Was ich auch noch nicht so ganz verstehe: Ist das Verfahren zur Generierung der Domain-ID bzw. MDIE denn irgendwo standardisiert?
Nein, ist es nicht.
Wenn da jeder Hersteller sein eigenes Süppchen kochen würde, könnte man ein Fast-Roaming zwischen APs verschiedener Hersteller ja eigentlich so ziemlich vergessen. Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass das von der WFA so gedacht war.
Der 802.11-Standard geht bei 11r davon aus, dass es eine zentrale Instanz gibt, bei der die initiale 1X-Anmeldung passiert und die die Wurzel der Schlüssel-Verteilungshierarchie ist. Da steht eigentlich zwischen den Zeilen, dass von einem zentralen WLAN-Switch oder -Controller ausgegangen wird. Und das Protokoll zwischen so einem Controller und den APs ist genauso wenig herstellerübergreifend spezifiziert. Von daher: ja, ein herstellerübergreifendes Fast Roaming gibt es in der Praxis nicht. Unter anderem deswegen, weil es von den Firmenkunden auch wohl keinen Bedarf gibt. Da ist man eher froh, dass es nur einen Ansprechpartner gibt, wenn's mal nicht funktioniert
Dass 11r bei LANCOM auch dezentral ohne einen WLC geht, ist halt der Tatsache geschuldet, dass dies von Kunden- bzw. Produkt-Management-Seite gefordert war und man sich ein dezentrales Verteilungsmodell (über IAPP) ausgedacht hat. Cloud-gemanagte APs laufen ja ohne WLC. Aber IAPP ist genauso wenig herstellerübergreifend standardisiert.
Bei LANCOM ist der Sonderfall nun so, daß es zwei Linien von APs auf komplett unterschiedlichen Codebasen gibt. Natürlich haben die LX-Entwickler die LCOS-Entwickler gefragt und benutzen die gleiche Formel, um die ID zu berechnen. Es gibt auch Nutzer in diesem Forum, die bereits ein Fast-Roaming zwischen LCOS und LX hinbekommen haben. Wenn Du also auf LCOS und LX unterschiedliche IDs bekommst, dann heißt das auch, dass Deine APs effektiv unterschiedliche Verschlüsselungs-Optionen ausstrahlen.
Ich hatte bereits geschrieben, daß die Werte in den LCOS-Verschlüsselungsoptionen sich zum Teil gegenseitig beeinflussen. Das ist so, weil 802.11 und WFA nicht beliebige Kombinationen dieser Werte erlauben. Das dürfte zum Teil auch beim LX so sein, aber nicht zwingend auf gleiche Weise, weil eben unterschiedliche Codebasis.
Wenn Du also sagst, "ich hab doch nur das und das geändert...", das heißt das nicht, dass das keine Seiteneffekte auf andere Werte hat. Die sicherste Variante ist, sich die Beacons der beiden APs anzuschauen und zu vergleichen.
Die Idee, die die der Berechnung zugrunde liegenden Daten auszugeben, will ich fürs LCOS aufgreifen. Zu LCOS-LX kann ich nichts sagen, die Entwickler sind aber, so wie ich höre, über beide Ohren zu mit anderen Sachen.