Datenraten beim L-321

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hardye
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Datenraten beim L-321

Beitrag von hardye »

Hallo,
wir betreiben 2 L-321 in einer Funkumgebung. Der erste sendet über eine 32° MIMO Antenne in ein anderes Gebäude, in der ein zweiter L-321 als Repeater steht.
Die P2P Verbindung zeigt jeweils 60% Signalstärke an, die Übertragungsrate 300MBit. In eine Richtung sind fast 3MB/s möglich, in die andere nur 1MB/s.
Was könnte man daran verbessern?

Beim Kanal-Scan ist mir aufgefallen, dass es (günstige) WLAN Geräte gibt (DLink), die auf 2 Kanälen senden (1+7) um die Bandbreite zu erhöhen. Lässt sich soetwas auch am L-321 realisieren? Die Geräte sind im G/N-Modus mit 40MHz konfiguriert.

Danke!
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alf29
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Beitrag von alf29 »

Moin,

60% entsprechen etwa 40 dB SNR, das sollte fuer deutlich mehr Durchsatz als 1 oder 3 MByte/s auf einer 11n-Verbindung ausreichen. Du schreibst aber, dass Du auf 2,4 GHz arbeitest, je nachdem, wieviel ansonsten noch auf dem Funkband los ist (dazu koennen auch nicht-WLAN-Funkdienste wie Bluetooth oder analoge Videostrecken gehoeren), kann das die moegliche Rate deutlich drosseln.

Beim Kanal-Scan ist mir aufgefallen, dass es (günstige) WLAN Geräte gibt (DLink), die auf 2 Kanälen senden (1+7) um die Bandbreite zu erhöhen. Lässt sich soetwas auch am L-321 realisieren? Die Geräte sind im G/N-Modus mit 40MHz konfiguriert.
Ich vermute, dass mit "auf 2 Kanaelen senden" der 40 MHz-Betrieb gemeint ist. Das waeren dann aber zwei Kanaele, die 4 und nicht 6 Kanaele auseinander liegen. 40MHz-Betrieb ist zwar auf 2,4 GHz moeglich, aber er laesst in dem relativ kleinen Band nur noch wenig Raum fuer andere Netze und es gibt im Standard eine Reihe von Vorgaben, unter denen ein 11n-Geraet bei 2,4 GHz auf 20MHz-Betrieb herunterschalten muss, z.B. Anwesenheit von nicht-11n-Funkzellen, die sich kanalmaessig teilweise ueberlappen. Diese Regeln halten auch LANCOMs defaultmaessig ein, sonst wuerden wir z.B. keine WiFi-Zertifizierung fuer die Geraete bekommen. Auf der CLI bzw. im LCOS-Menuebaum gibt es einen Schalter in den WLAN-Radioeinstellungen 'Force-40MHz', mit dem Du diese Regeln uebersteuern kannst.

Gruss Alfred
“There is no death, there is just a change of our cosmic address."
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hardye
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Beitrag von hardye »

In unserer Umgebung sind wir die einzigen mit WLAN. Mag sein, dass es diverse Bluetooth-Senderchen gibt. Kann es auch sein, dass ein einziger nicht-N-Client (Iphone z.B.) die 40MHz unmöglich macht und somit für andere auch nicht zur Verfügung steht?
Wie lässt sich die Signalstärke in % in SNR umrechnen? Das würde mich nur aus technischer Sicht interessieren...

