bitte bei der Erwägung des Problems mal die Legalität und Gesetzeslagen außen vor lassen.
Wir nehmen an, es handle sich um Sibirien und 100km weit und breit ist nix .
Ich stelle an 2 ausschließlich auf Bridge (PTP) eingestellten L-54ag die physikalisch ca. 600m auseinander stehen und zueinander einen SNR von ca. 30-35dB haben als Übertragungsrate "Automatisch" ein und habe zwischen den Geräten einen Durchsatz von ca. 5-6MB/s. das ist richtig top. Ich rede im Übrigen von 5GHz.
Nun habe ich ebenfalls 2 Geräte bei denen beträgt der physikaische Abstand ca. 6km und der SNR beträgt auch ca. 27-32dB. Als Entfernung gebe ich 6km ein und Dämpfung/Gewinn, etc. alles 0. Als Land stelle ich überall Egalistan ein. Bei dieser Strecke bekomme ich obwohl die Signalwerte nahezu identisch sind nur max. 2,4MB/s hin - aber auch nur, wenn ich die max. Übertragungsrate auf 48MBit fixiere. Lasse ich die Rate auf Auto gibt es an dem WLAN-Port viele Errors und die Rate liegt bei max. 1,5MB/s.
Verallgemeinert kann ich sagen, daß bei allen Strecken bei denen der phyikalische Abstand >2km ist genau diese Erscheinung auftritt. Es wird jedoch mit zunehmenden Abstand nicht schlechter. Auf einer Teststrecke von z.B. 12km habe ich einen SNR von ca. 20dB und ich habe ebenfalls 2,4MB/s.
Macht nur das Timing bei Distanzen >2km die Datenrate so kaputt? Ist das "normal"?
Bei WLAN gibt es ACK- und CTS-Timeouts, die bei größeren Entfernungen erhöht werden
müssen, weil die Ausbreitungsgeschwindigkeit von Funkwellen endlich ist. Exakt zu diesem
Zweck gibt es in den Radoi-Einstellungen eine Entfernungseinstellung.
Typisches Symptom eines zu niedrigen Wertes ist ein etwa auf ein Zehntel reduzierter
Durchsatz, wobei der Sender nur noch Tx-Fehler zählt.
Gruß Alfred
“There is no death, there is just a change of our cosmic address."
-- Edgar Froese, 1944 - 2015
alf29 hat geschrieben:
Typisches Symptom eines zu niedrigen Wertes ist ein etwa auf ein Zehntel reduzierter
Mal zwischendurch gefragt: Wie handhabt man das eigentlich bei P2MP-Strecken? Die grösste Entfernung nehmen?
Ich nehme mal an das eine höhere Distanz als die Tatsächliche mich nur daran hindert das Optimum rauszuholen, aber mich vor den erwähnten Timingproblemem bewahr. Sehe ich das richtig?
noe... andersrum, eine kürzere als tatsächlich hindert das optimum... immer die größe entfernung angeben... und wenn man nicht sicher ist dann lieber 1km mehr ...
danke für die Antworten.
Daß man die Entfernung einstellen muß weiß ich ja - das tue ich ja auch, sonst gibt es eben wie schon gesagt nur 1/10 des Durchsatzes. Ich habe aber trotz der korrekt eingestellten Entfernung o.g. Problem.
Ich beziehe mich auf den ursprünglichen Artikel, in dem Daten (SNR, Entfernungen, Durchsatzwerte) enthalten waren:
1) Eine Datenrate von 5-6 MB/s entspricht 40-48 Mbit/s. Das ist schon sehr viel und so eigentlich nur im Turbomodus zu erzielen - es sei denn vielleicht, man sendet einen gut komprimierbaren Datenstrom bei gleichzeitig aktivierter Hardwarekompression.
