SIP-Trunk "durchreichen"

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Carsten1972
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SIP-Trunk "durchreichen"

Beitrag von Carsten1972 »

Hallo,

ich überlege, mit meiner kleinen Firma vom "normalen" All-IP der Telekom zum SIP-Trunk (vermutlich Vodafone) zu "migrieren".
Eine Zeit lang sollen beide Anschlüsse paralell betrieben werden.

Vorhanden: 1781A mit All-IP Option, IP-fähige Telefonanlage (Agfeo ES548 IT).

Der 1781A soll sich einmal mit dem eigenen DSL-Modem am DSL mit dem Vodafone SIP-Trunk anmelden, über ein VDSL-Modem am Telekom All-IP.

Lange Erklärung, kurze Frage:

Kann der 1781A den SIP-Trunk als SIP-Registrar arbeiten, der einen Trunk zur Agfeo liefert?

Ich finde nicht, wo ich das einstellen kann.

Eine Kurzbeschreibung wäre nett, gerne auch ein Link zu einem KB Artikel oder die Seite des Handbuchs, wo ich lesen muss.
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Jirka
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Re: SIP-Trunk "durchreichen"

Beitrag von Jirka »

Hallo Carsten,
Carsten1972 hat geschrieben: 28 Mai 2019, 17:40 Kann der 1781A den SIP-Trunk als SIP-Registrar arbeiten, der einen Trunk zur Agfeo liefert?
ja, interne Rufnummer beim SIP-Benutzer mit # am Ende versehen.

Viele Grüße,
Jirka
Carsten1972
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Re: SIP-Trunk "durchreichen"

Beitrag von Carsten1972 »

interne Rufnummer beim SIP-Benutzer mit # am Ende versehen.
Ja guck, so einfach.

Zuerst mal ein (spätes) "Danke schön"!

Und die Erklärung, warum das so spät geschieht:
Direkt nach der Frage musste ich kurz hintereinander zwei Kunden bei der Migration zu Vodafone-VoIP betreuen. Kein Routerkram, nur die Telefonanlagen mussten umkonfiguriert werden.
Bei beiden Kunden - Geschäftskunden! - ist es maximal katastrophal gelaufen.
Eine maximal unseriöse und schlechte Beratung, eine unglaubliche Hotlineleistung, viertägiger Ausfall von Telefonie (bei dem einen) oder wochenlanger Ausfall des Internetzugangs (beim anderen). Der (jeweils unterschiedliche) Berater vor Ort hatte den Ist-Bestand korrekt aufgenommen, beide Male wurde dann was ganz anderes bestellt, als notwendig war. Als "Entschuldigung" wurde dem Kunden dann gesagt: "Das hätten Sie an Hand der Auftragsbestätigung prüfen MÜSSEN." - "Woher soll ich wissen, was da genau stehen muss?" - "Die Erklärung all unserer Tarife und Optionen finden Sie im Internet."

Ich habe dann zunächst Abstand vom Vorhaben genommen. Im Laufe der weiteren Monate kam es dann zu zwei weiteren Vodafone-Umstellungen, die beide ebenfalls nicht sauber abliefen - eine war wieder katastrophal, die andere ruppig.

Jedenfalls kam für mich nur noch ein Telefonprovider in Frage, der seine Telefonie-Leistung nicht an einen physikalischen Internet-Anschluss bindet, sondern separat verkauft.
Ich bin der Meinung, der Regulierer sollte hier mal eingreifen. Viele Privatleute wollen kein Festnetz mehr, kaufen und bezahlen aber ungewollt sogar eine Flatrate. Viele kleine Gewerbetreibende führen kaum noch Telefonate vom Festnetz. Ich gehöre dazu. Und dennoch zahle ich für eine Flatrate ins Festnetz.

Jedenfalls habe ich letztendlich einen SIP-Trunk bei Easybell abgeschlossen. Somit kann sich die Anlage direkt registrieren (Telekom und Eaysbell), der Router sorgt nur für QoS. Funktionierte auf Anhieb, innerhalb von 24h (Online-Auftrag, Bestätigungsbrief, Freischaltung).
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Jirka
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Re: SIP-Trunk "durchreichen"

Beitrag von Jirka »

