Ubiquiti Networks EdgeSwitch 16-XG als Aggregations-Switch?

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Koppelfeld
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Re: Ubiquiti Networks EdgeSwitch 16-XG als Aggregations-Swit

Beitrag von Koppelfeld »

fildercom hat geschrieben:Das ist gar keine schlechte Idee, das mit iSCSI statt über teures FiberChannel mit sündhaftteuren SAN-Systemen einfach mit handelsüblichen NAS-Geräten und einem 10 GbE-Switch als pseudo "SAN-Switch" zu realisieren.
Keine schlechte Idee, in der Tat. Aber auch keine gute. IBM hat das extensiv versucht, weil keiner die sündteuren DS8000 haben wollte und kein FCoE. Also habe sie kräftig prolligen Schund der Dell-Klasse bei LSI zugekauft und bei adapdreck billige iSCSI-HBAs. Die haben sich den Ruf komplett ruiniert. Und alle wußten es VORHER:
SCSI ist parallele, synchrone Übertragung mit out-of-band-signalling.
Ethernet ist serielle, asynchrone Übertragung mit in-band-signalling.
Was passiert wohl. wenn man beides kombiniert ??? Richtig: Frame-Drops, korrumpierte Command-ueues, Ignorieren von RESET und CANCEL. Miese Performance. Erlebt im IBM - Labor in Böblingen.
fildercom hat geschrieben:
PappaBaer hat geschrieben:Ich versuche immer das Budget und die Hardware dem Nutzen anzupassen. Ebenso bin ich recht offen und nicht nicht fixiert auf eine Marke. Natürlich greift man idR häufiger zu Hardware mit der man in der Vergangenheit schon positive Erfahrungen gemacht hat. Das muss ja aber nicht bedeuten, dass man nicht Neuem eine Chance gibt, wenn sich wie hier in meinem Fall die Gelegenheit bietet.
Das klingt vernünftig und ich bin da voll und ganz bei dir.
... und daher: https://www.linbit.com/en/san-vs-drbd/

Nichts für ungut!
PappaBaer
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Re: Ubiquiti Networks EdgeSwitch 16-XG als Aggregations-Swit

Beitrag von PappaBaer »

Jetzt bin ich da durchgestiegen:

Die 3500yl haben per se erstmal nur 4 SFP Ports, die mit miniGBICs bis 1000MBit/s bestückt werden können.
Zusätzlich hat er einen yl-Modul-Slot auf der Rückseite (daher der Zusatz yl in der Modell-Bezeichnung). Und hier gibt es nun yl-Module, die bis zu 4 10GbE Ports liefern. Hat nichts mit den SFP-Ports auf der Vorderseite zu tun. Und bei Preisen der Module von fast 2000 Euronen... Das ist dann schon eine andere Liga.

Grüße,
Torsten
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fildercom
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Re: Ubiquiti Networks EdgeSwitch 16-XG als Aggregations-Swit

Beitrag von fildercom »

PappaBaer hat geschrieben:Jetzt bin ich da durchgestiegen:

Die 3500yl haben per se erstmal nur 4 SFP Ports, die mit miniGBICs bis 1000MBit/s bestückt werden können.
Zusätzlich hat er einen yl-Modul-Slot auf der Rückseite (daher der Zusatz yl in der Modell-Bezeichnung). Und hier gibt es nun yl-Module, die bis zu 4 10GbE Ports liefern. Hat nichts mit den SFP-Ports auf der Vorderseite zu tun. Und bei Preisen der Module von fast 2000 Euronen... Das ist dann schon eine andere Liga.

Grüße,
Torsten
Danke für die Recherche und die Aufklärung. Das ist dann in der Tat preislich eine ganze andere Liga und weit jenseits von dem, was ich an Budget dafür zur Verfügung hätte.

@ Koppelfeld:
Nichts für ungut. Ich denke, wir sind uns einig, dass diese absoluten Billig-Consumer-Lösungen kein Thema sind, über das wir sprechen sollten (siehe die AVM-Sache im anderen Thema). Aber die absolute High-End-Luxus-Lösung muss und kann es auch nicht immer für alles sein. Ich denke, man muss irgendwo einen Mittelweg finden und bereit sein, auch mal Kompromisse zu machen: Klar ist es bestimmt toll, einen LN-1702 im Einsatz zu haben, aber sind wir mal ehrlich: für die meisten Anwendungen ist der L-452 genauso gut geeignet und kostet halb so viel!
Router: 2 x 1900EF (Vodafone Business 600/20; Telekom ADSL2+); 1781VA (Telekom VDSL 250/40);
Wireless: WLC-4006+; 4 x L-452agn dual;
Switches: 2 x GS-2326; GS-2310P; 3 x GS-1108; 2 x Juniper EX2300-C-12P; Juniper EX2300-24P; 3 x Ubiquiti ES-16-XG
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Re: Ubiquiti Networks EdgeSwitch 16-XG als Aggregations-Swit

Beitrag von PappaBaer »

So sehe ich das auch.

