Lancom Endkundenpreise (EVP/UVP) - 2022

Forum zu aktuellen Geräten der LANCOM Router/Gateway Serie

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COMCARGRU
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Re: Lancom Endkundenpreise (EVP/UVP) - 2022

Beitrag von COMCARGRU »

Da muß ich nicht mitmachen und ich sehe in der "UTM-Installation" einen Akt heimtückischer Kriminalität, denn dem Endkunden wird vorgetäuscht, er besitze ein "Schutzgeländer".

Sag ich es mal so: Meine Kunden erhalten vor während und nach der Einrichtung mehrfach die Aussage um die Ohren gehauen: "Letztlich nutzten wird es Ihnen nix - wenn Sie und ihre Mitarbeiter nicht aufpassen knallt es trotzdem und auch Sicherheitstechnik für den 100fachen Preis ändert daran nix".

Also zumindest "meine" Kunden können mir nicht mit "Täuschung" kommen. Aber das wolltest du eh nicht hören...


Ich kann Dich nur ermutigen, den "Kernbereich" der IT zu verlassen und etwas "Anständiges" zu machen,

Zum Glück bin ich eigentlich Bauingenieur - aber auch da gibt es zu viel IT. Nö nö ich sehe zu künftig ohne IT auszukommen - bzw. nur noch für meine eigene Technik verantwortlich zu sein und sonst nix. Schön wenn man Kunden hat, die wirklich ohne Microsoft auskommen - aber siehe - Bauingenieurwesen - ohne Windows keine Chance...


OK, die ganze Geschichte: Im Herbst letzten Jahres landete ich dann in einer Intensivstation mit einer nekrotisierenden Pankreatitis.
OK - verstanden - kommt mir aus Teilen der Familie bekannt vor.


Erst durch zwei fette "Schüsse vor den Bug" bin ich auf diese Einschätzung gestoßen worden.
Gut - Schüsse vor den Bug habe ich noch keine - aber ich kann das Kanonenrohr seit einiger Zeit sehen - daher habe ich angefangen jetzt etwas zu ändern, bevor ich die Lunte brennen sehe - dazu gehört auch raus aus der kaputten IT - denn bei dem Zeug was auf dem Markt ist - kann man als "Admin" noch so gut sein. Und so viele Kunden wo man ohne kaputtes Zeug auskommt gibt der Markt nicht her.
Wann zum Teufel werden ALLE PCs grundsätzlich nur noch mit Hardware RAID 1 ausgestattet???
Koppelfeld
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Re: Lancom Endkundenpreise (EVP/UVP) - 2022

Beitrag von Koppelfeld »

sixty hat geschrieben: 24 Feb 2022, 08:28 Eine so starke und selbstbewußte Frau binnen Monaten in jemanden verwandeln zu sehen, [...]
Auweh ... Da hattest Du es ja noch viel schlimmer. Zu wissen, daß man nicht helfen kann ... Meine Frau ist immer noch traumatisiert von meinem letzten "trip".
Ich habe hier Router stehen, die 100 Gigabit in Wirespeed routen und filtern können, cut through - das Paket verläßt also schon den Router während es noch nicht mal voll empfangen wurde. Vergleichbare Geräte im Gigabit-Bereich gab es schon vor 20 Jahren.
Ja, ab 3,6 KW Leistungsaufnahme. Und ja, sehr gern setzen wir kleine Juniper MX5 ein, die haben tolle Hardware.
Cisco wegen des schimmeligen IOS dann eher nicht.

Aber: Das ist dann doch eine andere Liga.
Aber wenn man von vornherein weiß, das das Gerät ein Router werden soll, warum wählt man dann nicht eine für die Aufgabe optimal geeignete Plattform? Für einen schnellen PC verbaue ich ja auch nicht z.B. eine Realtec-Nic, wenn ich weiß, das eine Intel-NIC in vielen Punkten (Offloading von Prüfsummen etc, Speicher-Alignment) wesentlich besser geeignet ist.
Aber auch nur, wenn der TCP- und IP-Stack diese Funktionen unterstützen. Soweit ich weiß, besitzt die CPU der "ordentlichen" (i.e. nicht im Plastikgehäuse steckenden) Lancom-Router vier Ethernet-Interfaces "on chip", die mal mindestens checksum-offloading können. Wie die das gemacht haben ("processor-in-processor"), erschließt sich mir nicht.

