hat geschrieben:Anmerkung dazu: Lancom Outdoor LTE Antennen überleben auf einem Schiff ca. 1 Jahr
Re: "Yacht"-Wifi-Anwendung (Marina/Offshore)
Mist Die Benachrichtigungen landen im Spam...
-> Danke.
Wir werden wohl oder übel dieses Glomex-Ding da mal ausprobieren. Ich habe mir das UI/Handbuch mal angesehen und es graust mir nur so... Exakt sowas hätte ich eigentlich gerne in der Variante Lancom Aber führt wohl kein weg dran vorbei.
Zu den Kosten - Mit Verlaub, nun, *hust*, ich hatte des nachtens ein sündhaft teures, wunderschönes Code Zero bei ihm geschrottet, weil ich meinte, die "paar" Knoten mehr müsse das Ding abkönnen und es lag so schön im Wind... Nun, hat ihn nicht wirklich interessiert - kommt vor, sagt er In sofern will ich wohl auch mein schlechtes Gewissen ein wenig erleichtern.
-> Danke.
Wir werden wohl oder übel dieses Glomex-Ding da mal ausprobieren. Ich habe mir das UI/Handbuch mal angesehen und es graust mir nur so... Exakt sowas hätte ich eigentlich gerne in der Variante Lancom Aber führt wohl kein weg dran vorbei.
Zu den Kosten - Mit Verlaub, nun, *hust*, ich hatte des nachtens ein sündhaft teures, wunderschönes Code Zero bei ihm geschrottet, weil ich meinte, die "paar" Knoten mehr müsse das Ding abkönnen und es lag so schön im Wind... Nun, hat ihn nicht wirklich interessiert - kommt vor, sagt er In sofern will ich wohl auch mein schlechtes Gewissen ein wenig erleichtern.
Cheers,
Joe
Joe