Konfiguration Backup mit zweitem Router

Forum zu aktuellen Geräten der LANCOM Router/Gateway Serie

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fildercom
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Konfiguration Backup mit zweitem Router

Beitrag von fildercom »

Hallo zusammen,

da ich mich selbst zwar als Fortgeschrittenen, nicht als Profi oder Experte bezeichne, habe ich mal eine Frage an die letztgenannte User-Gruppe. Ich beginne mal das vorgesehene Szenario zu erläutern.

Bisher besteht im Ergeschoss ein VDSL-Anschluss der DTAG, dort steht auch der 1681V, der die Internet-Verbindung herstellt. Als Backup-Verbindung dient momentan vornehmlich ISDN oder auch ein UMTS-Stick.

Der Telefon-Anschluss im 1. Stock soll nun möglicherweise zu einem ISDN+ADSL umgestellt werden, was immerhin ein ADSL 2000 hergeben würde. Deshalb wäre es möglich, dort meinen alten 821+ zu platzieren und darüber eine Verbindung zum ADSL herzustellen.

Meine Frage ist nun:
Wie ist es möglich, den 1681V so zu konfigurieren, dass er im Falle eines Ausfalls der VDSL-Verbindung als Backup die Anfragen sämtlicher Clients an den 821+ bzw. dessen IP weiterleitet, damit dieser die Backup-Verbindung herstellt?

Mir ist wohl bewusst, dass es am einfachsten wäre, am 1681V an eine LAN-Buchse ein externes ADSL-Modem anzuschließen und direkt im Gerät die Backup-Verbindung vorzunehmen. Dies ist aufgrund fehlender strukturierter Verkabelung leider so gut wie ausgeschlossen (die Stockwerke untereinander sind per Coaxline vernetzt). Auch ist es nicht möglich, vom Splitter direkt eine Verbindung zu einer UAE-Dose in der Nähe des 1681V herzustellen, weil im 1. OG dummerweise in der TAE nur zwei Drähte ankommen (die mit dem Telefonanschluss selbst bereits belegt sind), da hat die Deutsche Bundespost vor einigen Jahrzehnten wohl kräftig gespart...

Welche Möglichkeiten gibt es, mein geplantes Szenario trotzdem irgendwie mittels entsprechender Geräte-Konfiguration zu realisieren?

Viele Grüße und besten Dank vorab
fildercom.
Router: 2 x 1900EF (Vodafone Business 600/20; Telekom ADSL2+); 1781VA (Telekom VDSL 250/40);
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Switches: 4 x aruba 6100 12G; 2 x Cisco 3560-CX; 2 x Extreme X440G2-12p-10GE4; 2 x Juniper EX2300-C-12P; 3 x Zyxel XS1930-12F
Dr.Einstein
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Beitrag von Dr.Einstein »

VRRP einrichten mit einer Router-ID, fertig.
Solang du es hinbekommst, dass sich beide Router über LAN sehen können :)

Gruß Dr.Einstein
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fildercom
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Beitrag von fildercom »

Hallo Dr.Einstein,

danke für den Tipp!

Muss ich dann einfach dieses Dokument hier befolgen?
http://www2.lancom.de/kb.nsf/1275/4926E ... enDocument

Noch eine Frage:
Wenn ich die Gateway- und DNS-Server-Adresse an den bestehenden Clients nicht ändern will, wäre es doch vorteilhaft den jetzigen 1681V eine neue IP zu geben und die virtuelle IP dann gleich der Gateway- und DNS-Server-IP der bestehenden Clients zu setzen, oder sehe ich das falsch?

PS: Beide Router können sich "sehen", da sie im selben IP-Netz sind und auch physikalisch verbunden sind, nur eben nicht per strukturierter Verkabelung sondern eben über Coax.

Gruß und danke
fildercom.
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Dr.Einstein
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Beitrag von Dr.Einstein »

Hallo fildercom.

die KB von Lancom ist gerade nicht erreichbar, aber denke, du wirst schon das
richtige Dokument gefunden haben.

