Seltsames WLAN-Log

Forum zu den aktuellen LANCOM Wireless Accesspoint Serien

Moderator: Lancom-Systems Moderatoren

crypticvision
Beiträge: 157
Registriert: 22 Mai 2009, 21:58

Beitrag von crypticvision »

Kann ich bestätigen. Die alten 2-Chip-Sätze machen bei 5 GHz nur Probleme. Ich tausche derzeit alle alten Geräte gegen die mit AR5414 aus. Nicht nur, daß die Probleme dann weg sind, auch die Empfangsqualität verbessert sich stark.
Nebenbei, kann man die Radarkennung ganz ausschalten? Ist zwar nicht gesetzeskonform, würde mich aber mal interessieren, ob das die Sache verbessern würde, rein versuchsmäßig.
Einen Unterschied bei Verwendung der jeglicher 7.x Firmware konnte ich nicht feststellen. Die gehen alle nicht. Einzig 2,4 GHz läuft bei mir damit stabil.
Da hat Lancom leider richtigen Frickelmannskram verbaut. Echt traurig. Zumindest hätten die Geräte nie für den Betrieb mit 5 GHz freigegeben werden dürfen.
Benutzeravatar
alf29
Moderator
Moderator
Beiträge: 6207
Registriert: 07 Nov 2004, 19:33
Wohnort: Aachen
Kontaktdaten:

Beitrag von alf29 »

Moin,
Nebenbei, kann man die Radarkennung ganz ausschalten? Ist zwar nicht gesetzeskonform, würde mich aber mal interessieren, ob das die Sache verbessern würde, rein versuchsmäßig.
Das kann man schon, aber nach Deiner letzten Bemerkung ist mir ehrlich gesagt die Lust vergangen...
“There is no death, there is just a change of our cosmic address."
-- Edgar Froese, 1944 - 2015
crypticvision
Beiträge: 157
Registriert: 22 Mai 2009, 21:58

Beitrag von crypticvision »

Welche Bemerkung meinst Du? Die mit dem Frickelkram? Mal ehrlich, siehst Du das anders? Gut letztlich ist Atheros verantwortlich, aber was nützt es Sachen zu verbauen, die im Datenblatt erstmal gut aussehen, mir aber nachher nur Ärger bereiten. Der Anwender merkt leider erst nach ausgiebigem Gebrauch, daß alle anderen Chipsätze als der AR5414 bei gesetzeskonformen 5 GHz Betrieb nur Probleme machen.

Das herauszufinden hat mich viele tausend Euro gekostet. Ich bin der Meinung, Lancom hätte hier lieber auf Gewinn verzichten und gleich mit offenen Karten spielen sollen. Ich finde es jedenfalls besser, wenn ich vorgewarnt werde, daß es bei dem ein oder anderen Chipsatz im 5 GHz Betrieb zu Störungen kommen könnte. Vielleicht bist Du da ja anderer Meinung. Aus Lancom Marketingtechnischer Sicht wäre das verständlich.
Benutzeravatar
martinw
Moderator
Moderator
Beiträge: 618
Registriert: 06 Apr 2008, 17:31
Wohnort: Aachen

Beitrag von martinw »

Also mit Verlaub, aber DAS ist doch ein alter Hut und längst bekannt und auch hier im Forum nachzulesen. Oder Lancom.de -> Suche nach BFWA -> erster Hit:
Unterstützt LANCOM BFWA?

Ja, LANCOM hat vor kurzem die BFWA-Zulassung für seine Richtfunksysteme erhalten. Konkret stellen wir passende Software für alle Access Points auf Basis von 802.11n sowie für alle aktuellen 54 Mbit/s Access Points (Stand Februar 2009) zur Verfügung. Bei älteren Access Points ist die Unterstützung abhängig vom Chipsatz (AR-5414), bitte sprechen Sie uns an. Provider, die BFWA nutzen möchten, müssen ihre Systeme entsprechend aktualisieren.

