Guten Tag zusammen,
ich hatte wieder einmal einen Disput mit einem Netzwerkspezialisten (also, einem richtigen solchen).
Der sagt: "hinter einem Engpaß ist QoS Quatsch".
Meine Entgegnungen:
- im Upstream sitzt der LANCOM ja _vor_ dem Engpaß und gerade im Upstream wird es gern 'mal eng.
- wenn ich von außen massiv mit UDP geflutet werde, kann ich nix machen.
Aber: Massiv eingehendes UDP deutet auf Proletenkrams hin (Filesharing) und kann geblockt werden.
- Aber auch einen fetten TCP-Download kann ein Router beeinflussen, indem er einige Pakete verwirft.
Gibt es etwas, was LCOS resp. der IP-Router noch tut, um beispielsweise einen gewissen Mindestdurchsatz zu gewährleisten ?
Wie implementiert LANCOM das Traffic Shaping ?
Moderator: Lancom-Systems Moderatoren
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Re: Wie implementiert LANCOM das Traffic Shaping ?
Hi Koppelfeld,
wie du schon schriebst: im Upstream ist das LANCOM vor dem Engpaß und kann alles sauber regeln... Im Downstream ist das LANCOM hinter dem Engpaß und da ist QoS problematisch, denn das einzige, was beeinflu0bar ist, ist die Senderate des TCPs - aber bitte nicht durch Packet-Drops, denn die machen ein TCP ganz wuschig...
Wenn im LANCOM eine Mindestbandbreite für den Downstream angefordert wird, dann ermittelt das es aus der Downstreamrate des Interfaces die verbleibende Bandbreite. Alles was *nicht* auf die anfordernde Regel paßt, wird in einen Limiter geleitet, der die Pakete mit exakt der verbleibenden Bandbreite weiterleitet, d.h. bei jedem Paket wird ermittelt, wie lange es auf der Leitung sein würde und das nachte Paket wird erst nach Ablauf dieser Zeit weitergeleitet. Das führt dazu, daß sich das TCP nicht verschluckt.
Aber wie gesagt: das kann nur TCP beeinflussen (und auch nur, wenn es korrekt implementiert ist). Wenn von anderen Protokollen mehr reinkommt, als erlaubt, dann werden die Pakete zwar irgendwann auch verworfen (die Pkaete landen ja im Limiter und irgendwann gehen dem LANCOM die Puffer aus), aber der Downstream ist trotzdem "dicht"...
Gruß
Backslash
wie du schon schriebst: im Upstream ist das LANCOM vor dem Engpaß und kann alles sauber regeln... Im Downstream ist das LANCOM hinter dem Engpaß und da ist QoS problematisch, denn das einzige, was beeinflu0bar ist, ist die Senderate des TCPs - aber bitte nicht durch Packet-Drops, denn die machen ein TCP ganz wuschig...
Wenn im LANCOM eine Mindestbandbreite für den Downstream angefordert wird, dann ermittelt das es aus der Downstreamrate des Interfaces die verbleibende Bandbreite. Alles was *nicht* auf die anfordernde Regel paßt, wird in einen Limiter geleitet, der die Pakete mit exakt der verbleibenden Bandbreite weiterleitet, d.h. bei jedem Paket wird ermittelt, wie lange es auf der Leitung sein würde und das nachte Paket wird erst nach Ablauf dieser Zeit weitergeleitet. Das führt dazu, daß sich das TCP nicht verschluckt.
Aber wie gesagt: das kann nur TCP beeinflussen (und auch nur, wenn es korrekt implementiert ist). Wenn von anderen Protokollen mehr reinkommt, als erlaubt, dann werden die Pakete zwar irgendwann auch verworfen (die Pkaete landen ja im Limiter und irgendwann gehen dem LANCOM die Puffer aus), aber der Downstream ist trotzdem "dicht"...
Gruß
Backslash
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Re: Wie implementiert LANCOM das Traffic Shaping ?
Hallo backslash,
Danke!
Das hilft ungemein, ich schicke dem Kollegen einmal den Link.
Tatsache ist:
Ohne QoS ergeben sich in einer realen Situation VoIP-Störungen bis an die Grenze des Zumutbaren und darüber hinaus. Mit aktiviertem QoS kann man über die Strecke g30-Faxe störungsfrei schicken.
Ein schönes langes Wochenende!
Danke!
Das hilft ungemein, ich schicke dem Kollegen einmal den Link.
Tatsache ist:
Ohne QoS ergeben sich in einer realen Situation VoIP-Störungen bis an die Grenze des Zumutbaren und darüber hinaus. Mit aktiviertem QoS kann man über die Strecke g30-Faxe störungsfrei schicken.
Ein schönes langes Wochenende!
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Re: Wie implementiert LANCOM das Traffic Shaping ?
Hi Koppelfeld,
Gruß Dr.Einstein
aus diesem Grund sollte man sich für solche speziellen Fälle einen seriösen WAN Provider suchen, der QoS Klassen (Business Class, Low Latency, Best Effort) anbietet. Zumindest im Unternehmensnetz hat man dann Ruhe, kostet natürlich ein paar Euro mehr als ein 0815 privat DSL oder Kabelanschluss.Koppelfeld hat geschrieben: Ohne QoS ergeben sich in einer realen Situation VoIP-Störungen bis an die Grenze des Zumutbaren und darüber hinaus. Mit aktiviertem QoS kann man über die Strecke g30-Faxe störungsfrei schicken.
Gruß Dr.Einstein
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Re: Wie implementiert LANCOM das Traffic Shaping ?
Hallo,
Stimmt, wobei man natürlich berücksichtigen muß, daß der WAN-Provider meist nicht für die _ganze_ Strecke zum VoIP-Anbieter verantwortlich ist.Dr.Einstein hat geschrieben: aus diesem Grund sollte man sich für solche speziellen Fälle einen seriösen WAN Provider suchen, der QoS Klassen (Business Class, Low Latency, Best Effort) anbietet. Zumindest im Unternehmensnetz hat man dann Ruhe, kostet natürlich ein paar Euro mehr als ein 0815 privat DSL oder Kabelanschluss