Es ist doch absolut klar, dass so eine iSCSI-Lösung für 5-7k€ nicht mit einer 20k€ FibreChannel SAN-Lösung zu vergleichen ist. Jeder, der hier identische Performance erwartet, sollte sich untersuchen lassen.
Aber die Performance muss ja auch "nur" zu den jeweiligen Anforderungen passen. Ich kaufe mir ja auch keinen Audi RS6, wenn ich damit täglich nur 10km durch geschlossene Ortschaften fahre.

"Nice-to-have" ist bei den Kostenverantwortlichen bei den Kunden selten ein gutes Argument...

Im übrigen habe ich mit iSCSI bis dato keine Probleme gehabt.

Grüße,
Torsten
Koppelfeld
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Re: Ubiquiti Networks EdgeSwitch 16-XG als Aggregations-Swit

Beitrag von Koppelfeld »

fildercom hat geschrieben:
PappaBaer hat geschrieben: Die 3500yl haben per se erstmal nur 4 SFP Ports, die mit miniGBICs bis 1000MBit/s bestückt werden können.
Zusätzlich hat er einen yl-Modul-Slot auf der Rückseite (daher der Zusatz yl in der Modell-Bezeichnung). Und hier gibt es nun yl-Module, die bis zu 4 10GbE Ports liefern. Hat nichts mit den SFP-Ports auf der Vorderseite zu tun. Und bei Preisen der Module von fast 2000 Euronen... Das ist dann schon eine andere Liga.
Nix da. Das ist es ja: Die kriegst Du komplett (waren dann ehemalige TOR-Switches) für 400,-- bis 600,--. Wie schon beschrieben, das einige, was ich bemängle, ist der Stromverbrauch. Das relativiert sich schon wieder, wenn Du den in Relation setzt zur Leistung.
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Re: Ubiquiti Networks EdgeSwitch 16-XG als Aggregations-Swit

Beitrag von PappaBaer »

@Koppelfeld

Der Link zu dem refurbished 3500yl ist aber definitiv ein Gerät ohne installiertes yl-Modul. Und auch die Gebrauchtgeräte, die ich eben gegoogelt habe, liegen zwar in dem von Dir genannten Preis-Rahmen, aber immer ohne Modul ergo auch ohne 10GbE.

Grüße,
Torsten
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Re: Ubiquiti Networks EdgeSwitch 16-XG als Aggregations-Swit

Beitrag von Koppelfeld »

PappaBaer hat geschrieben: Aber die Performance muss ja auch "nur" zu den jeweiligen Anforderungen passen. Ich kaufe mir ja auch keinen Audi RS6, wenn ich damit täglich nur 10km durch geschlossene Ortschaften fahre.
Hey, genau das machen die Leute.

Früher waren die DB2-Queries bei uns immer der große I/O-Performance - Killer, heute ist das lustigerweise: MICROSOFT. Beispielsweise die Datenbanksimulation unter "Exchange". Speziell in Verbindung mir irgendwelchen Schlangenöl-Antivirusprodukten. Das schafft gerne einmal sustained 100 MB/s über eine halbe Stunde. Das mit iSCSI: schneller Blau als Schlau. Und ob Du dir da mit MPIO einen Gefallen tust?
Also, bei vielen unserer Kunden sind die DS4xxx und die XIV gerade deshalb herausgeflogen, weil sie im Vergleich zu lokalen Festplatten schweinelahm waren. Es gibt mittlerweile, z.B. von LSI, sackschnelle RAID-Controller mit großzügigem, akkugepuffertem write cache. Das mit fünf dicken SAS-Platten und zwei SSDs (der Controller sortiert Dir automatisch die 'Hotspots' aus die SSDs), dann fliegt so eine Kiste.
Wer so eine Maschine gewohnt ist, der rümpft über eine SAN-attachierte die Nase.
Gerade deswegen, und weil lokale SSDs je keine Seltenheit sind: CAVEAT EMPTOR !

Der Kleinanwender Kühne & Nagel hat IBM vor einigen Jahren eine riesige i5 und eine ebenso riesige DS8000 wieder auf den Hof gestellt und hat sich ein deutlich kleineres Maschinchen mit lokalem Storage geholt. Und die wissen dort, was sie tun.
Koppelfeld
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Re: Ubiquiti Networks EdgeSwitch 16-XG als Aggregations-Swit

Beitrag von Koppelfeld »

Hallo,
PappaBaer hat geschrieben: Und auch die Gebrauchtgeräte, die ich eben gegoogelt habe, liegen zwar in dem von Dir genannten Preis-Rahmen, aber immer ohne Modul ergo auch ohne 10GbE.
Wir sind in einem Lancom-Forum, und auch, wenn mir das keiner abnimmt, versuche ich mich ein ganz kleines bißchen als Gast zu verhalten. Habe Dir daher eine seriöse Bezugsquelle per P.N. geschickt.
PappaBaer
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Re: Ubiquiti Networks EdgeSwitch 16-XG als Aggregations-Swit

Beitrag von PappaBaer »

Danke, gerade gelesen. Werde ich mich gerne mal mit beschäftigen, schaue ja wie gesagt gerne mal links und rechts über meinen eigenen Tellerrand.