Gruß,

Martin
Benutzeravatar
alf29
Moderator
Moderator
Beiträge: 6207
Registriert: 07 Nov 2004, 19:33
Wohnort: Aachen
Kontaktdaten:

Beitrag von alf29 »

Moin,

mit der Bezeichnung 'Frickelkram' hast Du ziemlich pauschal mich und auch diverse andere
Leute bei LANCOM beleidigt - als ob wir alle Amateure wären, die überhaupt nicht wüßten,
was sie tun. Ich kenne haufenweise Aufbauten, bei denen auch ältere Funkmodule
ohne Probleme laufen - das ganze ist ein 'analoges' Problem, und Radar-Fehlerkennungen
können verschiedenste Ursachen haben. Mit den Single-Chip-Modulen hat Atheros eine
Fehlerquelle abgestellt, aber beileibe nicht alle - ich kenne genauso Kunden, die umgekehrt
auch mit solchen Modulen diese Probleme haben.

WLAN im Outdoor-Betrieb ist nunmal eine Grenzsituation. Es war eigentlich nie dafür
konzipiert, und die Bedingungen für die Radarerkennung werden kontinuierlich verschärft -
was heute noch in Ordnung war, ist es in einem Jahr vielleicht nicht mehr. Dazu kommt dann
noch, daß die Antennen/Kabel/Funkfeldsituation bei einem Kunden für uns faktisch nicht
reproduzierbar ist. Natürlich betreibt LANCOM auch ein paar Teststrecken, und es geht keine
Firmware raus, die darauf nicht vernünftig läuft. Ich kann aber nun einmal nicht im mindesten
abschätzen, woran es bei einem Kunden liegt, der ein LANCOM mit einer Hundert-Elemente-
Hyper-Yagi-Richtantenne mit 40 dBi Gewinn plus 20 Meter sauerstoffreiem vergoldetem
Kabel auf einer 15km-Strecke betreibt - solche Teile habe ich hier nicht, und auch entfernter
Zugriff auf die Geräte beim Kunden hilft nur begrenzt, weil der Radioteil/Baseband eines
Funkmoduls eine Black Box ist, genauso wie man das Funkfeld selber so gut wie nicht
vermessen kann. Vielleicht ist dem Kunden ja irgendwo Wasser ins Kabel gelaufen?
Vielleicht hat er irgendwo den Mindest-Biegeradius verletzt? Vielleicht ist die Antenne von
einem Dritthersteller nicht richtig angepaßt? Vielleicht stören sich die beiden Geräte an einem
Mast doch etwas, obwohl sie 100 MHz auseinander sind...vielleicht...vielleicht...vielleicht...und
Atheros winkt beim Thema Outdoor-Strecken sowie gleich ab, das ist für die (wie für alle
anderen Chipsatzhersteller auch) ein wirtschaftlich uninteressantes Nischensegment. Ich
und einige andere Leute bei LANCOM versuchen aus dieser Situation das beste zu machen,
und wenn einem dann 'Frickelei' vorgeworfen wird, dann geht einem eben die Hutschnur hoch.
Wenn man es - wie gesagt - genau nimmt, ist WLAN für Outdoor-Strecken immer Frickelei,
weil man hier eine Technologie zweckentfremdet.

Zurück zum Thema: Stelle das Land auf 'Uganda' und Du kannst einen beliebigen Kanal fix
wählen, die Radarerkennung ist dann aus. Einige Kunden leben stillschweigend so ganz
gut, solange man keinen Flughafen oder kein Wetterradar in der Nähe hat, gibt's wohl auch
keinen Kläger oder Richter...

Gruß Alfred
crypticvision
Beiträge: 157
Registriert: 22 Mai 2009, 21:58

Beitrag von crypticvision »

Ich wollte bestimmt niemanden beleidigen und es tut mir leid, wenn das so rübergekommen ist. Dennoch scheint WLAN für Lancom 80% vom Geschäftsfeld auszumachen, obwohl, wie Du schreibst, WLAN angeblich nicht für draußen gedacht ist. So ist es verständlich, daß man sich auf schmalem Grat bewegt. Trotzdem wird immer gut Werbung mit der Professionalität und Zuverlässigkeit der Geräte gemacht, obwohl man es ob der Atheros Geschichte selbst besser weiß. Zugegeben Lancoms sind bisher die stabilsten Geräte, die ich im Betrieb erleben durfte, zumindest stabiler als die von manch anderen Herstellern, ohne hier Namen zu nennen. Ich konnte zumindest meine Probleme auf den alten Chipsatz bei Verwendung mit 5 GHz eingrenzen, wobei ich gleich zu dem kommen möchte, was martinw schreibt.