Das Problem ist bei den Plasitik-Lancoms und auch bei allen anderen "Heimplasten" der bidirektionale "SerDes", der für alle Ports verwendet wird und max. 1 GBit/s durchsetzt. Sehr enttäuschend gerade beim 1906 VA. Wenigstens hängen die beiden VDSL-Modems an einem zweiten SerDes.
Von einem dauerlaufenden Router erwartet man aber auch einen geringen Stromverbrauch.
Wenn ich das will nehme ich einen billigen Plastikrouter. Ich kenne im Moment keinen mit eingebautem Lüfter.
Ich sage ja nicht, daß die Lancoms nichts können, sondern nur, daß sie für das was sie leisten zu teuer sind.
Eher ist die "Konkurrenz" zu billig. Wir haben Kunden, die kaufen Fernost-Geräte und löten bestimmte Chips aus, weil das billiger ist als beim Hersteller zu bestellen. WENN die überhaupt mit einer vergleichsweise kleinen Firma sprechen.

Hardware macht etwa 10% eines normalen IT-Budgets aus. Daher versuche ich bei den 90% Rest zu sparen.
Koppelfeld
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Re: Lancom Endkundenpreise (EVP/UVP) - 2022

Beitrag von Koppelfeld »

overcast37 hat geschrieben: 24 Feb 2022, 13:52 Wenn ich mir das Thema so durchlese und das zusammenfasse, dann ist Lancom
zu teuer für das was man bekommt, die Hardware nicht aktuell bzw. hinkt hinterher, Softwarefeatures lassen auf sich warten bzw. kommen nicht, Benutzeroberfläche ist veraltet / zu verschachtelt.

Was waren denn eure Gründe für den Einsatz von Lancom (gerne auch im privaten Bereich)?
Sicherheit? Made in Germany? Oder einfach weil ihr die Geräte aus dem beruflichen Umfeld bereits kanntet?

Ich bin kurz davor mein Heimnetzwerk vollends mit Lancom auszubauen, aber ich bin mir nicht sicher, ob es der richtige Weg ist, auch wegen den hier genannten Punkten.
Hmmmm. Also, ich finde gerade für den interessierten Heimanwender die LANCOM - Produktpalette optimal.
Wenn die laufen, dann laufen die. Ist wie mit 'ner Ollen: Man muß sich mit der einen oder anderen Macke arrangieren.
Während der LANCOM vergleichbar ist mit Martina Gedeck, erinnert der Wettbewerb eher an Claudi Roth oder Ricarda Lang. Da würde ich nicht wechseln wollen.

Ernsthaft: Im Heimbereich wüßte ich nichts besseres.
overcast37
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Re: Lancom Endkundenpreise (EVP/UVP) - 2022

Beitrag von overcast37 »

Hallo Koppelfeld,
mir sagen zwar alle drei Damen nichts, aber danke fürs Feedback :D
Wie gesagt hat mir die Alternative aus geographischen Gründen nicht zugesagt - das war damals auch ausschlaggebend für meine Kaufentscheidung; "Made in Germany".
sixty
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Re: Lancom Endkundenpreise (EVP/UVP) - 2022

Beitrag von sixty »

Koppelfeld hat geschrieben: 25 Feb 2022, 14:11 Wir haben Kunden, die kaufen Fernost-Geräte und löten bestimmte Chips aus, weil das billiger ist als beim Hersteller zu bestellen. WENN die überhaupt mit einer vergleichsweise kleinen Firma sprechen.
Im Moment ist sowieso Ausnahmesituation. Vorletztes Jahr hätte ich nie für möglich gehalten, was wir im Moment alles tun müssen.

