BFWA mit L-310agn und OAP-310agn

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frontspace
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BFWA mit L-310agn und OAP-310agn

Beitrag von frontspace »

Hallo Community,

ich hadere seit längeren mit einem "Problem".
Wir betreiben eine angemeldete Richtfunkstrecke mit den o. g. Produkten.

Wenn ich mich nicht irre können laut Beschreibung beide Produkte BFWA, allerdings lese ich immer wieder das der Chipsatz AR5414 benötigt wird.

Unsere Geräte haben beide den Atheros AR9160 / AR9106. Geht es damit denn grundsätzlich auch?

Beide haben die Firmware 8.50 (aktuellste).

Wäre sehr dankbar für ein Feedback.
Viele Grüße
Frontspace
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martinw
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Beitrag von martinw »

Hallo,

die Erfordernis des AR5414 für den BFWA-Betrieb beschränkt sich auf die 802.11abg-Produkte, die teilweise seit ca. 2003 im Programm sind.

802.11n ist ja recht neu und davon nicht betroffen, d.h. kurze Antwort: Ja, geht.



Gruß,

Martin
frontspace
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Beitrag von frontspace »

Hi Martin,

danke für die schnelle Antwort.

Hast du vielleicht noch ein brauchbares howto greifbar zur Einrichtung des BFWA?
Bin auf meiner Suche leider nicht fündig geworden.

Das wäre spitze!

1000 dank.
Lg frontspace
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LoUiS
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Beitrag von LoUiS »

Hi,

kurzes HowTo:

In den Wireless-LAN "Allgemein" Einstellungen:

- Land "Deutschland" setzen

In den "Physikalische WLAN-Einst" -> Tab "Betrieb"

- Betriebsart "Basisstation" konfigurieren


Im Tab "Radio":

- das Frequenzband auf 5 GHz stellen
- Unterband "3" auswaehlen
- den 5-GHz-Modus auf "802.11a/n" konfigurieren
- wenn Ihr Antennen mit 2 Polarisationsebenen verwendet, noch Doppelte Bandbreite auf "40 MHz zulassen" einstellen

Bei Punkt-zu-Punkt:

- "Exklusiv" waehlen
- Stationsnamen vergeben
- jeweils einmal im Kanalwahlverfahren "Master" und Slave" einstellen

Nun in der WLAN-Konfiguration noch den Punkt-zu-Punkt-Partner konfigurieren:

- Punkt-zu-Punkt-Kanal aktivieren (P2P-1-1)
- Identifikation durch MAC oder Stations-Namen waehlen
- MAC-Adresse oder Stations-Name eingeben

Nun die logischen WLAN-Einstellungen:

- WLAN-Netzwerk aktivieren
- Netzwerk-Name (SSID) vergeben

Nach "802.11i/WEP -> WPA-/Einzel-WEP-Einstell..." wechseln

- Wireless Netzwerk 1 Verschluesselung aktivieren
- 802.11i waehlen
- sinnvollen Schluessel vergeben
- WPA-Version "WPA2" waehlen
- WPA2-Schl.Typ "AES" auswaehlen


Die Gegenseite ebenfalls nach diesem Weg konfigurieren und schon sollte der P2P Link im BFWA Band 3 mit WPA2 Verschluesselung stehen. :)


Ciao
LoUiS
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frontspace
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Beitrag von frontspace »

Hi LoUiS,

vielen Dank für dein Feedback.
Soweit hatte ich meine Stationen auch konfiguriert.

Wenn ich nun sage "nutze 3 Unterbänder" baut sich der Link schon nicht mehr auf. Erst wenn ich beide Configs wieder auf "1 Unterband" einstelle geht es direkt wieder.

Muss ich die Kanäle fest einstellen oder lasse ich die Kanalnummer auf automatischer Auswahl?

Viele Grüße
frontspace
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alf29
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Beitrag von alf29 »

Moin,

Den Kanal kannst Du wegen DFS so oder so nicht einstellen,
den wählt der Master in Deinem Aufbau automatisch.

