Überspannungs-/Blitzschaden?
Moderator: Lancom-Systems Moderatoren
Überspannungs-/Blitzschaden?
Hallo,
hier handelt es sich doch eineindeutig um Überspannungs- bzw. Blitzschäden, oder?
Geräte: 883 VoIP/1783VAW/R883VAW, Bilder von Unterseite unter dem VDSL-Chip, das erste Bild ist mit mehr Platinenumgebung fotografiert, damit man besser die Lage auf der Platine einschätzen kann, oben links zu sehen die Beine der VDSL-Buchse
Weiß zufälligerweise auch jemand, was für ein Bauteil das ist, das da offenbar regelmäßig bei hochgeht?
Vielen Dank und viele Grüße
Jirka
hier handelt es sich doch eineindeutig um Überspannungs- bzw. Blitzschäden, oder?
Geräte: 883 VoIP/1783VAW/R883VAW, Bilder von Unterseite unter dem VDSL-Chip, das erste Bild ist mit mehr Platinenumgebung fotografiert, damit man besser die Lage auf der Platine einschätzen kann, oben links zu sehen die Beine der VDSL-Buchse
Weiß zufälligerweise auch jemand, was für ein Bauteil das ist, das da offenbar regelmäßig bei hochgeht?
Vielen Dank und viele Grüße
Jirka
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Re: Überspannungs-/Blitzschaden?
Das wird wohl irgendwo im VDSL-Teil sein, aber die Frage ist letzten Endes müßig, weil so ein Gerät aus Sicht des Service Schrott ist.
Zum einen wird das verbrannte Bauteil mit die Leiterplatte beschädigt/angekokelt haben, zum anderen weiß man bei Überspannungsschäden nie, welche Bauteile mit geschädigt wurden und zwar noch funktionieren, aber in unbestimmter nächster Zeit den Geist aufgeben werden. Das ist leider ein Fall für die Versicherung...
AFAIK sind die Schutzbeschaltungen in den Geräten am xDSL-Frontend über die Jahre reduziert worden. Zum einen, weil es letzten Endes Filter sind, die auch das Nutzsignal dämpfen und damit die Reichweite verschlechtern, zum anderen weil solche Schäden hierzulande eher selten sind. Ob sie in solchen Fällen das Gerät gerettet hätten, das ist so oder so etwas, worüber man nur spekulieren kann.
Bei mir zu Hause habe ich bei der Umstellung auf All-IP den Splitter drin gelassen. Das SNR reicht bei mir auch so, und der Hochpass in für den DSL-Teil im Splitter soll eine gewisse Schutzwirkung haben
Zum einen wird das verbrannte Bauteil mit die Leiterplatte beschädigt/angekokelt haben, zum anderen weiß man bei Überspannungsschäden nie, welche Bauteile mit geschädigt wurden und zwar noch funktionieren, aber in unbestimmter nächster Zeit den Geist aufgeben werden. Das ist leider ein Fall für die Versicherung...
AFAIK sind die Schutzbeschaltungen in den Geräten am xDSL-Frontend über die Jahre reduziert worden. Zum einen, weil es letzten Endes Filter sind, die auch das Nutzsignal dämpfen und damit die Reichweite verschlechtern, zum anderen weil solche Schäden hierzulande eher selten sind. Ob sie in solchen Fällen das Gerät gerettet hätten, das ist so oder so etwas, worüber man nur spekulieren kann.
Bei mir zu Hause habe ich bei der Umstellung auf All-IP den Splitter drin gelassen. Das SNR reicht bei mir auch so, und der Hochpass in für den DSL-Teil im Splitter soll eine gewisse Schutzwirkung haben

Re: Überspannungs-/Blitzschaden?
Also meine Frage war, ob es sich hier eindeutig um Überspannungsschäden handelt, alles andere war mir soweit schon bekannt (bis auf dass die Schutzbeschaltungen reduziert wurden), danke trotzdem. Die Geräte, die ich bisher von aixtema mit Überspannungsschaden zurückbekommen hatte, hatten oft so eine Art Lichtbogen-Abdruck zwischen den Füßen der Anschlussbuchse vom VDSL. Dass es hier erst etwas tiefer auf der Platine zu so einem sichtbaren Ergebnis kommt, hatte ich jetzt nicht so oft, auf den allerersten Blick hatte ich es gar übersehen.
Aber letztlich ist es ja auch eindeutig, dass hier eine hohe Spannung ihr Unwesen trieb. Vermutlich eine blöde Frage, die ich da gestellt habe.
Und repariert wird natürlich nicht, das ist doch völlig klar. Es geht hier wirklich nur um Auswertung des Schadenbildes.
Die sind allerdings alle draußen und oft nicht in der Nähe von Wohnsiedlungen (Pegelmessstationen vom Landesumweltamt).