Hallo Carsten,
Carsten1972 hat geschrieben: 01 Sep 2019, 17:17Ich bin der Meinung, der Regulierer sollte hier mal eingreifen. Viele Privatleute wollen kein Festnetz mehr, kaufen und bezahlen aber ungewollt sogar eine Flatrate. Viele kleine Gewerbetreibende führen kaum noch Telefonate vom Festnetz. Ich gehöre dazu. Und dennoch zahle ich für eine Flatrate ins Festnetz.
oh, ich glaube da irrst Du. Selbst wenn (leider?) die Bedeutung des Festnetzes abgenommen hat, so ist es nicht so, dass (Internet-)Anschlüsse ohne Telefonie günstiger sind. Habe ich gerade wieder gehabt. Kunde sagte mir, er möchte den und den Anschluss nehmen, sie bräuchten kein Festnetz mehr. Da habe ich gesagt, ja da nehmen wir lieber den Tarif hier, der ist zwar mit Telefonie, aber dafür dann günstiger. Im Mobilfunk teilweise genauso. Kunde sagt, er bräuchte fürs Tablet eine SIM-Karte ohne Telefonie, ich schaue und sage mit Telefonie ist aber günstiger, müssen Sie ja nicht nutzen, aber im Notfall (Ausfall Smartphone) vielleicht auch nicht schlecht.
Wodran liegt das? Die Provider gehen davon aus, dass sie am Telefonanschluss (im Schnitt) noch was verdienen, zum einen durch Interconnection-Entgelte, zum anderen durch (kostenpflichtige) Telefonate ins Mobilfunknetz oder teilweise auch ins Ausland oder andere Ziele. Weiterhin ist ein Kunde mit Telefonie auch ein Kunde, den man leichter halten kann und der nicht ganz so schnell seinen Tarif bzw. den Provider wechselt, weil so eine Portierung ja doch immer mit einem gewissen Aufwand verbunden ist.

Viele Grüße,
Jirka
TschungTschung
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Re: SIP-Trunk "durchreichen"

Beitrag von TschungTschung »

Hallo zusammen,

ich würde das Thema gerne wieder aufgreifen, weil ich es leider nicht hinbekomme.
Evtl. kann es mir jemand genauer erläutern!?

Ich habe einen Anschluss von der A1 Telekom in Österreich.
Dort ist der SIP-Trunk am LANCOM 1793VAW registriert und nun würde ich gerne in DE (VPN Tunnel) die TK-Anlage (AGFEO) am LANCOM registrieren lassen und somit den Trunk "durchreichen"

Wie stell ich das an? An der TK-Anlage erstelle ich einen neuen (zweiten) Externen Trunk, gebe ich als Registrar die IP des LANCOM in AT an und benutze welchen Benutzernamen?
Interne SIP-Benutzer habe ich am LANCOM bisher noch nicht erstellt, da ich möchte dass alle Benutzer und Nummern in der TK-Anlage konfiguriert werden - ist das aber nötig?

Sorry für die dämliche Frage :oops: und vielen Dank schon einmal für die Unterstützung. :M

Viele Grüße
Carsten1972
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Re: SIP-Trunk "durchreichen"

Beitrag von Carsten1972 »

Hallo,

ich habe es bei mir ja nicht mehr testen müssen.

Ich verstehe das so:
Du hast dann ja als SIP-Leitung z.B. den Provider-Namen "A1-Trunk".

Dann baust du ein SIP-Mapping:
Trunk-Name "A1-Trunk"
Abgehende Rufe +4366212345# (wenn die Vorwahl 0662 und der Anschluss 12345-0 ist)
Interne Zielnummer: 12345#

Ohne Benutzer im Lancom geht es nicht, also dort genau einen SIP-Benutzer bauen:
Interne Nummer 12345#
Auth.Name und PW wie gewünscht.

Als lokale VOIP-Domäne vielleicht "A1_Telekom" einstellen.
In der Agfeo ist dann als Registrar A1_Telekom einzugeben.

Nicht getestet - nie selber gemacht!

Jedenfalls müsste die Agfeo dann den österreichischen Router über den VPN dank der eindeutigen Domäne finden und den SIP-Benutzer dort registrieren können. Das # am Ende steht für "reiche alle Durchwahlen durch".

Die Benutzer in der Agfeo ES770 haben nichts mit dem SIP-Benutzer im Lancom zu tun.
Die bekommen den Einstellungen entsprechende Berechtigungen, das eine oder andere "Amt" benutzen zu dürfen.
Mit Wahlregeln kann auch definiert werden, dass je nach gewählter Nummer ein bestimmter Anschluss benutz werden muss.
Bei ankommenden Anrufen ist die Standardeinstellung beim SIP-Trunk, dass 12345-X auf den Benutzer mit der Internnummer X geroutet wird.
Soll das abweichend geschehen, kann man bei "Rufe von extern" entweder dafür sorgen, dass (egal, welche Druchwahl gerufen wurde) immer bestimmte Benutzer (auch mehrere)n gerufen werden, oder man je nach anrufender Nummer bestimmte Benutzer rufen.
Wenn in Österreich 12345-11, -12 und -23 nicht auf die Internummern 11, 12 und 23 geroutet werden sollen, sondern "besonders beandelt" werden sollen, dann beim SIP-Konto als "DDI" hinzufügen. Für eine DDI kann eine gesonderte Rufverteilung erstellt werden, zum Beispiel könnte man -11 grundsätzlich auf eine Benutzergruppe "Verkauf" leiten.
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