Was meinst Du mit "nutze 3 Unterbänder"? In dem Menü
kann man eine Kombination aus Unterbändern für die
Kanalauswahl einstellen. Da Du ja explizit BFWA machen
möchtest, stellst Du auf *nur Unterband 3* ein. Damit sagst
Du dem Master, daß er seinen Funkkanal nur aus den
Kanälen des BFWA-Bandes auswählen soll.

Auf den Slaves bzw. Clients muß das Unterband 3 natürlich
auch in der Auswahl der Unterbänder dabei sein, sonst
suchen sie gar nicht auf den BFWA-Kanälen nach dem
Master. Dort könntest Du theoretisch auch 2+3 oder
1+2+3 einstellen, das ist aber unnötig, denn die Clients
würden nur Zeit damit verschwenden, nach dem Master
auf Kanälen zu suchen, wo er niemals sein kann.

Gruß Alfred
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frontspace
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Beitrag von frontspace »

Hi Alfred,

danke für das Feedback.
Im WLan Menü unter Radio habe ich aktuell beim dem Punkt "Unterbänder" 1 ausgewählt.

Wenn ich auf beiden Stationen fest 3 eintrage finden diese sich nicht mehr.
Auch nach einer längeren Wartezeit (5 min) ist dort nichts passiert.

Im Log konnte ich sehen das kein Radarsignal stört.

Stelle ich beide Geräte wieder auf Unterbänder 1 ein funktioniert es direkt wieder.

Vielleicht eine Idee was das sein könnte?

LG Patric
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alf29
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Beitrag von alf29 »

Moin,

hast Du auf beiden Seiten das Land korrekt auf Deutschland
eingestellt? Die Default-Landeseinstellung 'ETSI/Europe'
enthält kein BFWA, da BFWA nicht europaweit standardisiert
ist.

Gruß Alfred
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frontspace
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Beitrag von frontspace »

Hi Alfred,

ja.. es stehen beide Seiten auf Deutschland.

Habe gerade noch ein wenig rumgespielt, leider ohne Erfolg.
Sobald ich beide Router auf zwei oder drei Unterbänder fest einstelle geht nichts mehr. Lediglich auf "eins" läuft es Problemfrei.

Da fehlt mir aber Sendeleistung, oder?
Mein Link ist aktuell bei 9 - 10%, Entfernung ca. 3 KM :(

Noch eine Idee?
Im Anhang mal meine aktuellen raido-settings.

Dank und Gruß
Patric
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LoUiS
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Beitrag von LoUiS »

Hi,

schau das auf beiden LANCOM die aktuelle LCOS Version 8.50 installiert ist, resete dann beiden Geraete noch mal ueber den Resettaster oder auf der Konsole mit "do/o/reset" und konfiguriere beide noch einmal neu.


Ciao
LoUiS
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alf29
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Beitrag von alf29 »

Moin,
Habe gerade noch ein wenig rumgespielt, leider ohne Erfolg.
Sobald ich beide Router auf zwei oder drei Unterbänder fest einstelle geht nichts mehr. Lediglich auf "eins" läuft es Problemfrei.

Da fehlt mir aber Sendeleistung, oder?
Mein Link ist aktuell bei 9 - 10%, Entfernung ca. 3 KM
10% ist in der Tat nicht allzu dolle. Technisch bedingt nimmt die Empfindlichkeit der
Module zu höheren Frequenzen ab, Ich weiß auch nicht, welche Antennen Ihr
einsetzt und auf welche Frequenz die genau abgestimmt sind. Kann also gut sein, daß es
bei 5,8 GHz nicht mehr reicht, während es bei 5,2 GHz gerade noch geht. Allzu performant
dürfte die Verbindung da aber auch nicht sein.

Gruß Alfred
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Beitrag von frontspace »

Moin zusammen,

erstmal vielen dank für euere Hilfe, spitze!

@LoUiS
Ja, auf beiden Router ist LCOS 8.50 installiert, ein Reset muss leider die letze Variante sein da dieses Gerät Produkitv ist und auch einige VPNs drübergehen.

@Alfred
Ja, 10% ist dünn.

Die Antennen sollten das können.
Model WiMo PA-5000-23
Techniche Daten der Atenne:

antenna type : panel antenna
frequency range: 5.1-5.825 GHz
V.S.W.R: <2.0
impedance : 50 ± 5 Ohm
gain: 23dBi
max. power: 10 W
polarization: linear
Beamwidth H: 16°
beamwidth V 16°

Oder sehe ich das falsch?