Wenn der 1681V Lancom aktuell die .1 hat, gibste ihm einfach die .2 und dem
anderen die .3, die VRRP IP-Adresse wird dann die .1. Umschaltzeit von rund
einer Sekunde, ich denke, damit könnte man leben ;)

Gruß Dr.Einstein
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fildercom
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Beitrag von fildercom »

Ja, danke, das ist natürlich kein Problem.

Anders rum gedacht wäre es doch dann immer noch möglich, von einem Client gezielt nur einen der beiden Router anzusprechen, indem ich entweder den Gateway .2 oder .3 eintrage, oder geht das danach nicht mehr?

Nochmal eine Frage dazu habe ich aber:
Wohin geht der IP-Datenverkehr, der an die virtuelle Router-IP gerichtet ist? Immer zuerst an den Master oder an beide gleichzeitig, oder wird das Netz dann mit doppeltem Datenverkehr ständig "belastet"?
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Dr.Einstein
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Beitrag von Dr.Einstein »

DU kannst auch direkt die .2 oder .3 ansteuern als Gateway, funktioniert auch
dann fehlt natürlich für genau die Maschine das automatische Fallback.

Bin mir nicht 100% sicher, wie genau VRRP funktioniert. Ich meine, anhand
der Router-ID bilden die Lancom Router eine virtuelle MAC-Adresse, die der
aktuelle Master propagiert und annimmt während der andere Router diese
MAC-Adresse im Standby besitzt. Der Netzwerkverkehr sollte nur zu einem
Router gehen.

Die Router selbst unterhalten sich via Multicast, aber das ist keine Belastung für
das Netzwerk.
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fildercom
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Beitrag von fildercom »

Okay, danke. Wird wohl auch nicht mehr Traffic durchs Netz gehen wie zwischen WLC und APs, da merke ich keine deutliche Mehrbelastung auf den Coaxline-Strecken (die nunmal nur mit ca. 100 Mbit/s Durchsatz eine Art Flaschenhals sind, zumindest weil der Rest des Netzes 1 Gbit/s hergibt).
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fildercom
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Beitrag von fildercom »

Hallo zusammen,

so, nun habe ich es endlich geschafft, die Telekom hat mir den zweiten Anschluss zu ISDN und ADSL 2000 RAM umgestellt.

Nun habe ich alles wie beschrieben mit VRRP konfiguriert und es funktioniert auch soweit. Habe mit den Prioritäten etwas herum experimentiert und je nachdem, komme ich über das VDSL am 1681V oder das ADSL am 821+ ins Internet.

Soweit, so gut.

Was mich aber stört ist die Tatsache, dass trotz 9.999 Sekunden Angabe die Verbindung stets nur beim Router mit der höheren Priorität aufrecht erhalten wird, beim anderen ist sie getrennt. Ich möchte gerne, dass beide Geräte generell online sind, auch oder gerade bei der Nutzung von VRRP.

Der Grund für den Wunsch ist, dass ich bestimmte Clients (z.B. Internet-Radio) gezielt auf den ADSL-Router leiten will, um beim VDSL die Bandbreite für andere Dienste freizuhalten. Deshalb sollen solche Clients als Gateway nicht die virtuelle IP des VRRP, sondern direkt des 821+ bekommen.

Wie kann ich einstellen, dass der 821+ die Verbindung nun dauerhaft aufrecht erhält?

Viele Grüße und danke
fildercom.
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Dr.Einstein
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Beitrag von Dr.Einstein »

Richte eine weitere VRRP Adresse ein, die von der Priorität genau umgekehrt
der bestehenden VRRP Adresse ist.

Zusätzlich kannst du RIP-Routing aktivieren auf den LAN Schnittstellen.

