Fragen zu Loadbalancing...

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waldmeister24
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Fragen zu Loadbalancing...

Beitrag von waldmeister24 »

Hallo,

ein Kunde hatte bisher zwei Telekom DSL3000-Anschlüsse, die mit dem 1711 über Loadbalancing geschaltet waren. Nun hat er von einem anderen Provider einen zusätzlichen Anschluß (meist so ca. 11000 kbit) bekommen. Diesen hab ich per Assistent konfiguriert und zum Loadbalancer hinzugefügt. Im LANMonitor werden auch alle drei Anschlüsse wunderbar angezeigt. Aber nun hab ich noch einige Fragen dazu:

1. Wenn man den LANCOM neu startet und den Verbindungsaufbau beobachtet, braucht der neu hingekommene Anschluß relativ lange bis die Verbindung steht (teils bis zu 30 Minuten). Hat jemand eine Idee, woran das liegen könnte?

2. Kann es sein, daß ein Speedtest i.V. mit Loadbalancing sinnlos ist? Es wird zwar beim Speedtestbeginn die IP-Adresse des neuen Anschlusses angezeigt, das Ergebnis des Speedtests liegt aber weit unter dem Optimalwert...

3. Derzeit lasse ich am Server des Kunden die Geräteaktivitäten mitlaufen. Dabei fällt auf, daß nachts die Verbindung sehr häufig getrennt und wieder aufgebaut wird. Was bedeutet denn folgender Eintrag in den Aktivitäten: "Auslösegrund auf DSL Kanal 1: Verbindung wurde auf lokaler Seite manuell getrennt [0x4302]"?


Ich freue mich auf eure Antworten.


Grüße
waldmeister24
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ft2002
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Beitrag von ft2002 »

Hallo,

Ich will Dir nicht den Spaß am zusammenschalten 3 DSL Anschlüssen nehmen.

Doch das Loadbalancing bringt bei 2x 3000 und 1x 11000 keinen Sinn den der Loadbalancer behandelt alle 3 Anschlüsse gleich langsam also wenn es nach dem Loadbalancer geht hast Du 3x 3000 zur Verfügung !

Nicht wirklich schick wenn man bedenkt 3 x 3000 = 9000 !

Zu Deiner Frage ; interessant währe wo welcher Anschluss dran ist ADSL oder ETH , weil damit ja klar währe welcher Anschluss ein externes Modem hat !

Vielleicht liegt das Problem ja beim externen Modem !

Gruß ... 8)
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Jirka
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Beitrag von Jirka »

Hallo ft2002,
ft2002 hat geschrieben:Doch das Loadbalancing bringt bei 2x 3000 und 1x 11000 keinen Sinn den der Loadbalancer behandelt alle 3 Anschlüsse gleich langsam also wenn es nach dem Loadbalancer geht hast Du 3x 3000 zur Verfügung !
Nicht wirklich schick wenn man bedenkt 3 x 3000 = 9000 !
wo kommt eigentlich dieses Gerücht her? Ich meine man kann in den DSL-Interfaces die Bandbreite angeben. Dann weiß das LANCOM, auf welcher Leitung wie viel Prozent der Kapazität verbraucht ist. Dass trotzdem die Summe ungleich der Summe der einzelnen Bandbreiten ist, liegt schlicht daran, dass dies eben keine echte Kanalbündelung ist und man für eine Session immer nur eine Leitung nutzt. Und wenn man Pech hat, erwischt man die langsamste. Aber je mehr Clients und je mehr Sessions, desto weniger fällt das Ganze ins Gewicht.

Viele Grüße,
Jirka
Dr.Einstein
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Beitrag von Dr.Einstein »

Hallo waldmeister24,

zu 1) Klingt nach Assistentseinstellung. Ich würde nochmals kontrollieren, ob dein 3. DSL Anschluss als DSL 3 konfiguriert ist, in den Gegenstellen (DSL) als DSL-Port 3 steht, und das Layer richtig gewählt ist (vermutlich PPPoE), und in der Routing Tabelle für jeden DSL Anschluss eine seperate Default-Route mit einem individuellen Routing-Tag. DSL1 mit 255.255.255.255 Rtg-Tag 1, etc...

zu 2) Speedtests bringen beim Load-Balancing nicht. Eher FTP Downloads mit mehreren Verbindungen. Oder halt 3 User, die gleichzeitig ein Speedtest machen. Auf jeden Fall ist die Aussage von ft2002 falsch, jeder Anschluss wird individuell betrachtet, je nach dem, was unter dem WAN-DSL Port für eine Bandbreite hinterlegt wurde.

zu 3) Eventuell was an der Zwangstrennung falsch konfiguriert? Ich hatte schon oft den Fall, dass jemand im CRON-Job bei Stunde z.B. eine 2 für 2 Uhr drin stehen hatte, aber das Minutenfeld leer stand. Das bedeutet, dass der Router 2.00 Uhr, 2.01 Uhr etc. eine Zwangstrennung vornimmt.

Gruß Dr.Einstein
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ft2002
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Beitrag von ft2002 »

@ Hallo Jirka und Dr.Einstein,

Aus eigener Erfahrung und aus beobachten von Loadbalancing sowie einer Bestätigung des Verhaltens bei einer Lancom-Schulung ist mein "Gerücht" entstanden ....
Der Router nimmt im Loadbalancing die Verbindungen und nicht deren Bandbreite !

Auch hat der Seminarleiter , weiss leider nicht mehr wer das war ist ein paar Jahre her, darauf hingewiesen das Loadbalancing für gleiche Anschlüsse nur Sinn bringt !!
Da der Router kein Bandbreiten-Managment macht !

