VoIP-Option auch für die neuen Lancom-Router?

Forum zu LANCOM Systems VoIP Router/Gateways und zur LANCOM VoIP Option

Moderator: Lancom-Systems Moderatoren

Raudi
Beiträge: 577
Registriert: 16 Jul 2005, 18:25
Wohnort: Irgendwo zwischen Hamburg, Hannover und Bremen

Re: VoIP-Option auch für die neuen Lancom-Router?

Beitrag von Raudi »

Bei mir hängt Modem, Router und Switch an einer USV. Die Telefone haben PoE. Wenn also nicht auch der Provider Stromlos ist, sollten die Telefone auch bei einem Stromausfall weiter funktionieren...
Benutzeravatar
Bernie137
Beiträge: 1700
Registriert: 17 Apr 2013, 21:50
Wohnort: zw. Chemnitz und Annaberg-Buchholz

Re: VoIP-Option auch für die neuen Lancom-Router?

Beitrag von Bernie137 »

Hallo,

@cpuprofi:
Eine Möglichkeit wären AudioCodes und Patton ATA's. Sind auch die einzigen (nach meinem Wissen) die nach Datenblatt bis zu 14,4 kBit/s Modem-Übertragungen ermöglichen. Wobei ich selber dieses "stabil" nur bis 9,6 kBit/s nachstellen konnte...
Hmm, ist sicher eine Variante. Aber da wieder VoIP die Grundlage ist und T.38 das Teil gar nicht beherrscht, wird es auch nciht in die engere Auswahl kommen.

@koppelfeld:
Bitte aber zu bedenken, daß auch der jetzige Analoganschluß, ich zitiere Dich sinngemäß, im Frequenzgang verbogen und beschnitten wird. Spätestens im HVT sitzt eine BORSCHT - Baugruppe, die genau das tut.
Und vor dreißig Jahren waren die Analogleitungen "bespult", nach dem Pupin - Prinzip, da konnte man auch nicht von einem glatten Frequenzgang reden. Eigentlich noch schlimmer: Durch die kaskadierten Induktivitäten bekamst Du eine frequenzabhängige Laufzeitverzögerung der Spitzenklasse.
Da hast Du schon recht. Es war eher so gemeint, dass ein Codec alle Frequenzen weglässt, die das menschliche Ohr nicht hört. Aber das menschliche Ohr hört nicht alle Frequenzen, die bei einer Modem Datenübertragung eine Rolle spielen.
1) Vermeide die Telekom. Kündigen befreit !
Unser Konzern ist über Rahmenverträge quasi verheiratet.
2) Die älteren LANCOM - Geräte bieten Dir auch Analoganschlüsse.
Welche Modelle meinst Du und ich verstehe gerade nicht, was mir das nützt?
4) Auch ein ISDN-Telephon bietet sich als Notrufgerät an, man muß nur den Lancom dann notversorgen.
Achtung aufgepasst, nicht das wir aneinander vorbei reden! Es kommt eben darauf an, was vor dem Lancom als Medium genutzt wird, nicht welches Gerät auf dem Tisch steht zum telefonieren!
Nach dem Feldzug von VoIP ist ISDN als Amt auch nicht mehr verfügbar und das lokale ISDN Gerät ist genauso abhängig von einer funktionierenden Internetverbindung. Klar kann ich noch lokal ISDN Geräte anstöpseln, wenn es aber dann mit einem Codec zu VoIP wieder verwurstet wird, taugt es ebensowenig für Modemnotrufe.

vg Bernie
Man lernt nie aus.
Benutzeravatar
MoinMoin
Moderator
Moderator
Beiträge: 2036
Registriert: 12 Nov 2004, 16:04

Re: VoIP-Option auch für die neuen Lancom-Router?

Beitrag von MoinMoin »

Moin, moin!

Ich weiß ja nicht, ob das hier als Lichblick zählt: https://tools.ietf.org/html/rfc4040

Auch da gilt: Es nutzt VoIP, funktioniert also nur, wenn auch das WAN funktioniert. Und es muß sich erst mal ein Provider finden, der das unterstützt.

Ciao, Georg
cpuprofi
Beiträge: 1365
Registriert: 12 Jun 2009, 12:44
Wohnort: Bremen

Re: VoIP-Option auch für die neuen Lancom-Router?

