Jirka hat geschrieben:GrandDixence hat geschrieben:Es liegt auf der Hand, dass SIP über ein zuverlässiges Transportprotokoll wie TCP eine robustere und zuverlässigere Signalisierung von Telefongespräche ermöglicht, als SIP über ein nicht-zuverlässiges, nicht-gesichertes Transportprotokoll wie UDP.
Ach das liegt auf der Hand. Ja, das habe ich übersehen. UDP-Pakete kommen also nicht so häufig beim Empfänger an, wie TCP-Pakete?
Wie, das hast Du "übersehen" ? "Oh, Entschuldigung, ich habe übersehen, daß Benzin brennbar ist".
GrandDixence hat geschrieben:Dagegen wehren sich aber alle grösseren Betreiber von VoIP-Hardware wie "Deutsche Telekom" [...] Somit haben die grossen Betreibern von VoIP-Hardware ein grosses wirtschaftspolitisches Interesse an SIP über UDP. Und meiden wie der "Teufel das Weihwasser" SIP über TCP oder gar SIPS (SIP mit TLS-Verschlüsselung). So findet man kaum VoIP-Anbietern im deutschsprachigen Raum, welche ohne Kostenzuschlag SIPS/SRTP über das Internet anbieten [...].
Hmmm, die Frage, ob TCP oder UDP, spielt in Zeiten des fast vollständigen TCP-Offloads eher keine Rolle mehr.
Es sei denn, die großen VoIP-Anbieter verwenden Wirrtualisierungstechnik für ihre Kerntechnologie, aber so verrückt wird wohl keiner sein.
Wir sollten auch in Betracht ziehen, daß die durch SIP verursachte Serverlast um Größenordnungen geringer ist als die, welche auf den RTP-Payload und das neuerdings wieder häufiger erforderliche Transcodieren entfällt.
Da glaube ich eher, daß hier "historische" Gründe vorliegen:
Die Implementierung von TCP ist schließlich alles andere als trivial und mit älterer Hardware auch aufwendig zu realisieren. Insbesondere müssen Nutzdaten in einer Art Silopuffer vorgespeichert werden -- und das Kopieren der Paketinhalte tut - frage 'mal Nutzer Alf29 - auch heute noch weh. SIP-Telephone gibt es aber schon seit 15 Jahren, das SIP-Protokoll ist nochmal einen ganzen Schwung älter -- da lag es nahe, das ressourcenschonende UDP zu benutzen.
Woher weißt Du das alles?
Ich tippe ja einmal auf die Schweiz.
Niemand hat ein gutes Bildungssystem derart demontiert wie "Willy Brandt" und "Helmut Kohl". Der eine wollte "Chancengleichheit" und der andere meinte, mit Subventionen von Siemens und Daimler genug für die Bildung getan zu haben.
Wer in der Schweiz aufwächst, tut dies unter spürbar anderen Paradigmen.
Nicht umsonst betreibt die IBM ihr Labor für Grundlagenforschung in der Schweiz.