Am Serverstandort ist eine MIMO-Antenne installiert, die über 2 Kabel am AP angeschlossen ist. Die Kabel sind 1m lang, haben aber 3cm unterschied zueinander. Könnte dies auch problematisch sein?
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alf29
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Beitrag von alf29 »

Moin,
In unserer Umgebung sind wir die einzigen mit WLAN.
Ob das wirklich so ist, kannst Du in der Status-Tabelle "Status/WLAN/Andere-Netze" verifizieren. Hattest Du in einem anderen Thread nicht von einem L-54 geschrieben?
Kann es auch sein, dass ein einziger nicht-N-Client (Iphone z.B.) die 40MHz unmöglich macht und somit für andere auch nicht zur Verfügung steht?
Ein nicht-11n-Client hat darauf keinen Einfluß. Ein 11n-Client kann aber das Flag '40MHz-intolerant' in der Anmeldung setzen, dann muß der AP auch auf 20 MHz runter. Dieses Verhalten kenne ich bisher aber nur von Apple-APs, die damit 40MHz-Betrieb in ihrer Umgebung unmöglich machen. Ob ein Client das tut, kann man in der WLAN-Stationstabelle nachsehen (Status/WLAN/Stationstabelle).
Wie lässt sich die Signalstärke in % in SNR umrechnen? Das würde mich nur aus technischer Sicht interessieren...
100% -> 64 dBm SNR oder mehr. Dementsprechend z.B. 50% -> 32 dBm SNR.
Am Serverstandort ist eine MIMO-Antenne installiert, die über 2 Kabel am AP angeschlossen ist. Die Kabel sind 1m lang, haben aber 3cm unterschied zueinander. Könnte dies auch problematisch sein?
Da sehe ich kein Problem drin.

Gruß Alfred
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hardye
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Beitrag von hardye »

Ich bin nun zu neuen Erkenntnissen gekommen. Die Datenrate bleibt aber unter 1,5MB/s. Deswegen hole ich mal aus jetzt:

Hauptgebäude:
L321 im EDV-Raum mit Antenne an der Außenwand (INTELLINET Direktionale MIMO Panel-Hochleistungsantenne 2T2R MIMO 2,4 GHz 12dBi SMA)
Kurzes Kabelstück dazwischen.
Konfig: 40MHz erwungen, Automatische Antennenwahl

Büro im Haptgebäude (im Funkschatten der MIMO):
L-54 mit gleichem Kanal (13) und gleichen SSIDs für Roaming

Nebengebäude (gegenüber)
Im Gebäude hinter der Wand am Fenster L321 mit Serienantennen, automatische Antennenwahl, gleicher Kanal, gleiche SSIDs, 40MHz.


Sonst gibt es weit und breit kein anderes WLAN. Vom Hauptgbäude zum Nebengebäude ist eine P2P eingerichtet. Auf der Hauptgebäudeseite zeigt der AP 150-300MBit (schwankt auf und ab) an, Empfang und Link ~60%.
Im Nebengebäude ähnliche Datenraten, Empfang und Link ~50%.

Hat das Testneotebook die Kopplung (am Fenster) dirket zum AP im Hauptgebäude, gehen über 5MB/s. Geht der Link über die P2P-Strecke, ist Empfangen nur noch mit 1,5MB/s mögich, Senden mit ca. 3MB/s.
Bei den Tests war kein Client am Hauptgebäude angemeldet, im Nebengebäude allerdings 2 Iphones und 2 IPads neben dem Testgerät (im Gebäude verteilt, teilweise mit schlechterem Empfang um 20%). Die anderen Geräte waren aber alle unbenutzt zum Testzeitpunkt.

Woran kann nun die niedrige Datenrate liegen? Wie kann ich analysieren? Dazu fehlt mir eindeutig die Erfahrung.
Am Notebook habe ich mal einen Channel-Check gemacht (INSSIDer), die Kanäle sind frei. Durch die 40MHz Kanäle ist nun Ch13+9 aktiv.
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martinw
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Beitrag von martinw »

Hallo,
INTELLINET Direktionale MIMO Panel-Hochleistungsantenne 2T2R MIMO 2,4 GHz 12dBi SMA
also diese Antenne ist nach meinem Empfinden weder besonders direktional noch verdient sie die Bezeichnung "Hochleistung". Typische Marketinglüge...