Ich wollte jetzt halt nur entscheiden, ob es ein Garantiefall ist (meine 2-Jahre-Gebrauchtgeräte-Garantie, keine LANCOM-Garantie) oder eben ein Überspannungsschaden, der eben nicht unter die Garantie fällt. Eine Versicherung wird es da nicht geben, ich weise aber nochmal drauf hin.
Ok, das könnte man jetzt als "Ja, das ist ein Überspannungsschaden." interpretieren, wohl so selbstverständlich, dass Du es eben nicht explizit hingeschrieben hast.rotwang hat geschrieben: 30 Sep 2025, 10:34 Zum einen wird das verbrannte Bauteil mit die Leiterplatte beschädigt/angekokelt haben, zum anderen weiß man bei Überspannungsschäden nie, welche Bauteile mit geschädigt wurden
Aber letztlich ist es ja auch eindeutig, dass hier eine hohe Spannung ihr Unwesen trieb. Vermutlich eine blöde Frage, die ich da gestellt habe.
Und repariert wird natürlich nicht, das ist doch völlig klar. Es geht hier wirklich nur um Auswertung des Schadenbildes.
Nun gut, von gut 200 Geräten rauchen 2 Stück in einem Sommer ab, das ist wohl noch selten, also 1 %.rotwang hat geschrieben: 30 Sep 2025, 10:34 zum anderen weil solche Schäden hierzulande eher selten sind.
Die sind allerdings alle draußen und oft nicht in der Nähe von Wohnsiedlungen (Pegelmessstationen vom Landesumweltamt).
Ich wollte jetzt halt nur entscheiden, ob es ein Garantiefall ist (meine 2-Jahre-Gebrauchtgeräte-Garantie, keine LANCOM-Garantie) oder eben ein Überspannungsschaden, der eben nicht unter die Garantie fällt. Eine Versicherung wird es da nicht geben, ich weise aber nochmal drauf hin.
Ob das jetzt so eine gute Idee ist, weiß ich nicht, ich glaube nein. Offiziell soll man keinen Splitter drin lassen und bei ADSL Annex J wird ja der Frequenzbereich der ehemaligen Telefonie auch schon genutzt, meines Wissens ist das bei bestimmten VDSL-Profilen und bei Supervectoring auch der Fall. Daher muss das Teil meiner Meinung nach ab, weil es das VDSL behindert. Allerdings war bei Dir die Leitungslänge ja nach meiner Erinnerung auch so gering, dass es es vermutlich egal ist.rotwang hat geschrieben: 30 Sep 2025, 10:34 Bei mir zu Hause habe ich bei der Umstellung auf All-IP den Splitter drin gelassen. Das SNR reicht bei mir auch so, und der Hochpass in für den DSL-Teil im Splitter soll eine gewisse Schutzwirkung haben![]()
Re: Überspannungs-/Blitzschaden?
Ich habe eben nochmal nachgefragt. Das fragliche Bauteil ist ein SMD-Ferrit, also so eine Art Drosselspule, die in der 16V-Versorgung des VDSL-Chips liegt. Da ist offensichtlich deutlich zu viel Strom durchgegangen, wegen Kurzschluss dahinter. Den können entweder die Filterkondensatoren dahinter oder ein defekter DSL-Chip selber verursacht haben. Wobei der DSL-Chip selber wieder durch eine Überspannung von außen kaputt gegangen sein kann...
Wenn Du bastelfreudig bist: Die Reste des Ferrits und das Verbrannte so weit als möglich entfernen und dann messen, ob auf einer der beiden Seiten ein Kurzschluss nach Masse vorliegt. Wenn nicht: für einen ersten Versuch durch ein Stückchen Draht ersetzen und schauen was passiert...
Wenn Du bastelfreudig bist: Die Reste des Ferrits und das Verbrannte so weit als möglich entfernen und dann messen, ob auf einer der beiden Seiten ein Kurzschluss nach Masse vorliegt. Wenn nicht: für einen ersten Versuch durch ein Stückchen Draht ersetzen und schauen was passiert...
Re: Überspannungs-/Blitzschaden?
Hi,
danke! Das hört sich ja sehr viel interessanter an. Demnach muss es also nicht unbedingt eine äußere Überspannungseinwirkung gewesen sein.
Ich habe natürlich aus dem Log auch den genauen Ausfallzeitpunkt, da könnte man auch noch mal schauen, wie das Wetter zu dem Zeitpunkt gewesen ist, d. h. ob es denn ein Gewitter gab in der Nähe. Das ist aber in der Regel nicht ganz so einfach oder kostenfrei, wie der Wetterbericht für morgen.
Des Weiteren muss man dazu sagen, dass die Geräte mit Max-Temp. von 83 °C und 78 °C (ls st/temp/ex) vielleicht auch etwas vorbelastet waren? Wobei 78 ist fast noch normal. Baujahr ist nun auch nicht das jüngste.
Dann bin ich vermutlich eher kulant, wenn sich kein Gewitter zu dem Zeitpunkt zeigen lässt.
Viele Grüße
Jirka
danke! Das hört sich ja sehr viel interessanter an. Demnach muss es also nicht unbedingt eine äußere Überspannungseinwirkung gewesen sein.
