LANCOM Router - Quo vadis?

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5624
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Re: LANCOM Router - Quo vadis?

Beitrag von 5624 »

Zum DSL-Modem im 1722: Interessant. Ich glaube meine Probleme hingen mit Broadcom-DSLAMs zusammen?
Ich kann dir nicht sagen, was da verbaut war. Das war 2015 und ein ADSL1 im ASB 1 in Leipzig. In der Zeit hab ich in der Regel meine Wunschlinecard ECI 64 angegeben, weil ich auf den Siemens 16 mit den vorher benutzten bintec-Routern ganz extreme Probleme hatte, aber da wir den Anschluss übernommen haben und einen Wechsel von LCS auf LCS gemacht haben, kann ich nicht sagen, auf welcher Linecard der Anschluss lag.

Da die Telekom heute fast nur noch Broadcom verbaut und deren eigene Technik auch Broadcom nutzt, funktioniert dieses deutlich besser als ein LANCOM mit einem, was auch immer die jetzt haben - noch immer Lantiq?!

Ich weiß nicht warum, aber die LANCOM-DSL-Modems sind nicht gut. Ich hatte eine lange Zeit einen 831A als reines Modem im Büro im Einsatz. Irgendwann dann mal während der Konfigurationsphase einen 1803VA-4G dran gehängt, der hat aus 1,0Mbit dann ganze 1,7Mbit gemacht. Und dann hab ich aus der Schrottkiste einen Speedport Entry 2 rausgekramt, Broadcom drin, der hat mir die vollen 2,4Mbit zusammensynchronisiert.
In manchenunserer Filialen ist beim Routertausch die Datenrate hochgegangen, bei sehr vielen, im Vergleich zum 1781VA-4G, aber runter. Aus 12 wurden 7, aus 16 wurden 8, aus 50 wurden 30.

Es macht aber auch keinen Sinn, DSL weiter zu entwickeln. Es wird jetzt noch vielleicht eine Gerätegeneration geben, die einzelne Geräte mit DSL-Modem haben wird, aber die Generation danach wird DSL-frei sein. Egal bei welchem Hersteller. DSL-Modems bekommt man dann, wie früher, als externes Gerät von ein oder zwei internationalen Herstellern, aber für den DACH-Markt wird es keine integrierten Geräte mehr geben.
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Jirka
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Re: LANCOM Router - Quo vadis?

Beitrag von Jirka »

5624 hat geschrieben: 23 Nov 2025, 20:20 Es macht aber auch keinen Sinn, DSL weiter zu entwickeln.
Genau. Oder sich mit der Thematik weiter (intensiv) zu beschäftigen.
LANCOM hat (meiner Ansicht nach) schon viel zu spät den SFP-Slot flächendeckend eingeführt. 1790VA hätte z. B. einen SFP-Slot auch gut vertragen, dann wäre das Gerät heute noch perfekt an Glasfaseranschlüssen brauchbar und LANCOM würde ein paar mehr SFP-GPON-1 verkaufen können. So wurden es jetzt schön Glasfaser-Modems und alle Installationen, die ich bisher erlebt habe, die erst mal ein Glasfaser-Modem hatten, wurden auch nie wieder auf SFP-Modul umgestellt.
5624 hat geschrieben: 23 Nov 2025, 20:20 Es wird jetzt noch vielleicht eine Gerätegeneration geben, die einzelne Geräte mit DSL-Modem haben wird,
Noch eine? Also ohne mich. Die aktuellen Geräte sind die letzten, die ich mit integriertem DSL-Modem kaufe oder verkaufe/empfehle. Ich musste schon letzte Woche einen Kunden davon überzeugen doch einen 1800VA-5G weniger zu nehmen und dafür einen 1800EF-5G, weil es da gar kein VDSL mehr gibt. Ich hoffe nicht, dass ich ihn damit bzgl. Lifecycle schlecht beraten habe...
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Re: LANCOM Router - Quo vadis?

Beitrag von 5624 »

Bis überall in DE Kupfer durch Glas überbaut wurde, werden noch mindestens zehn, wenn nicht sogar 15 Jahre vergehen. Dann liegt aber nur Glas bis in den HAR, Inhouse ist wieder eine ganz andere Sache. Also wird Kupfer noch kräftig in die Länge gezogen werden, da es einfach einfacher ist.

Ich sehe es ja in vielen unserer Objekten. Ich hab deutlich über 50 Standorte, davon haben zwei Glas, in einem davon habe ich den Ausbau selbst in die Wege geleitet und mein Arbeitgeber hat kräftig dafür zahlen müssen. Inhouse musste ich am Ende sogar noch selbst spleißen, weil der GU, trotz deutlicher Hinweise vorweg, OM3 vom HAR in die Mietflächen gelegt hat. OS2 wurde nachgeschmissen, aber die Fertigstellung nie beauftragt.

In einem anderen Objekt wars noch schlimmer: DT hat, mit Ansage, in ein Neubauobjekt Glas gezogen, kein Cu für Mieter. Bauherr bietet den Mietern nur das Minimum an, also Inhouse viele Cu-DA vom HAR in die Mietflächen. GU hat Glas mitgelegt, aber auf eigene Kosten, was man dann als Mieter für teuer Geld kaufen konnte. Erst als alle Leitungen verkauft waren, wurde der Endausbau auf den Mietflächen durchgeführt und erst dann an die DT übergeben. Kommt super, Einkaufcenter, mitten in Berlin, kein Mieter hat kabelgebundenes Internet, aber eine Verpflichtung zum Betrieb ab dem Eröffnungstag. Internet bekamen wir dann erst so vier Monate später.

Und in Bestandsobjekten ist es noch viel schlimmer. In so ziemlich jedem Einkaufscenter liegt von irgendeinem Anbieter Glas im HAR, aber für die Leitungslegung im Center ist dann der Mieter verantwortlich. Solange es andere Möglichkeiten gibt, spart man es sich. Selbst ein Mediamarkt nutzt lieber DOCSIS, als Geld für die Inhouseverkabelung auszugeben.

Und daher wird DSL und die dafür nötige Hardware länger leben, als man es meinen mag.
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sixty
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Re: LANCOM Router - Quo vadis?

Beitrag von sixty »

5624 hat geschrieben: 23 Nov 2025, 23:00 Und daher wird DSL und die dafür nötige Hardware länger leben, als man es meinen mag.
Erinnert ein wenig an die ISDN-Abschaltung. Da hatte man sich auch sehr ambitionierte Ziele (2018?) gesetzt, da man ja "nur" auf VoIP migrieren mußte.
Am Ende war es die Telekom selbst, die mit ihren Geschäftskundenanschlüssen (PMX) zu spät eine brauchbare Lösung hatte.
Aber 2020 war dann der Kipppunkt zwischen Einnahmen und Ausgaben für den Erhalt der Infrastruktur erreicht und es ging ganz schnell.
Ich kenne jetzt noch Anschlüssen, an denen die Telekom ein (IP-angebundenes) Audiocodes-Gateway hingestellt hat, das dann per PRI an die Legacy-Telefonanlage geht. Ähnliche Bastellösungen wird es dann vermutlich auch für die Legacy CU-Anschlüsse geben.
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