Gruß Dr.Einstein
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fildercom
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Beitrag von fildercom »

Dr.Einstein hat geschrieben:Richte eine weitere VRRP Adresse ein, die von der Priorität genau umgekehrt
der bestehenden VRRP Adresse ist.

Zusätzlich kannst du RIP-Routing aktivieren auf den LAN Schnittstellen.

Gruß Dr.Einstein
Hallo Dr.Einstein,

danke für die Hilfe! Ich habe soeben einen zweiten VRRP-Verbund mit umgekehrter Priorität eingerichtet und nun bleibt die Verbindung aufgebaut! Die Idee dahinter finde ich genial, so bekommt z.B. das Internet Radio die IP dieses umgekehrten VRRP-Verbundes und geht vorrangig via ADSL online, sollte das ADSL aber nicht zur Verfügung stehen, kann er trotzdem noch via VDSL online. Das ist nun besser, als ich es mir vorgestellt habe!

Zum RIP-Routing habe ich noch eine Frage:
Wenn ich dieses LANCOM Support-Dokument ansehen (http://www2.lancom.de/kb.nsf/1275/36799 ... enDocument), dann frage ich mich, ob es nicht ausreicht, nur Schritt 4 bei mir einzurichten, da in Schritt 5 ja nur für die VPN-Anbindung von Außenstellen geschrieben wird, ich aber beide Router und damit auch die virtuellen hier im Haus innerhalb eines identischen Subnetzes habe.

Was bringt das RIP-Routing denn überhaupt?

Es wäre toll, wenn mir das vielleicht noch jemand kurz erläutern könnte.

Viele Grüße und danke
fildercom.
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Beitrag von Dr.Einstein »

Hi fildercom,

ich dachte, du hast vielleicht VPN Verbindungen. RIP-Routing, soweit ich weiß,
brauchst du wirklich primär nur für diese Verbindungen. Du kannst dann einen
beliebigen Router ansteuern, und aufgrund von RIP wissen die Router
untereinander, welcher Router aktuell die VPN Verbindung hält.

Gruß Dr.Einstein
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Beitrag von fildercom »

Dr.Einstein hat geschrieben:Hi fildercom,

ich dachte, du hast vielleicht VPN Verbindungen. RIP-Routing, soweit ich weiß,
brauchst du wirklich primär nur für diese Verbindungen. Du kannst dann einen
beliebigen Router ansteuern, und aufgrund von RIP wissen die Router
untereinander, welcher Router aktuell die VPN Verbindung hält.

Gruß Dr.Einstein
Ah, okay, der 821+ kann bloß gar kein VPN :wink:

Wenn er mal durch einen aktuellen aus der 1781er-Serie ersetzt werden sollte, würde das natürlich wieder ganz anders aussehen...

Aber trotzdem ganz herzlichen Dank für die Hilfe! Nun klappt alles wunderbar!
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Beitrag von fildercom »

Hallo zusammen,

mir ist noch eine andere Sache aufgefallen beim Vergleich 821+ vs. 1681V im LANmonitor:
Beim 1681V steht unter "ISDN Layer 2 aktiv" dauerhaft "Ja", während beim 821+ es meist auf "Nein" steht und nur kurzzeitig auf "Ja" geht, wenn eine Verbindung (z.B. LANCAPI) aktiv ist.

Was hat das zu bedeuten und woran liegt es? Es sei angemerkt, dass die Geräte jeweils auch an zwei verschiedenen ISDN-Basisanschlüssen angeschlossen sind. Liegt das am NTBA (1681V am Siemens-NTBA, älteres Modell, 821+ am Sphairon-NTBA, aktuelles Modell)?

Muss ich mir Sorgen machen oder ist da alles in Ordnung?

Gruß und danke
fildercom.
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Beitrag von Dr.Einstein »

Ist der eine gespeist und der andere nicht ?
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Beitrag von fildercom »

Nein, beide sind ungespeist, das heißt sie bekommen nur die 90 V ISDN-Spannung von der Vermittlungsstelle und über KEIN Netzkabel.
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