Beispielsweise haben wir gerade eine größere Tranche Kabel geschlachtet, um die Steckverbinder zu gewinnen, weil ein bestimmter Hersteller von Rundsteckverbindern uns für bestimmte (langfristig auf Abruf bestellte und bestätigte) Typen einen Lieferhorizont von einhundert Wochen (zwei Jahre!) in Aussicht gestellt hat, ein Konkurrent mit kompatiblen Steckverbindern ist gerade auf keinem Weg zu einer Aussage bzw. Annahme einer Bestellung zu bewegen - er stellt sich einfach tot. Glücklicherweise hatten wir noch einen Vorrat an einer wenig marktgängigen Kabellänge, aus der wir jetzt die Steckverbinder 'rausschnibbeln können.

Schrott-Platinen gehen (mit Ausnahme von Tabuthemen wie FS) überhaupt nicht mehr in die Entsorgung, sondern werden entweder mit irrwitzigem Aufwand wieder gängig gemacht oder wenigstens die Bauteile 'runtergeföhnt.

Letztlich war Intel bei uns um (wohl bei allen Kunden) herauszubekommen, wieviel von den bestellten Bauteilen wirklich dringenst benötigt werden, um dann die viel zu geringen Vorräte halbwegs gerecht zu verteilen.

Gottseidank ist inzwischen bei den Lowendmaterialien (z.B. Holzpaletten und Verpackung) ein wenig Entspannung da, aber sonst fehlt es an banalsten Komponenten, wie Widerständen, Kondensatoren und ähnlichem "Vogelfutter". Selbst triviale Normteile wie metrische Schrauben mit einer bestimmten Oberfläche oder z.B. mit aufgebrachtem Schraubensicherungslack sind plötzlich nirgends zu bekommen.

Frage nicht, welchen Materialwert wir gerade beim Bestücker liegen haben, aber nicht bestücken können, weil noch zwei oder drei Teile fehlen.

Wenn man die Teile dann beim Broker kauft, dann ist auch nichts mit 10% Steigerung, man ist schnell beim zehn- oder zwanzigfachen des Preises.
Vor diesem Hintergrund müssen wir im Moment auch langfristige (etliche Jahre) laufende Lieferverträge neu verhandeln, weil die Preissteigerungen einfach nicht mehr abbildbar sind.

Und wenn man jedem Teil stundenlang hinterher telefonieren muß statt es einfach im Katalog anzuhaken wird auch (strategischer) Einkauf zu einem signifikanten Kostenfaktor.

New world order :x
Koppelfeld hat geschrieben: 25 Feb 2022, 14:11 Hardware macht etwa 10% eines normalen IT-Budgets aus. Daher versuche ich bei den 90% Rest zu sparen.
Meine Befürchtung ist halt, daß bei Alf ein signifikanter Anteil Lebenszeit (und damit umzulegender Entwicklungskosten) dafür 'drauf gegangen ist LCOS auf immer wieder neue CPUs und Plattformen zu portieren, die dann auch wieder nur ein Jahr Lebenszeit hatten bis sie von der Entwicklung überholt wurden - statt einmal eine leistungsfähige und zukunftssichere Plattform zu entwickeln und sich dann ein paar Jahre auf neue Features bzw. die Stabilisierung der bestehenden zu konzentrieren.

Wie gesagt, eine CAM, die mit ein paar tausend Einträgen in Hardware routen oder filtern kann ist kein Hexenwerk, z.B. bei Aruba gibt es Switche der 3-500 Euro-Klasse, die das können und vielleicht in einem kleinen Betrieb sogar als Core-Router durchgehen würden.
Gängige VPN-Verschlüsselungen desgleichen.

Die Berliner sind inzwischen dazu übergegangen, 2,5 GBit-Interfaces zu verbauen. Ich mag diese Größe zwar überhaupt nicht, aber für den gegebenen Anwendungsfall (und die von Dir genannte SerDes-Problematik) vielleicht genau richtig. Gilt übrigens auch für aktuelle WLAN-Datenraten.
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