Hardwaredefekt nach Gewitter

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DirkK
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Hardwaredefekt nach Gewitter

Beitrag von DirkK »

Hallo,

ich habe zwei GS-2310 als Verteilerswitche auf den Etagen stehen. Nach einem Gewitter waren beide und damit auch die daran angeschlossenen Geräte, sowie Accesspoints nicht mehr erreichbar. Auf dem Hauptswitch (GS-2326+) waren die Status der Uplinks unterschiedlich. Beide GS-2310 wurden jeweils mit dem Port 10A an den GS-2326+ angeschlossen. Beim Switch-1-Uplink war der Port (im 2326+) noch mit "1Gfdx" up, beim Switch-2-Uplink der Port als "Down". Ich habe dann beide GS-2310 nochmal vom Strom-Netz getrennt und wieder angeschlossen.

Bei Switch-2 (2310) funktioniert seither der Port 6 nicht mehr. Wenn man dort ein Endgerät einsteckt kommt kein Link zustande.
Bei Switch-1 (2310) ist die Sache etwas komplizierter. Hier sah es erst so aus, als ob nach dem Neustart wieder alles ok sei. V.a. der Uplink Port zeigte wie üblich "1Gfdx" an. Beim Betrieb der angeschlossenen Geräte, inclusive der Geräte, die über den daran angeschlossenen Accesspoint verbunden waren, gab es jedoch massive Probleme. Wie ich dann herausgefunden habe war der Downstream vom Hauptswitch zum Switch-1 an den Port 10A nur noch ein Bruchteil von 1GBit, der Upstream hingegen scheint nach wie vor normal zu sein.

Ich habe dann beide 2310 auf Werkseinstellungen resettet (Rest-Knopf > 10sec), aber auch danach hat sich keine Änderung ergeben.

Die Frage ist nun: Ich finde es komisch, dass jeweils nur ein Port durch das Gewitter/Überspannung(?) in Mitleidenschaft gezogen wurde, zudem dass bei einem Switch der beschädigte Port sogar noch "halb" funktioniert hat. Hat jemand schon mal eine ähnliche Erfahrung gemacht? Wie sicher kann ich sein, dass die anderen Ports dann überhaupt noch einwandfrei funktionieren? Wie kann ich prüfen, ob die Ports wirklich hardwaremäßig defekt sind, bzw. gibt es neben Reset und Reparatur eine Möglichkeit sie wiederzubeleben?

Viele Grüße
Dirk
tstimper
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Re: Hardwaredefekt nach Gewitter

Beitrag von tstimper »

DirkK hat geschrieben: 25 Jun 2023, 22:14
Die Frage ist nun: Ich finde es komisch, dass jeweils nur ein Port durch das Gewitter/Überspannung(?) in Mitleidenschaft gezogen wurde, zudem dass bei einem Switch der beschädigte Port sogar noch "halb" funktioniert hat. Hat jemand schon mal eine ähnliche Erfahrung gemacht? Wie sicher kann ich sein, dass die anderen Ports dann überhaupt noch einwandfrei funktionieren? Wie kann ich prüfen, ob die Ports wirklich hardwaremäßig defekt sind, bzw. gibt es neben Reset und Reparatur eine Möglichkeit sie wiederzubeleben?

Viele Grüße
Dirk
Hi Dirk,

Gewitter "Technik" kann sich sehr komisch verhalten.
Ich habe auch schon erlebt, das weitere Geräte nach Tagen oder Wochen ausfielen.
Wenn die Geräte jetzt schon offensichtlichn teilgeschädigt sind, kanns Du die leider aussortieren ...

Aus kaufmännischer Sicht ist das ein Versicherungsschaden wegen Überspannung, es sei denn der Blitz ist direkt eingeschlagen.

Viele Grüße

ts
TakeControl: Config Backup für LANCOM Router, ALC, APs und Switche...
https://www.linkedin.com/posts/activity ... 04032-DNQ5
https://www.nmedv.de
DirkK
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Re: Hardwaredefekt nach Gewitter

Beitrag von DirkK »

tstimper hat geschrieben: 26 Jun 2023, 13:18 Wenn die Geräte jetzt schon offensichtlichn teilgeschädigt sind, kanns Du die leider aussortieren ...

Aus kaufmännischer Sicht ist das ein Versicherungsschaden wegen Überspannung, es sei denn der Blitz ist direkt eingeschlagen.
Hi TS,

Danke, ich hab's befürchtet. Gerade mit der Versicherung telefoniert. Sie übernehmen den Schaden (zumindest lt. Agent).

VG Dirk
GrandDixence
Beiträge: 1061
Registriert: 19 Aug 2014, 22:41

Re: Hardwaredefekt nach Gewitter

Beitrag von GrandDixence »

Wenn Überspannung auf die symmetrische Signalübertragung (Datenleitungen) eines Ethernet-Netzwerkkabels gerät, aber kein einziger Varistor in den Netzteilen "durchbrannte", so ist wahrscheinlich etwas mit dem Potentialausgleich oder dem Fundamenterder des Gebäudes nicht in Ordnung. Oder es wurde ein Ethernet-Kupferkabel anstelle eines Glasfaserkabels zwischen zweier Gebäude gezogen?

https://de.wikipedia.org/wiki/Potentialausgleich

https://de.wikipedia.org/wiki/Fundamenterder

https://de.wikipedia.org/wiki/Varistor

https://de.wikipedia.org/wiki/Symmetris ... bertragung

Hier sollte ein Elektrofachmann beigezogen werden. Ich tippe auf Probleme mit Kontaktkorrosion.
https://de.wikipedia.org/wiki/Bimetallkorrosion

Für 1000Base-T werden pro Senderichtung je 4 Pins am Ethernet-Stecker benötigt => 2x 4 Pins = 8 belegte Pins des RJ-45-Steckers. Das langsamere 100Base-TX benötigt pro Senderichtung nur 2 Pins => 2x 2 Pins = 4 belegte Pins des RJ-45-Steckers.
fragen-zur-lancom-systems-routern-und-g ... tml#p97837
Wie kann ich prüfen, ob die Ports wirklich hardwaremäßig defekt sind,
Ich empfehle die regelmässige Kontrolle der empfangsseitigen Ethernet-CRC-Fehlerzählern. Siehe dazu den Beitrag:
fragen-zur-lancom-systems-routern-und-g ... ml#p113959
und den darauf folgenden Beitrag.

Und ein Blick ins SYSLOG wäre auch nicht schlecht. Wurde da irgendwo, irgendwann ein Downshift an irgendeinem Ethernet-Port protokolliert? Siehe zum Thema "Downshift":
fragen-zur-lancom-systems-routern-und-g ... tml#p97830
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