Ich lasse mich aber gern vom Gegenteil überzeugen ! Da ich Euch beide als sehr Kompetent , was Lancom angeht, halte !

Wenn ich 3 Anschlüsse habe mit Unterschiedlichen Bandbreiten und nichts unter Bandbreite Eintragen würde dann funktioniert es ja auch !
Laut Aussage Lancom wird die Bandbreite nur zur Ermittlung des QoS herangezogen !
Der Router schaut ja nicht auf die zur Verfügung stehenden Bandbreite sonder schaut nur auf die gleichzeitig aktiven Verbindungen .
Wenn ich dann zufällig auf dem schnellen bin , ja klar dann bekomme ich auch dessen volle Bandbreite nur bei 2x 3MBit und 1x 11 MBit ist die Wahrscheinlichkeit 33% und wenn dann ein User eine RDP Sitzung auf dem 11 hat, werden die anderen immer auf die beiden langsamen geschaltet. Bis dort wieder mehr Sitzungen sind usw.
Deswegen wahrne ich immer vor dem All-Heilmittel Loadbalancing, bringt ja auch andere Probleme wie z.B. "Banking (https)"

PS: Werde das Thema aber für mich selbst nochmal überarbeiten und auch mit meiner Wortwahl genauer sein.
Mann soll ja nicht seine eigenen Ansichten auf andere Übertragen sondern Hilfe zur Selbsthilfe geben !!!
Ich gelobe Besserung


Gruß ... 8) 8)
backslash
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Beitrag von backslash »

Hi ft2002
Aus eigener Erfahrung und aus beobachten von Loadbalancing sowie einer Bestätigung des Verhaltens bei einer Lancom-Schulung ist mein "Gerücht" entstanden ....
Der Router nimmt im Loadbalancing die Verbindungen und nicht deren Bandbreite !
das ist definitiv falsch! Beim Loadbalancing wird für jede TCP-Session ein Kanal ausgesucht und dieser bis zu seiner maximalen Bandbreite genutzt. Wenn im DSL-Interface Bandbreiten angegeben sind, dann werden diese bei der Kanalauswahl berücksichtigt - nur wenn keine Bandbreiten angegeben sien, werden die Kanäle "reihum" vergeben.

Auch hat der Seminarleiter , weiss leider nicht mehr wer das war ist ein paar Jahre her, darauf hingewiesen das Loadbalancing für gleiche Anschlüsse nur Sinn bringt !!
Da der Router kein Bandbreiten-Managment macht !
Du verwechselst das hier offenbar mit einer Kanalbündelung - bei dieser gilt tatsächlich, daß die Gesamtbandbreite glecih dem vielfachen der geringsten Bandbreite ist
Wenn ich 3 Anschlüsse habe mit Unterschiedlichen Bandbreiten und nichts unter Bandbreite Eintragen würde dann funktioniert es ja auch !
ja, aber auch da werden die zugeteilten Kanäle maximal ausgenutzt, d.h. wenn du den 11MBit-Kanal erwischst, dann hast du im besten Fall auch wirklich 11 MBit zur verfügung - erwischst du einen der 3 MBit-Kanäle sind es maximal 3 MBit...
Laut Aussage Lancom wird die Bandbreite nur zur Ermittlung des QoS herangezogen !
und sie wird bei der Auswahl der Loadbalancer-Kanäle berücksichtigt. Wenn die Bandbreiten und der momentane Traffic aller Kanäle bekannt ist, dann wählt das LANCOM immer den Kanal mit der niedrigsten prozentualen Auslastung
Der Router schaut ja nicht auf die zur Verfügung stehenden Bandbreite sonder schaut nur auf die gleichzeitig aktiven Verbindungen .
das ist definitiv falsch - s.o.
Wenn ich dann zufällig auf dem schnellen bin , ja klar dann bekomme ich auch dessen volle Bandbreite nur bei 2x 3MBit und 1x 11 MBit ist die Wahrscheinlichkeit 33% und wenn dann ein User eine RDP Sitzung auf dem 11 hat, werden die anderen immer auf die beiden langsamen geschaltet. Bis dort wieder mehr Sitzungen sind usw.
Das passiert nur, wenn du keine Bandbreiten angegeben hast. Wenn die Bandbreiten angegeben sind, dann wird die 11 MBit-Leitung bevorzugt - solange sie nicht mit einem "Mega-Download" ausgelastet ist. Das Problem ist natürlich, daß du mit einer TCP-Session die Leitung dichtmachen kannst - dann wählt das LANCOM tatsächlich für die nächste Session einen der langsamen Kanäle...

Wenn du genügend User hast, dann kannst du in der Loadbalancer-Statistik (/Status/IP-Router/Load-Balancer/Connections) nachschauen, wie die Sessions verteilt werden und wirst dabei festellen, daß die 11 MBit-Leitung mehhr Sessions zugeteilt bekommt - ca. 4 mal so viele wie die 3 MBit-Leitungen
Deswegen wahrne ich immer vor dem All-Heilmittel Loadbalancing, bringt ja auch andere Probleme wie z.B. "Banking (https)"
Ein Allheilmittel ist es sicherlich nicht, aber es mildert Bandbreitenprobleme bei vielen Nutzern.

Gruß
Backslash
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ft2002
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Beitrag von ft2002 »

Hallo alle zusammen,

dann danke ich für die Aufklärung , man lernt also nie aus !

Dank Euch allen für die Mühe

Gruß ... 8)
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