Beitrag von cpuprofi »

Bernie137 hat geschrieben:Hallo,

@cpuprofi:
Eine Möglichkeit wären AudioCodes und Patton ATA's. Sind auch die einzigen (nach meinem Wissen) die nach Datenblatt bis zu 14,4 kBit/s Modem-Übertragungen ermöglichen. Wobei ich selber dieses "stabil" nur bis 9,6 kBit/s nachstellen konnte...
Hmm, ist sicher eine Variante. Aber da wieder VoIP die Grundlage ist und T.38 das Teil gar nicht beherrscht, wird es auch nciht in die engere Auswahl kommen.
Bernie, ich glaube Du hast da was falsch verstanden... :G)

Ich habe nicht von T.38 für FoIP gesprochen, sondern von transparenter Durchleitung der analogen Modemdaten ("Transparent Call"). MoinMoin hat ja dazu noch mal einen Link für die 64 kBit/s Version (vergleichbar mit der Datenleistung bei ISDN) beigefügt.

Grüße
Cpuprofi
Koppelfeld
Beiträge: 991
Registriert: 20 Nov 2013, 09:17

Re: VoIP-Option auch für die neuen Lancom-Router?

Beitrag von Koppelfeld »

Bernie137 hat geschrieben:Moin,
Es war eher so gemeint, dass ein Codec alle Frequenzen weglässt, die das menschliche Ohr nicht hört. Aber das menschliche Ohr hört nicht alle Frequenzen, die bei einer Modem Datenübertragung eine Rolle spielen.
Eine zeitlang haben arbeitslose Informatiker viele kaputte Codecs gebaut und noch schlechter implementiert. Unterdessen ist man aus praktischen Erwägungen auf G711 zurückgegangen, das ist eine weitgehend lineare Abtastung des Audiosignal mit einer Samplingrate von 8 KHz und einer Quantisierung von 8 Bit - macht 64 KBit/s. Klingelt es ? Ja, das ist der ISDN-Codec. Inclusive der der leichten Preemphasis. Damit bekommst Du V.34bis und V.90 unter.

Das Problem bei der Übertragung von Modemsignalen liegt darin begründet, daß die Echokompensation umso schlechter wird, je länger oder undeterministischer die Datenübertragung ist.
Bernie137 hat geschrieben:
2) Die älteren LANCOM - Geräte bieten Dir auch Analoganschlüsse.
Welche Modelle meinst Du und ich verstehe gerade nicht, was mir das nützt?
1723 VoIP z.B.
cpuprofi
Beiträge: 1365
Registriert: 12 Jun 2009, 12:44
Wohnort: Bremen

Re: VoIP-Option auch für die neuen Lancom-Router?

Beitrag von cpuprofi »

@Bernie137:

Mal ein Auszug zu den Einstellungsmöglichkeiten bei AudioCodes:

Fax/Modem Settings

Users may choose to use one of the following transport methods for fax and for each modem type (V.22/V.23/Bell/V.32/V.34):

o Fax relay demodulation / modulation
o Bypass using a high bit rate coder to pass the signal
o Transparent passing the signal in the current voice coder

Also entweder nutzt man für Modemdatenübertragungen die Umcodierung mittels der Einstellung "Bypass" (funktionierte nicht richtig, vielleicht wegen der von Koppelfeld genannten Gründe) oder man nutzt "Transperent" (dabei werden die Modemsignale mit G.711 codiert, funktioniert bis 9,6 kBit/s "stabil" bei mir).

Grüße
Cpuprofi
Benutzeravatar
Bernie137
Beiträge: 1700
Registriert: 17 Apr 2013, 21:50
Wohnort: zw. Chemnitz und Annaberg-Buchholz

Re: VoIP-Option auch für die neuen Lancom-Router?

Beitrag von Bernie137 »

Hallo zusammen,

ich danke Euch schon mal für die hilfreichen Beiträge.

Also mit G.711 kommt da Licht ins Dunkel.
Das Problem bei der Übertragung von Modemsignalen liegt darin begründet, daß die Echokompensation umso schlechter wird, je länger oder undeterministischer die Datenübertragung ist.
Ist damit gemeint, weil VoIP per UDP übertragen wird und die Datenpaket nicht unbedingt in der Reihenfolge ankommen und deshalb gepuffert werden?

