VoIP Lancom 1722

Wünsche und Vorschläge zur Verbesserung der LANCOM Produkte

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eddia
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VoIP Lancom 1722

Beitrag von eddia »

Hallo,

ist eigentlich kein Feature-Wunsch, sondern mehr eine Überlegung zum sinnvollen Einsatz des heiss erwarteten 1722...

Der 1722 soll ja 2 ISDN-Ports bieten, die frei als interne oder externe Ports geschaltet werden können. Gemäß den Dokumenten auf der Lancom Website wird auch die Einbindung vorhandener ISDN TK-Anlagen als Migrationspfad beschrieben - und das auch nicht nur für Aussenstellen sondern für die 'Firmenzentrale'.

Hier bekomme ich allerdings erste Bedenken. Eigentlich alle Unternehmen, die mehr als ein paar Mitarbeiter beschäftigen, besitzen einen Anlagenanschluss mit mehr als einem NTBA, da 2 B-Kanäle meist nicht ausreichen. Wie sollte man hier einen 1722 überhaupt einsetzen können? Man würde ja zur Verbindung der TK-Anlage mit dem Lancom mindestens 2 interne ISDN-Ports und vom Lancom zu den NTBAs ebenfalls 2 externe Ports benötigen - das sind dann schon vier. Und das Spielchen könnte man mit weiteren NTBAs noch weitertreiben.

Ok - ab ca. 8 NTBAs würde sich der Einsatz eines Primärmultiplexanschlusses lohnen, bei dem dann die beiden ISDN-Ports des 1722 wieder ausreichen würden. Ob ein 1722 diese Form allerdings unterstützt, bleibt zunächst offen.

Wäre da nicht ein modulares Produkt mit nachrüstbaren ISDN-Ports sinnvoller? Also sowas wie ein 71xx mit Modulschächten für weitere ISDN-Ports.

Hab ich was übersehen? ;-)

Gruß

Mario
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REPTILE
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Beitrag von REPTILE »

naja ISDN PRI und BRI ports sind nicht kompatiebel... also entweder kann der port PRI oder BRI.....

naja deine bedenken sind zwar berechtigt, nur ist die frage für welche kunden das gerät gedacht ist, denn für kleine unternehmen reicht der 1722 sicherlich aus, und wenn man da soviele hardware features reinbaut wird der dann so teuer das kleine unternehmen sich das nicht leisten können, also am besten 2 geräte......
eddia
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Beitrag von eddia »

Hallo REPTILE,
denn für kleine unternehmen reicht der 1722 sicherlich aus
Hab ich ja berücksichtigt - aber eine 'Firmenzentrale' mit nur einem NTBA?
also am besten 2 geräte
Also ein 1722 und ein 71x2? Fände ich auch sinnvoll.

Oder meinst Du für den von mir beschriebenen Fall den Einsatz von zwei 1722 - ein 1722 pro NTBA? Ist zwar sehr spekulativ; sollte aber eigentlich funktionieren. Wobei sich dann noch die Frage stellt, ob man dann auch zwei DSL-Anschlüsse benötigt, oder ob man dann den ISDN->VoIP Datenverkehr von einem 1722 auf den anderen umleiten kann.

Gruß

Mario
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REPTILE
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Beitrag von REPTILE »

DSL ist/sollte eh nicht zwingend nötig sein, da in vielen firmen ja bereits standleitungen etc zur verfügung stehen, und somit wird das gerät einfach ans netz mit angeschlossen. Wäre ja ziemlich blöd wenn man dann ein minderwertiggen DSL anschluss da noch braucht, und würde auch unnütze kosten bedeuten....
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filou
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Beitrag von filou »

Hi,

vielleicht kommt dabei die neue Funktion (wohl ab FW 5.20) "VRRP" ins Spiel.....