Anyway. Mir drängt sich spontan die Frage auf, warum Du 2,4 GHz wählst, wenn die Endpunkte beide auch 5Ghz beherrschen? Vermutlich weil der AP im Nebengebäude Clients und die RiFuStrecke bedienen soll. Antennen hinter Fenster ist generell eine schlechte Idee. Weiterhin wäre es sinnvoll, dort einen L-322 zu positionieren, der mit einem Modul die Clients bedient und mit dem anderen Modul exklusiv die RiFuStrecke (mit einer Außenantenne). Dann klappt's auch mit der Datenrate ;-) Ich nehme an, die Erfordernis baulicher Veränderungen sind das Problem, die zur "Antenne hinter Glas"-Lösung geführt haben?

Weiterhin schreibst Du: "kurzes Kabelstück dazwischen". Ist die Antenne mit einem oder mit zwei Kabeln angeschlossen?


Gruß
Martin
hardye
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Beitrag von hardye »

Alles soweit richtig, am Nebengebäude dürfen deratige Veränderungen nicht durchgeführt werden. Sonst wäre dort schon lange eine Außenantenne.

Was ist denn mit der von mir eingesetzten Antenne? Selbstverständlich ist sie mit 2 Kabeln angebunden. Und ja, 2,4GHz wegen den Clients und der Kompatiblität.
Die Datenrate im Nebengebäude war aber schneller geplant. Fürs www reicht es, aber für mittlere Datenmengen wirds knapp.
Durch 5dBi Antennen am AP im Nebengebäude ist es geringfügig besser geworden bzw. stabiler. Die Rate schwankt jetzt im Bereich 180-300MBit. Frage mich aber ohnehin, warum die Rate oft schwankt und die Empfangsstärke bei über 50% bleibt.
hardye
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Beitrag von hardye »

Alles soweit richtig, am Nebengebäude dürfen deratige Veränderungen nicht durchgeführt werden. Sonst wäre dort schon lange eine Außenantenne.

Was ist denn mit der von mir eingesetzten Antenne? Selbstverständlich ist sie mit 2 Kabeln angebunden. Und ja, 2,4GHz wegen den Clients und der Kompatiblität.
Die Datenrate im Nebengebäude war aber schneller geplant. Fürs www reicht es, aber für mittlere Datenmengen wirds knapp.
Durch 5dBi Antennen am AP im Nebengebäude ist es geringfügig besser geworden bzw. stabiler. Die Rate schwankt jetzt im Bereich 180-300MBit. Frage mich aber ohnehin, warum die Rate oft schwankt und die Empfangsstärke bei über 50% bleibt.
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martinw
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Beitrag von martinw »

Hallo,

dann empfehle ich dringend, entweder den L-321 durch einen L-322 zu ersetzen, oder aber einen weiteren L-321 einzusetzen, so dass die Funkstrecke von einem WLAN-Modul exklusiv bedient wird. Das gibt Dir die Möglichkeit, hinter dem Fenster noch einmal die gleiche Richtfunkantenne wie am gegenüberliegenden Gebäude oder eine ähnliche Antenne an den AP zu klemmen, eine Halterung oder ein Aufsteller ist bestimmt schnell gebastelt. Diese Intellinet-Antenne kostet ja nicht die Welt (das zweite Funkmodul nachträglich hingegen einiges :( )

12dBi Gewinn absolut ist nicht viel, aber der Unterschied zu den 5dBi-Rundstrahlantennen ist enorm. Antennengewinn ist nur zu ersetzen durch noch mehr Antennengewinn ;-)

Moderne Scheiben dämpfen dank wärmedämmender Beschichtungen, UV-Schutz, Tönung, Verspiegelung usw. mitunter erheblich.



Gruß
Martin
hardye
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Beitrag von hardye »

Was könnten wir denn noch testen um einem evtl. Problem aus dem weg zu gehen?
Merkwürdig ist ja auch, dass der Weg, der die schlechtere Signalstärke hat, schneller ist als der andere.
In weitere Hardware sollte erstmal nicht investiert werden müssen...
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