@martinw: Das mit BFWA ist mir völlig klar und lässt sich im Übrigen auch nicht einstellen. Es geht hier einfach um "normalen" 5 GHz Betrieb mit 1 Watt. Das sollte ja eigentlich möglich sein. Ist es aber nicht. Zumindest nicht störungsfrei. Vielleicht gings ja mal mit irgendwelcher uralt Firmware. Seit 7.x ist da jedenfalls kein Blumentopf mehr zu gewinnen. Und das schließt sämtliche APs mit älteren Chipsätzen und 5 GHz bei mir ein.

@alf29: Vielen Dank nochmal für die detailreiche und ehrliche Ausführung. Ich habe zumindest dazugelernt, daß auch mein ganzer Geschäftsbereich wohl auf wackligen Beinen steht.
Benutzeravatar
alf29
Moderator
Moderator
Beiträge: 6207
Registriert: 07 Nov 2004, 19:33
Wohnort: Aachen
Kontaktdaten:

Beitrag von alf29 »

Moin,
Dennoch scheint WLAN für Lancom 80% vom Geschäftsfeld auszumachen
Nein, mit Abstand nicht. Ich kenne die genauen Anteile nicht (und wenn ich sie kennen würde,
dürfte ich sie hier nicht breittreten). aber das Geschäft mit Routern und VPN-Gateways auf
der einen Seite und WLAN auf der anderen dürfte sich etwa 50:50 verhalten, und die
Geschäftsführung legt auch Wert darauf, daß das nicht zu einseitig wird. Und von dem
WLAN-Anteil sind der Löwenanteil wiederum 'gewöhnliche' Indoor-Installationen, wo WLAN
so eingesetzt wird, wie es sich seine Schöpfer mal vorgestellt haben. Outdoor-WLAN hat
zwar eine Reihe besonders 'prominenter' Business-Cases, aber auch wenn ein Outdoor-AP
deutlich teurer ist als ein Indoor-Modell, muß man von denen schon einige verkaufen, um den
gleichen Umsatz wie in einem 'Standard-WLAN-Projekt' mit zwei, drei WLCs und ein bis zwei
Dutzend APs zu bekommen. Obendrauf 'sparen' dann noch viele Outdoor-Kunden, indem
sie Indoor-LANCOM-APs in eigene Gehäuse verpacken (und gelegentlich dann herummeckern,
wieso die Geräte unter Null Grad nicht mehr tun...) oder die Antennen woanders kaufen. In
der Summe ist Outdoor-WLAN schon ein wichtiges Thema, aber eben bei weitem nicht so
wichtig wie andere - sonst wäre bei Themen wie 'anderes MAC-Protokoll für lange Strecken'
schon längst etwas passiert...
@martinw: Das mit BFWA ist mir völlig klar und lässt sich im Übrigen auch nicht einstellen. Es geht hier einfach um "normalen" 5 GHz Betrieb mit 1 Watt. Das sollte ja eigentlich möglich sein. Ist es aber nicht. Zumindest nicht störungsfrei. Vielleicht gings ja mal mit irgendwelcher uralt Firmware. Seit 7.x ist da jedenfalls kein Blumentopf mehr zu gewinnen. Und das schließt sämtliche APs mit älteren Chipsätzen und 5 GHz bei mir ein.
Der Punkt 'bei mir' war wichtig - es sind diese Verallgemeinerungen, die mich regelmäßig auf
die Palme bringen...
@alf29: Vielen Dank nochmal für die detailreiche und ehrliche Ausführung. Ich habe zumindest dazugelernt, daß auch mein ganzer Geschäftsbereich wohl auf wackligen Beinen steht.
Naja, Du arbeitest mit WLAN in einem ISM-Band - alleine von daher...

Gruß Alfred
Antworten