Ich kannte nur den 1722 VoIP und hatte daraus geschlussfolgert, dass der 1723 VoIP einfach nur einen ISDN Anschluss mehr hat.

GSM seht ihr nicht als Alternative?

vg Bernie
Man lernt nie aus.
Benutzeravatar
fildercom
Beiträge: 1119
Registriert: 23 Jul 2007, 19:50
Wohnort: Stuttgart

Re: VoIP-Option auch für die neuen Lancom-Router?

Beitrag von fildercom »

Heute ist meine All-IP-Option des LANupdates angekommen.

Auf diesem Wege vielen herzlichen Dank an die Verantwortlichen dafür!

Gruß
fildercom.
Router: 2 x 1900EF (Vodafone Business 600/20; Telekom ADSL2+); 1781VA (Telekom VDSL 250/40);
Wireless: WLC-4006+; 4 x L-452agn;
Switches: 4 x aruba 6100 12G; 2 x Cisco 3560-CX; 2 x Extreme X440G2-12p-10GE4; 2 x Juniper EX2300-C-12P; 3 x Zyxel XS1930-12F
cpuprofi
Beiträge: 1365
Registriert: 12 Jun 2009, 12:44
Wohnort: Bremen

Re: VoIP-Option auch für die neuen Lancom-Router?

Beitrag von cpuprofi »

Bernie137 hat geschrieben:...Ich kannte nur den 1722 VoIP und hatte daraus geschlussfolgert, dass der 1723 VoIP einfach nur einen ISDN Anschluss mehr hat...
Der 1723 VoIP hat 2x ISDN und 3x Analog-Anschlüsse:

Aus dem Datenblatt:

ISDN 2 ISDN-Ports S0-Bus; ISDN1: kombiniert mit analogem Amtsanschluss (Auswahl über entsprechendes Anschlusskabel), TE/NT-Modus mit Kreuzadapter schaltbar, Terminierung schaltbar; ISDN2: aktive Speisung schaltbar, Signalisierungsweiterleitung ISDN1- ISDN2 schaltbar, NT/TE-Modus mit Kreuzadapter schaltbar (ISDN2 TE nicht zum Anschluss an externe Vermittlungsstelle geeignet).

Analog 3 Analoganschlüsse, 1x analoges Amt kombiniert mit ISDN1 (Auswahl über entsprechendes Anschlusskabel), 2x a/b intern (Analog1, Analog2) für je ein analoges Endgerät und Telefon-Leitungen ausschließlich innerhalb geschlossener Gebäude bis zu einer maximalen Länge von je 120 m. Signalisierungsweiterleitung zwischen analogem Amt und Analog1 im Life-Line- Betrieb.

Grüße
Cpuprofi
Koppelfeld
Beiträge: 991
Registriert: 20 Nov 2013, 09:17

Re: VoIP-Option auch für die neuen Lancom-Router?

Beitrag von Koppelfeld »

Bernie137 hat geschrieben:
Das Problem bei der Übertragung von Modemsignalen liegt darin begründet, daß die Echokompensation umso schlechter wird, je länger oder undeterministischer die Datenübertragung ist.
Ist damit gemeint, weil VoIP per UDP übertragen wird und die Datenpaket nicht unbedingt in der Reihenfolge ankommen und deshalb gepuffert werden?
Das ist genau der Punkt. Wenn man, bei einer guten LAN-Verbindung wohlgemerkt, den Puffer extrem klein wählt (läßt sich eigentlich bei allen ATAs einstellen), kann man auch Modemübertragungen mit 33.600 bps stabil hinbekommen. Die dann allerdings nicht tauglich wären über WAN-Strecken. Quadraturamplitudenmodulation ist naturgemäß extrem anfällig gegen Jitter aller Art und Größe.
cpuprofi
Beiträge: 1365
Registriert: 12 Jun 2009, 12:44
Wohnort: Bremen

Re: VoIP-Option auch für die neuen Lancom-Router?

Beitrag von cpuprofi »

Als Problemlösung für Bernie's Problem könnte MPLS funktionieren. Dort können vom Anwender Prioritäts-Labels und QoS-Parameter definiert werden.

Müsste man vielleicht mal testen... :G)

Grüße
Cpuprofi
Antworten