Dank und Gruß
Patric
crypticvision
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Registriert: 22 Mai 2009, 21:58

Beitrag von crypticvision »

Nur mal so nebenbei: Normal ist das mit Deinen 10% Signalstärke bei 3 km. nicht. Also entweder funkst Du durch feste Körper, oder auf einer von beiden Seiten ist was kaputt. Ich hatte die Probleme auch schon. Mögliche Ursachen: Wasser im Stecker, Blitzschutz hinüber, Kabel geknickt, Funkmodul hin (evtl. wegen Überspannung, da muß nicht mal ein Blitz einschlagen). Auf solche Entfernungen kommen wir mit unseren Installationen eigentlich immer auf die 300 MBit, zumindest was angezeigt wird. Natürlich auch nur bei passender Fresnelzone.

Nochmal zum Blitzschutz. Man sollte tunlichst darauf achten, daß der Mast am Potentialausgleich hängt. Ich hatte neulich eine Anlage gebaut, wo nur die Antennen am Mast hingen und eigentlich noch nichts lief. Es hat immer gekribbelt, wenn ich mal aus Versehen an einem Antennenstecker langgestreift bin. Hab dann mal gemessen. Da waren 40 Volt gegen Erde aus nichts. Nachdem ich die ganze Sache dann geerdet hatte, war der Spuk vorbei. Ich wollte damit nur sagen, sowas macht Deine Geräte kaputt.
frontspace
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Beitrag von frontspace »

Hi crypticvision,

Danke für die Ideen.
Also Blitzschutz hatte ich schon auf beiden seiten rausgenommen.

Die erste Antenne hängt frei auf einem Berg an einem Mast, dieser ist natürlich auch geerdet. Die andere Seite ist nicht geerdet, allerdings treten dort keine Spannungen an leitenden teilen auf, das hätte ich gemerkt.

Was ist jetzt beobachtet habe ist das mit der Status des WLAN Radios mir angeibt das ich nur eine Sendeleistung von 16,5 dBm (45mW) habe.
Allerdings im Unterband 1 !!! Dort ist ja nicht viel mehr erlaub (glaube ich).

Wenn ich nun auf Unterband 3 wechsle (wo auch der BFWA Modus gehen sollte) sehe ich das die Sendeleistung nur minimal steingt, allerdings nicht über 100mW und die beiden Stationen finden sich auf Unterband 3 nicht mehr :-(

Gestern habe ich eine neue Aussenstelle über zwei Lancom 321agn angebunden. Dort funktioniert es im Unterband 3, allerdings auch nur mit 18dBm (63mW) allerdings ist EIRP bei 34 dBm (2,5 Watt). Gibt es vielleicht eine Sendeleistungsreduktion? Wenn ja, wie kann man die beeinflussen?

Dank und Gruß
Patric
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alf29
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Beitrag von alf29 »

Moin,

das mit der Sendeleistung ist normal, die elektrische
Sendeleistung der Module ist nicht höher. Die hohen
Werte sind die EIRP, die sich aus Sendeleistung und
Antennengewinn ergibt. Also z.B. 16.5 + 23 = 40.5 dBm.

Die EIRP-Werte sind auch die, die reglementiert sind.
In Europa 23 dBm in Unterband 1, 30 dBm in Unterband 2
und 36 dBm in Unterband 3. Üblicherweise trägt man
im Gerät den Antennengewinn ein und das Gerät stellt
dann die elektrische Sendeleistung so ein, daß
Sendeleistung plus Antennengewinn den erlaubten Grenzwert
nicht überschreitet.

Du hat im Moment im Gerät offensichtlich 1 dBi als
Antennengewinn eingetragen, will heißen, Du sendest
deutlich lauter, als die Polizei erlaubt ;-) Ich vermute aber
mal, wenn Du den korrekten Antennengewinn einträgst, dann
wird gar nichts mehr gehen. Ich kann mich dem Vorredner
nur anschließen, daß bei Deiner Installation irgendetwas
faul sein muß. Bei 3 km und den Antennen müßte deutlich
mehr SNR drin sein...

Gruß Alfred
Antworten