"Das Virtual-Router-Redundancy-Protocol dient dazu, mehrere physikalische Router wie einen einzigen "virtuellen" Router erscheinen zu lassen.
Von den vorhandenen physikalischen Routern ist immer einer der sog. Master. Dieser Master ist der einzige, der wirklich eine Verbindung z.B. ins Internet hat und Daten überträgt. Erst wenn der Master ausfällt, weil er sich z.B. "aufgehängt" hat oder seine Internetanbindung zusammengebrochen ist, kommen die anderen Router ins Spiel. Über das Protokoll VRRP, handeln sie nun aus, wer als nächter die Rolle des Masters zu übernehmen hat. Der neue Master übernimmt vollständig die Aufgaben des bisherigen Masters."
Gruß
Jens

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eddia
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Beitrag von eddia »

Hallo REPTILE,
DSL ist/sollte eh nicht zwingend nötig sein, da in vielen firmen ja bereits standleitungen etc zur verfügung stehen, und somit wird das gerät einfach ans netz mit angeschlossen. Wäre ja ziemlich blöd wenn man dann ein minderwertiggen DSL anschluss da noch braucht, und würde auch unnütze kosten bedeuten....
Mit DSL meinte ich auch nicht den DSL-Anschluss an sich, sondern eigentlich irgendeinen WAN-Anschluss.

Gruß

Mario
eddia
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Beitrag von eddia »

Hallo Jens,
vielleicht kommt dabei die neue Funktion (wohl ab FW 5.20) "VRRP" ins Spiel.....
hast Recht. Damit liesse sich das Problem elegant lösen.

Gruß

Mario
backslash
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Beitrag von backslash »

Hi Eddia,
Hab ich ja berücksichtigt - aber eine 'Firmenzentrale' mit nur einem NTBA?
es geht eher darum, daß der 1722 in der Filiale steht (da reichen ein bis zwei ISDN Anschlüsse) und die angemeldeten Telefone - auch die der lokalen kleinen ISDN-TK-Anlage (Stichwort: SIP-Gateway) - an die VoIP-Anlage der Zentrale durchreicht (SIP-Proxy).

@filou
vielleicht kommt dabei die neue Funktion (wohl ab FW 5.20) "VRRP" ins Spiel.....
nein, denn VRRP dient dazu einen redundanten Internetzugang zu schaffen und ist als Backup- und Hochverfügbarkeits Lösung zu verstehen.

Da aber der 1722 als SIP-Proxy und SIP-Gateway arbeiten soll, sollte er sich auch kaskadieren lassen um mehr als 2 ISDN-Ports zu haben (OK - das ist nicht direkt meine Baustelle, ich gehe aber mal davon aus, das das funktionieren könnte)

Gruß
Backslash
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filou
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Beitrag von filou »

Hi backslash,
VRRP dient dazu einen redundanten Internetzugang zu schaffen und ist als Backup- und Hochverfügbarkeits Lösung zu verstehen.
Vielen Dank für die Aufklärung!

Eigentlich stehts ja auch so in der Beschreibung, aber ich hatte die Vermutung bzw. den Gedanke, dass es auch für den obigen Einsatzfall brauchbar wäre ....hatte es ja auch mit "vielleicht" angeführt, da ich mir da überhaupt nicht sicher war :) :oops:
Gruß
Jens

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eddia
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Beitrag von eddia »

Hallo Backslash,
es geht eher darum, daß der 1722 in der Filiale steht (da reichen ein bis zwei ISDN Anschlüsse) und die angemeldeten Telefone - auch die der lokalen kleinen ISDN-TK-Anlage (Stichwort: SIP-Gateway) - an die VoIP-Anlage der Zentrale durchreicht (SIP-Proxy).
Schon klar - aber in der Zentrale wird man ja nicht deshalb die vorhandene (dicke) ISDN TK-Anlage austauschen wollen (um alles nur noch per VoIP machen zu können), sondern ebenfalls eine sanfte Migration anstreben. Deshalb meine - vielleicht irrwitzige - Idee, das über mehrere 1722 realisieren zu können.

Ok - warten wir mal ab... ;-)

Gruß

Mario
Spirit Star
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Beitrag von Spirit Star »

Ähm, ich wollte zu dem Thema Firma und Anlagenanschluss und mehrere NTBA eigentlich nur sagen, dass die meisten Firmen heute sehr kostenbewußt sind und daher die einfachsten Lösungen meist bevorzugen!
Ich selbst leite auch eine Firma und habe "nur" einen normalen ISDN-Anschluß.
Es wird zwar manchmal bei uns auch eng, da ich 2 Räume meiner Firma noch an 2 Freiberufler vermietet habe, aber bisher gehts.
In nur einer Firma die ich betreue ist ein Anlagenanschluss vorhanden und diese Firma hat einen Jahresumsatz von 78 Millionen Euronen!
Gut, vielleicht habe ich bisher nur "geizige Chefs" betreut, aber das ist eben meine Erfahrung... :wink:

