Dr.Einstein hat geschrieben: 13 Feb 2023, 11:08
Die Aussage stimmt nicht vollständig. Beispiel: ETH-1 LAN-1, 192.168.1.0 VLAN 1; ETH-2 LAN-2, 192.168.2.0 VLAN2. Routing zwischen den Netzen wird durch den Lancom durchgeführt. Frames kommen getaggt beim Lancom an. In diesem Fall ist das VLAN Modul nicht notwendig. Das Eintragen der VLAN-IDs am jeweiligen Netzwerk genügt.
Genau. Wie ich im übrigen oben schon schrieb (nein, mit kurzer Begründung; 16. Juni 2020 00:11).
roell.f hat geschrieben: 18 Feb 2023, 14:06
wenn ich dein Beispiel
Dr.Einstein hat geschrieben: 13 Feb 2023, 11:08
ETH-1 LAN-1, 192.168.1.0 VLAN 1
ETH-2 LAN-2, 192.168.2.0 VLAN 2
ansehe, dann würde ich sagen, dass der Lancom für das Routing zwischen LAN-1 und LAN-2 in den Ethernet-Frames das Tag "VLAN 1" gegen das Tag "VLAN 2" austauschen, d. h. umtaggen muss.
Nein. Erstens disqualifiziert hier schon der Begriff "für das Routing" alles was mit umtaggen zu tun hat. Wenn ein lokales LAN (IP-Netzwerk, ARF-Netz) an LAN-1 gebunden ist (hier 192.168.1.0) und ein anderes an LAN-2 (hier 192.168.2.0), dann wird nichts umgetaggt. Es ist nur festgelegt, dass das eine lokale LAN VLAN-ID 1 getaggt den LANCOM verlässt (bzw. genauer
angebunden ist, weil es wird ja auch empfangen) und das andere VLAN-ID 2 getaggt. Genau genommen, wenn jetzt ein Paket vom einen lokalen LAN zum anderen geht, passiert folgendes: Das Paket kommt an ETH-1 rein, was LAN-1 zugeordnet ist und LAN-1 ist dem lokalen LAN 192.168.1.0 zugeordnet. Das Paket wurde VLAN-ID 1 getaggt auf dem Ethernet angenommen/empfangen, es verlässt jetzt das Ethernet und geht in das IP-Router-Modul. Im IP-Router-Modul gibt es kein VLAN, VLAN ist eine Technologie um auf dem Ethernet mehrere lokale Netze zu übertragen, die sich gegenseitig - von der Übertragungskapazität abgesehen - nicht stören und die sauber getrennt sind, auch wenn das "sauber" nicht gegen Mithören schützt, hier also keine VPN-Tunnel oder WLC-Tunnel vorliegen. Folglich haben wir im IP-Router jetzt ein normales IP-Paket (+ Schnittstellen-Tag genau genommen). Dieses IP-Paket geht jetzt entsprechend verschiedener Regeln (Firewall, Schnittstellen-Tags, interne Routing-Tabelle) weiter und landet im 192.168.2.0-er Netz. Da geht es also rein und kommt nun wieder aufs Ethernet, weil darüber muss das Paket in diesem Fall den LANCOM-Router verlassen. Und da auf dem Ethernet für dieses lokale LAN VLAN-ID 2 eingestellt ist, geht es über VLAN-ID 2 raus, die VLAN-ID 2 wurde hinzugefügt. Aber hier wurde zu keinem Zeitpunkt umgetaggt! (Für jemand, der es (noch) nicht versteht: Man könnte ergänzen aus Sicht des VLAN-Moduls.)
Ein einfaches Beispiel, wo tatsächlich umgetaggt werden muss wäre folgendes (das lokale LAN 192.168.2.0 spielt hier zum Verständnis eigentlich keine Rolle, es zeigt nur, warum so eine Konstellation Sinn ergeben könnte):
lokales LAN 192.168.1.0 -> BRG-1; BRG-1 -> LAN-1, LAN-2
lokales LAN 192.168.2.0 -> LAN-2
ETH-1 -> LAN-1, 192.168.1.0 ungetaggt
ETH-2 -> LAN-2, 192.168.1.0 VLAN-ID 1 getaggt; 192.168.2.0 VLAN-ID 2 getaggt (oder meinetwegen auch ungetaggt, wie man es braucht)
Wenn jetzt ein Paket aus dem 192.168.1.0-er LAN an Port ETH-1 (ungetaggt) kommt und zu einem anderen Gerät im 192.168.1.0-er LAN an ETH-2 soll, dann wird es umgetaggt! Es kommt ungetaggt rein und geht am anderen Port getaggt wieder raus. Im IP-Router-Modul landet dieses Paket übrigens nicht.
Viele Grüße
Jirka