Ich habe natürlich aus dem Log auch den genauen Ausfallzeitpunkt, da könnte man auch noch mal schauen, wie das Wetter zu dem Zeitpunkt gewesen ist, d. h. ob es denn ein Gewitter gab in der Nähe. Das ist aber in der Regel nicht ganz so einfach oder kostenfrei, wie der Wetterbericht für morgen.
Des Weiteren muss man dazu sagen, dass die Geräte mit Max-Temp. von 83 °C und 78 °C (ls st/temp/ex) vielleicht auch etwas vorbelastet waren? Wobei 78 ist fast noch normal. Baujahr ist nun auch nicht das jüngste.
Dann bin ich vermutlich eher kulant, wenn sich kein Gewitter zu dem Zeitpunkt zeigen lässt.
Viele Grüße
Jirka
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Re: Überspannungs-/Blitzschaden?
Also ich finde mit https://www.lightningmaps.org/ kannst du ziemlich gut rausfinden, ob an dem Tag in der Region einiges runtergekommen ist oder halt nicht.
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Re: Überspannungs-/Blitzschaden?
Die Funktionsweise von Ferritkernen sind unter:
https://creafield.ch/ferritkerne-und-tr ... -probleme/
verständlich erklärt. Der SMD-Ferrit gehört zur Familie der Ferritkerne:
https://de.rs-online.com/web/content/di ... -leitfaden
Ohne funktionstüchtigen SMD-Ferrit sollte dieses Gerät nicht betrieben werden. Weil wahrscheinlich die EMV-Vorschriften ohne funktionstüchtigen SMD-Ferrit nicht eingehalten werden.
https://creafield.ch/ferritkerne-und-tr ... -probleme/
verständlich erklärt. Der SMD-Ferrit gehört zur Familie der Ferritkerne:
https://de.rs-online.com/web/content/di ... -leitfaden
Ohne funktionstüchtigen SMD-Ferrit sollte dieses Gerät nicht betrieben werden. Weil wahrscheinlich die EMV-Vorschriften ohne funktionstüchtigen SMD-Ferrit nicht eingehalten werden.
Re: Überspannungs-/Blitzschaden?
Danke Dr. Einstein, der Link war gut. Es gibt noch einen weiteren, den man empfehlen kann: https://www.blitzortung.org/de/historical_maps.php
Ein Dritter, Kachelmannwetter, ist von der Bedienung her nicht zu empfehlen. Auch bei den anderen beiden Anbietern muss man natürlich UTC-Zeit beachten und kurz schauen, wie das ganze System funktioniert (beim Link von Dr. Einstein z. B. 24 Stunden vorwärts, bei dem Link von mir hier rückwärts).
Ich habe jetzt zu den fraglichen Zeitpunkten keine Gewitter/Blitze gesehen, demnach bin ich ganz klar der Meinung, dass hier kein von extern eingewirkter Überspannungs-/Blitzschaden vorliegt.
Die Zeiten (UTC +1, also Normalzeit, KEINE Sommerzeit) und Orte (jeweils südlich von Würzburg), wo der Schaden entstand, sind:
Grünsfeld 2024-08-23 19:59:51
Bad Mergentheim 2025-08-31 03:11:44
Ein klassischer Überspannungsschaden liegt hier also nicht vor. Demnach könnte man z. B. den Router ohne VDSL weiter verwenden. Allerdings nur in der Theorie. Die Abschaltung der VDSL-Schnittstelle zeigt keine Wirkung, die Seite wird trotzdem extrem heiß. Schon aus Brandschutzgründen oder Stromverbrauchsgründen scheidet das also aus.
Ein Dritter, Kachelmannwetter, ist von der Bedienung her nicht zu empfehlen. Auch bei den anderen beiden Anbietern muss man natürlich UTC-Zeit beachten und kurz schauen, wie das ganze System funktioniert (beim Link von Dr. Einstein z. B. 24 Stunden vorwärts, bei dem Link von mir hier rückwärts).
Ich habe jetzt zu den fraglichen Zeitpunkten keine Gewitter/Blitze gesehen, demnach bin ich ganz klar der Meinung, dass hier kein von extern eingewirkter Überspannungs-/Blitzschaden vorliegt.
Die Zeiten (UTC +1, also Normalzeit, KEINE Sommerzeit) und Orte (jeweils südlich von Würzburg), wo der Schaden entstand, sind:
Grünsfeld 2024-08-23 19:59:51
Bad Mergentheim 2025-08-31 03:11:44
Ein klassischer Überspannungsschaden liegt hier also nicht vor. Demnach könnte man z. B. den Router ohne VDSL weiter verwenden. Allerdings nur in der Theorie. Die Abschaltung der VDSL-Schnittstelle zeigt keine Wirkung, die Seite wird trotzdem extrem heiß. Schon aus Brandschutzgründen oder Stromverbrauchsgründen scheidet das also aus.