Mit Direct Attached Storage haben wir nun nach iSCSI und FC die dritte Technology hier im Rennen. Ändert aber nichts daran, dass es für jeden Topf den passenden Deckel gibt.

Für mich ist diese Geschichte hier mit dem Ubiquiti-Switch auch Premiere und freue mich, dass ich in diesem Fall die Möglichkeit habe, damit zu experimentieren. Wenn am Ende die Leistung nicht zum Preis passt (im negativen Sinne), dann wird der Krempel wieder verkloppt und ich bin um Erfahrungen reicher, von denen dann auch andere Kunden von mir in Zukunft ggf. profitieren können.

In diesem Sinne: Wünsche euch ein schönes Wochenende.

Grüße,
Torsten
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Re: Ubiquiti Networks EdgeSwitch 16-XG als Aggregations-Swit

Beitrag von Koppelfeld »

PappaBaer hat geschrieben: Mit Direct Attached Storage haben wir nun nach iSCSI und FC die dritte Technology hier im Rennen. Ändert aber nichts daran, dass es für jeden Topf den passenden Deckel gibt.
Mein Lieblingsdeckel: http://bladecenter.lenovofiles.com/help ... lcome.html. Da hast Du dann ein komplettes redundantes Storage-System (gibt es auch mit der doppelten Anzahl 2,5"-Platten), eine komplette redundante SAS-Fabric, 2
10GBE-Switche und ein komplettes zentrales Management für bis zu sechs Blade-Server. Keine "IP-Steckerleisten" mehr, kein "KVM-over-IP" -- das ganze wird völlig einfach über ein zentrales Management-Modul gesteuert.
Für mich ist diese Geschichte hier mit dem Ubiquiti-Switch auch Premiere und freue mich, dass ich in diesem Fall die Möglichkeit habe, damit zu experimentieren.
Ich habe ein bißchen warnen wollen. Wenn irgend so ein Windows-Klopper ausfällt, dann sind die Kunden das ja gewohnt und es hat keine Konsequenzen. DAS ist übrigens das wirkliche Elend, mit dem Microsoft uns besudelt hat. Aber ein Ausfall der Switch-Infrastruktur ist NICHT LUSTIG. Denn da fallen dann auch Sachen aus, die normalerweise funktionieren, z.B. die Zeitdatenerfassung, die Telephonie, die richtigen Computer, die Barcodescanner ... und in den Behörden wird EBAY vermißt. Und Portaggregierung beinhaltet die Lizenz, sich gehörig in den Fuß zu schießen. Ein Kollege hatte einmal eine Linkaggregation angelegt und beschaltet, aber vergessen, "write memory" abzusetzen. Nach einem kurzfristigen Netzausfall kam der Switch mit "normalen" Interfaces wieder und legte das komplette Unternehmen lahm, indem er sich mit dem Coreswitch "verkeilte", so daß wirklich nichts mehr ging. Da hieß es dann, "alle Mann nach Hause bis auf vier Leute, die die LKW abwimmeln, die zum Laden kommen".
Das war jetzt die Abteilung "NICHT LUSTIG".
Jetzt zur Abteilung "(NICHT LUSTIG)²":
Wenn ein SAN ausfällt, dann verursacht das ähnliche Schäden wie oben beschrieben, bloß bleiben diese persistent - für zwei bis acht Tage. Störungen im Netzwerk kann man einkreisen, beheben und alles geht weiter. Ein gecrashtes SAN darf man meistens 'from scratch' neu aufsetzen. Das geht dann an die Substanz.

Haften tut dann der Dienstleister.
In diesem Sinne: Wünsche euch ein schönes Wochenende.
Dito!
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Re: Ubiquiti Networks EdgeSwitch 16-XG als Aggregations-Swit

Beitrag von fildercom »

Danke euch beiden für eure wertvollen Tipps und Hinweise.

Auch ich wünsche euch ein schönes Wochenende!
Router: 2 x 1900EF (Vodafone Business 600/20; Telekom ADSL2+); 1781VA (Telekom VDSL 250/40);
Wireless: WLC-4006+; 4 x L-452agn dual;
Switches: 2 x GS-2326; GS-2310P; 3 x GS-1108; 2 x Juniper EX2300-C-12P; Juniper EX2300-24P; 3 x Ubiquiti ES-16-XG
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