Viele Grüße - Spirit Star
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eddia
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Beitrag von eddia »

Hallo Spirit Star,
In nur einer Firma die ich betreue ist ein Anlagenanschluss vorhanden und diese Firma hat einen Jahresumsatz von 78 Millionen Euronen!
Nicht der Umsatz zählt, sondern der Gewinn! ;-)

Das kommt eben ganz auf den Kommunikationsbedarf einer Firma an. Ich kenne viele kleine Firmen (schon so ab 5 MA), denen 2 B-Kanäle nicht ausreichen, weil da eben viel per Telefon abgewickelt wird. Und wenn gerade ein Fax übermittelt wird, ist ja nur noch ein Kanal verfügbar.
Gut, vielleicht habe ich bisher nur "geizige Chefs" betreut, aber das ist eben meine Erfahrung...
Das Chef-Auto ist dann aber ein Mercedes S-Klasse? :-) Und wer an notwendigen Arbeitsmitteln (vor allem an solchen Kleckerbeträgen wie einem zweiten ISDN-Anschluss) spart, sollte etwas anderes machen als ein Geschäft zu führen.

Gruß

Mario
Spirit Star
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Beitrag von Spirit Star »

Hallo eddia,

hast ja im Prinzip recht! Es kommt wirklich auf den Kommunikationsbedarf an.
Der Chef der Firma fährt übrigens 'nur' Mercedes E-Klasse ;) :oops: - und die kauft er konsequent nur gebraucht! Aber wie auch immer darum gings ja auch nicht. Ich wollte einfach nur anführen, dass vielen der normale ISDN Anschluss auch reicht. Und es gibt ja auch noch VoIP! - Das ist momentan meine Lösung für event. besetzte Leitungen, insofern es endlich mal richtig ohne Verbindungsabrisse funktioniert :? :cry: .

Aber nichtsdestotrotz betreue ich einige Autohändler und große Baustoffgeschäfte und die kommen bisher ohne Anlagenanschluß aus!
Aber vielleicht liegt dies ja auch an der Geschäftsführung älterer Generation die, ohne jetzt jemandem auf die Füße treten zu wollen, sich nur schwer mit der neuen Technik anfreunden kann. Teilweise muss ich da noch an MS-Dos Rechnern herumschrauben! Oder mich mit einigen antiken Wahlscheibentelefonen herumärgern die oft noch in den Schaltschränken hängen! :cry:

- Daher ist mir schon klar dass jeder seine Prioritäten anders setzt! Aber die Sache mit dem kostenbewusstsein ist seit dem Euro wirklich ziemlich extrem geworden - so ist zumindest meine Erfahrung!

Viele Grüße

Spirit Star
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eddia
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Beitrag von eddia »

Hallo Backslash,
nein, denn VRRP dient dazu einen redundanten Internetzugang zu schaffen und ist als Backup- und Hochverfügbarkeits Lösung zu verstehen.
nachdem ich jetzt endlich dazu gekommen bin, das 5.20 Addendum (besonders den umfangreichen Teil zu VRRP, welcher wirklich hervorragend gemacht ist) durchzulesen, verstehe ich Deinen Einwand noch weniger.

Ein zweiter 1722 würde dann doch einfach als Backup-Router definiert, welcher nie seine Backup-Funktion ausüben würde. Oder man realisiert das mit einem Switch, wie auf Seite A-17 beschrieben.

Was habe ich falsch verstanden?

Gruß

Mario
backslash
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Beitrag von backslash »

Hi eddia

bei VRRP werden mehrere physikalische Router über VRRP zu einem virtuellen zusammengeschaltet, der im LAN unter der virtuellen Adresse als Gateway fungiert. Das hat aber nichts damit zu tun, mehrere unabhängige SIP-Gateways zusammenzuschalten um mehr ISDN-Kanäle zu erhalten.

Hierzu mußt du die SIP-Gateways "kaskadieren", so daß der Anruf an das nächste Gateway weitergeleitet wird, wenn lokal kein Kanal mehr frei ist...

Gruß
Backslash
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