ich plane, mein Netzwerk zuhause von Grund auf neu aufzubauen. Mir ist bewusst, dass das geplante Setup mit Kanonen auf Spatzen schießt. Aber irgendwo macht so ein Projekt ja auch Spaß

Ich poste das mal ins Router/Gateway-Forum, da die Wahl des richtigen Routers ja schon irgendwie zentral für das ganze Vorhaben ist.
Ich bin Informatiker, allerdings kein Netzwerkspezialist. Die Grundkonzepte sind mir aber geläufig. Bislang setze ich eine FritzBox (Kabel) als Router ein und für die Verteilung z.T. LAN sowie ein Mesh bestehend aus 1 AVM Repeater mit LAN Backhaul und 2 AVM Repeatern mit WLAN Backhaul (leider ist bislang nicht das ganze Haus verkabelt). Bei der Konfiguration bin ich damals nicht sehr ordentlich vorgegangen. Das Mesh habe ich per WPS eingerichtet und beinahe täglich gibt es Verbindungsprobleme im WLAN, insbesondere der Samsung Fernseher zickt. Die Fehler sind vermutlich darauf zurückzuführen:
- teilweise WLAN Backhaul
- suboptimale Konfiguration der APs
Ausgangslage
Zwei verbundene Reihenhäuser, insgesamt 360qm verteilt auf drei Etagen. Beide Häuser haben demnächst Glasfaser vom selben Anbieter (1 GBit Down / 0.5 GBit Up). Da ich die Leitungen zu beiden Häusern kostenlos bekommen habe, muss ich nun für einige Jahre die Glasfaserverträge abnehmen, obwohl in 99% der Fälle die Bandbreite einer Leitung vermutlich reichen würde. Aber jetzt habe ich beide und möchte auch was Schönes damit machen

Im Haus wohnen 6 Personen mit allen möglichen Geräten. Dazu noch jede Menge IoT-Geräte wie 5 Home Pods, Waschmaschine, Fernseher, Lampen, Sportgeräte,... Ein separates Gäste-WLAN wäre auch nice. Ich plane also 3 WLANs (1x Notebooks, iPhones, etc. der Bewohner, 1x IoT, 1x Gäste). Alle Netze sollen in beiden Häusern ausgestrahlt werden inkl. nahtlosem Roaming. Failover erscheint mir witzlos, da eh beide am gleichen Anbieter hängen. Load Balancing wäre toll. Link Aggregation noch besser, wird aber wohl nicht möglich sein, so wie ich das einschätze. Die Kosten spielen nur eine untergeordnete Rolle. Ich will mich hier austoben und ein richtig gutes, stabiles und professionelles Netz haben. Und dabei auch noch Lernen und mich mich mithilfe dieses praktischen Beispiels weiterbilden.
Must haves:
- Nahtloses Roaming
- WLAN Stabilität
- Load Balancing
- Aufgeräumtes und benutzerfreundliches Web-Interface
Haus 1:
- Glasfaser-Modem mit Ethernet-Ausgang, konfigurierbar über PPPoE
- Hausinterne LAN-Verkabelung
- Gleiches Glasfaser-Modem mit Ethernet und PPPoE
- Keine LAN-Verkabelung, teilweise Leerrohre
Der Plan
- Technikräumer beider Häuser per LAN verbinden
- Lan-Verkabelung in Haus 2 realisieren
- Ethernet-Kabel beider Glasfaser-Modems an Router in Haus 2 anschließen (Dual WAN)
- Ethernet-Signal an 2 (Unmanaged?) Switches in den Technikräumen Haus 1 und Haus 2 weitergeben. Von dort aus LAN-Weiterverteilung in die Häuser (je 4 Netzwerkdosen pro Haus).
- So viele Access Points wie nötig an die Netzwerkdosen anschließen, um das ganze Haus und auch die Außenwände abzudecken (ggf. später WLAN-Kameras).
- Die APs gerne mit PoE, PoE+ oder PoE++. Ein Muss ist das aber nicht. Steckdosen in der Nähe wären i.d.R. vorhanden.
Das geplante Equipment
- Dual WAN Router: Lancom 1930EF
- 2 Switches: z.B. Lancom GS-1108P
- Access Points: gerne Wifi7, also z.B. Lancom LX-7300, ich hoffe, mit 2-4 auszukommen.
Unifi hat einen interessanten Stack, z.B. mit dem Cloud Gateway Fiber und den U7 Pro Max APs. Jedoch erscheint mir Lancom aufgeräumter, stabiler und "seriöser". Unifi macht den Eindruck einer eierlegenden Wollmilchsau. Ich möchte Komponenten, die das tun, was sie tun sollen und das dann absolut stabil und zuverlässig.
Die Firewalla Gold Router sehen super aus. Aber die können nur direkt aus den USA bezogen werden, Switches haben sie gar nicht und die APs liefern sie nicht nach Europa.
Meine Fragen
- Macht das o.g. Setup soweit Sinn? (Außer, dass es vermutlich ein wenig überdimensioniert ist...)
- Sind die Komponenten die richtigen für mein Vorhaben?
- Wird noch etwas anderes benötigt wie z.B. ein WLAN Controller?