2) Ein Durchsatz von 2,5 MB/s wären etwa 20 Mbit/s. Auf eine Entfernung von 6 km bekommt man da (unserer Erfahrung nach) etwa noch 22 Mbps mit einem einzelnen Datenstrom hin, wenn TX Brusting aktiv ist, aber keine Kompression. Letztere ist in gemischten Datenströmen des täglichen Lebens nämlich (ebenfalls nach unserer Erfahrung) eher eine Bremse bzw. führte auch schon zu Paketverlusten an der LAN(!) Schnittstelle, wobei nie geklärt wurde, warum eigentlich.
3) Eine Strecke mit 20 dB SNR wird sicher die 54 Mbps Modulation nicht stabil halten können. Da ist es besser, bewusst auf 36 Mbps zu begrenzen, weil dann vergebliche Versuche des Geräts entfallen, auf eine höherwertige Modulation zu gehen, die den Durchsatz nur drücken.
4) Wir setzen auch die minimale Datenrate und Broadcasts so hoch wie es (mit Reserve) angesichts des vorhandenen SNRs praktikabel erscheint. Dies hat bisher immer ein besseres Ergebnis gezeigt, als der Auto-Wert.
5) Bei wachsender Entfernung muss man die ACK- und CTS-Timeouts mit Hilfe der Distanzangabe richtig einstellen. Etwas zuviel schadet kaum (kostet vielleicht ganz wenige %) aber zu wenig ist tödlich. Doch selbst wenn man es richtig macht, sinkt der Durchsatz linear mit der Entfernung, denn: Jedes Paket wird ge-ACKt und es dauert aufgrund der Lichtgeschwindigkeit bei großer Entfernung eben etwas länger, bis das ACK zurück ist und das folgende Paket hinaus gehen kann. Die richtige Einstellung des ACK-Timeouts bewirkt nur, dass lange genug auf das ACK gewartet wird, und nicht eine Wiederholung hinausgeht, bevor das ACK zurück ist.
6) Die "richtige" Betriebsart wäre eine Modifikation bei der auf ACKs komplett verzichtet wird. Derartige Geräte gibt es schon seit langem - angefangen beim TurboCell Protokoll von Karlnet, das in den Orinoco Outdoor Routern lizensiert und später bei Proxim als WORP wiedererfunden wurde. Eine ähnliche Variante findet sich auch als Mikrotik's nstream und nstream2.
Ich wünschte, LANCOM hätte mal Zeit für so eine "Optimierung" ... aber wahrscheinlich ist der Markt der Outdoor-PTP-Links zu klein und zudem auf Sibirien beschränkt, weil man ja mit dem hierzulande gegebenen Linkbudget kaum weiter als 6 km kommen darf (zumindest wenn man nicht bewusst eine Modulationsart unter 36 Mbps wählt).
PS: Der Rekord für Mikrotik nstream im 5 GHz Band 2 liegt übrigens bei einer Verbindung von Malta oder Zypern über das Meer in ein Land des nahen Ostens (weiss nicht mehr so genau). Die Verbindung ist also mehrere Hundet Kilometer lang und läuft angeblich stabil ohne "Spassbremse Lichtgeschwindigkeit".
Mit freundlichen Grüßen,
true global communications GmbH (TGNET/wireless, ca. 300x L54ag/L54dual)
Thomas Giger
Ich betreibe eine Verbindung von 4,5km mit zwei L-54ag. Allerdings handelt es sich um zwei verschiedene Wlan Chips (einen AR5414 Eagle/5 [5.3] und einen AR5213/5212 Venice/9[4.8]). Hast du Erfahrung ob dieser Umstand zu Probleme führen kann?
Was denkst du ist bei der Entfernung, als maximale, aber stabile Bandbreite möglich?
Technische Daten der Komponenten:
Antenne: Grid 26,5dB
Kabel + Pigtail: ca. 3db Verlust
Gesendet wird mit 6dB - 3db Verlust Kabel usw. + 26,5dB Antenne = 29,5dB