Polarisationsdiversity mit diskreten Antennen im N Modus

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crypticvision
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Polarisationsdiversity mit diskreten Antennen im N Modus

Beitrag von crypticvision »

Ist das zu empfehlen? Ich plane einen OAP310agn anzuschaffen. Man stelle sich nun einen Kreis vor, in dessen Mitte dieser AP plaziert wird. Am Rand des Kreises befinden sich mehrere N Geräte mit z.B. starken O-D9a. Am OAP in der Mitte installiere ich statt den migelieferten 3 dBi Antennen welche mit 12 dBi. Ebenfalls Rundstrahler. Das sind zumindest die Leistungsstärksten, die ich kenne. Kann dieses Szenario funktionieren und wie wird die zu erwartende Übertragungsgeschwindigkeit sein, auf sagen wir mal 5 km Entfernung unter idealen Bedingungen und mit BFWA. Ich kann mir ebenfalls vorstellen, daß ich diskrete Rundstrahler mit unterschiedlicher Polarisation nutzen müsste. Zum Glück gibt es die.
crypticvision
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Beitrag von crypticvision »

Hat keiner eine Idee? Ich möchte eigentlich bloß die mitgelieferten Antennen gegen Leistungsstärkere ersetzen und hoffe, daß das funktioniert. Ein bischen Bedenken habe ich eben noch wegen den horizontalen und Vertikalen Polarisationen. Wie ist das bei den mitgelieferten Antennen gelöst?
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Jirka
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Beitrag von Jirka »

Hallo crypticvision,

ich habe keine Ahnung von Deinen Antennen, aber was Du da ansonsten beschreibst ist ein typisches "Hidden Station Problem". Bei 5 km Radius und mehreren Gegenstellen (das ist ja dann kein P2P mehr, sondern P2M) kann Dir hier keiner Übertragungsgeschwindigkeiten vorhersagen. Wer sowas realisieren will, der sollte Tests mit einplanen...
Wenn ich mir für reines P2P einen Wert aus den Händen schütteln soll (unter Deinen angegebenen Vorraussetzungen), dann 110 MBit/s netto.

Viele Grüße,
Jirka
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alf29
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Beitrag von alf29 »

Moin,
Wenn ich mir für reines P2P einen Wert aus den Händen schütteln soll (unter Deinen angegebenen Vorraussetzungen), dann 110 MBit/s netto.
Das der OAP310 nur Fast Ethernet hat, sind es notwendigerweise unter 100 MBit - unter
Idealbedingungen irgendwo um 90 MBit. Die wird eine 11n-Outdoor-Strecke aber nie und
nimmer erreichen, zum einen wegen des ACK/DCF-Timings, das man wegen der Entfernung
verlangsamen muß, zum anderen weil eine Outdoor-Strecke HF-technisch nie so 'ideal'
ist als wenn man zwei Geräte auf einen Tisch stellt. Erwarte irgendetwas zwischen 10
und 60 MBit, das kann man einfach nicht im voraus sagen...
Wie ist das bei den mitgelieferten Antennen gelöst?
Die mitgelieferten Antennen sind nicht viel anders als die mitgelieferten Stäbe bei anderen
LANCOM-APs, MIMO funktioniert da durch Mehrfachreflexion in geschlossenen Räumen
oder an nahen Objekten. Für Richtfunkstrecken sind die natürlich nicht geeignet, da hat
man keine Mehrfachreflexion und muß das 'Auseinanderrechnen' der Streams über
getrennte Polarisationsebenen machen.

Gruß Alfred
“There is no death, there is just a change of our cosmic address."
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crypticvision
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Beitrag von crypticvision »

Fällt mir jetzt auch auf, daß da nur ein Fast Ethernet Anschluß dran ist. Da sind die 300 MBit auch beim L315 doch bloß Augenwischerei. Auch 100 MBit sind praktisch mit Fast Ethernet nicht möglich. Was soll der Quatsch? Da brauch ich dann wohl nicht weiter drüber nachzudenken sowas anzuschaffen und kann meine normalen a Geräte behalten. Da komm ich auch jetzt schon auf ca. 25 MBit. Wenn ich dann zwei Geräte über Loadbalancer kopple, hab ich wahrscheinlich mehr davon. Da könnte man theoretisch bei beengten Platzverhältnissen auch eine O-D9a nehmen und an jeden Anschluß einen einzelnen AP. Die getrennte Strecke muß dann eben nur vorn und hinten wieder zusammengesetzt werden und man hat eine höhere Ausfallsicherheit
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alf29
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Beitrag von alf29 »

Moin,
Da sind die 300 MBit auch beim L315 doch bloß Augenwischerei.
Zwischen Brutto und Netto ist bei WLAN immer mindestens ein Faktor 2. Viele
Kunden kaufen 11n-Geräte auch nicht in erste Linie wegen der Datenraten, sondern
wegen der besseren Abdeckung (MIMO hat auch gegenüber nicht-n-Clients einen
Effekt).
Auch 100 MBit sind praktisch mit Fast Ethernet nicht möglich. Was soll der Quatsch?
Naja, über 90 MBit (die kriegt man in der Praxis schon über ein Fast Ethernet durch)
sind auch schon eine nette Zahl. Theoretisch kommt ein 300MBit-WLAN netto irgendwo
bis zu 140 MBit, aber auch nur mit Anschieben, Rückenwind und den grünen Männchen
im Nacken (wie Backslash sich ausdrücken würde). Bei nicht-optimalen Verbindungen
ist man sehr schnell wieder unter 100 MBit netto. Von daher hält sich für die meisten
Anwender der Verlust durch ein FE-LAN in ziemlich engen Grenzen. Und LANCOM
konnte die existierenden HW-Plattformen erstmal durch Modultausch weiternutzen...

Gruß Alfred
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crypticvision
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Beitrag von crypticvision »

Wobei einige schreiben hier schon, sie hätten auf einer n Strecke 8 MB/s Durchsatz. Das klingt an sich schonmal gut, sind aber in der Realität nur 64 MBit und das wahrscheinlich schon unter Idealbedingungen, also mit Richtfunk und nicht mit Rundstrahlern. Ich muß jetzt überlegen, ob ich das tatsächlich mit N Geräten löse, oder wie in meinem speziellen Fall, lieber auf mehrfach ausgelegte bewährte Technik zurückgreife.
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