Rundstrahlantennen tauschen beim L-54g

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Bombadil
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Rundstrahlantennen tauschen beim L-54g

Beitrag von Bombadil »

Hallo Foren-Profis,

bin neu hier im Forum angemeldet, habe mich in letzter Zeit einige Zeit hier suchend aufgehalten, jedoch keinen entsprechenden Beitrag gefunden.
Basics: Altbau, ehem. Hotel (1911), 3 Etagen für 36 Studenten mit 2*L-54g versorgt.
In 2-3 Zimmern ist der Empfang nicht gut genug, so dass ich mich mit dem Gedanken befasse, die Original Rundstrahlantennen auszutauschen gegen welche mit höherer Leistung. Hierzu habe ich bspw. welche bei Ebay entdeckt, die 9db Gewinn haben sollen. Nun habe ich nach längerer Recherche erfahren, dass es hier zu Problemen kommen kann.
1. Ist die gesetzl. zulässige Leistung damit überschritten?
2. habe irgendwo gelesen, dass man die Antennen nicht einfach so tauschen kann, sondern die APs diese nicht erkennen und man diese neu starten muss. Reicht da ein Start von Lanconfig aus oder muss man den AP per Resetknopf neu starten.
3. helfen die angepriesenen Antennen überhaupt was?

Danke für Eure Hilfe

Grüße
Bombadil
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stefanbunzel
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Beitrag von stefanbunzel »

Hallo Bombadil,

zu 1.: Die gesetzliche Sendeleistung musst du im Lancom an die verwendeten Antennen anpassen: LANconfig - Wireless LAN - phys. WLAN-Einst. - Radio - Sendeleistungs-Reduktion.
D.h.: Du musst die Sendeleistung des Gerätes um den Gewinn der Antenne (9 dbi) reduzieren. Theoretisch erreichst du damit also keine Verbesserung... wenn du reduzierst :wink: ! Aber, das sollte man unbedingt richtig einstellen, um sich Ärger zu ersparen!

zu 2.: Das ist Unsinn! So viel wie ich weiß, ist es den Geräten (fast) egal, was da hinten angeschraubt ist. Die 9 dbi-Antennen strahlen das Signal eben nicht kugelförmig aus, sondern plätten die Kugel, wodurch du zum Beispiel in der Horizontalen einen merklichen Gewinn und in der Vertikalen einen Verlust bekommst.

zu 3.: Das ist die wichtigste Frage! Wie gesagt, zur Ausleuchtung eines Gebäudes über mehrere Etagen sin ddie Originalantennen genau das Richtige, da sie kugelförmig in alle Richtungen gleichmäßig abstrahlen. Der Einsatz der (mir bekannten und auch von mir eingesetzten) +9 dbi-Antennen bewirkt, dass du in einer Ebene (z. Bsp. horizontal) eine merkliche Verbesserung des Signals erhältst, dagegen in der anderen Ebene (vertikal) eine merkliche Verschlechterung.
Mein Vorschlag: Verwende je eine Original-Antenne (2 dbi) sowie 9 dbi-Antenne am Lancom und stelle in LANconfig auf "Automatisch die beste Antenne zum Senden selektieren".

Stefan
GS-2326, 1783VAW, R883VAW, 1781A, 831A, 1781EF+, L-452agn, L-32x, L-54(ag/dual), 1711(+), 1511, 821(+), 3850, 3050, IL-11/2, VP-100 ..., Optionen: CF, PS, WLC
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Jirka
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Beitrag von Jirka »

Hallo Stefan,
sind die Originalantennen genau das Richtige, da sie kugelförmig in alle Richtungen gleichmäßig abstrahlen.
Na ja, etwas Richtwirkung in die Ebene haben die schon ... irgendwo müssen die 3 dBi ja herkommen :) Aber grundsätzlich hast Du Recht, die haben keine große Richtwirkung ...

Viele Grüße,
Jirka
Bombadil
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Beitrag von Bombadil »

Hallo Stefan und Jirka,

vielen Dank für Eure Antworten.

@Stefan
zu 1: dies verstehe ich so, dass Lancom das Gerät bereits von Haus aus auf die maximal zulässige Sendeleistung eingestellt hat. Dann bringt eine Antenne mit mehr gewinn bei gleichezeitiger reduktion der Sendeleistung des APs und gleicher Richtcharakteristik absolut nix.

zu 2: habs wieder gefunden wo ich es gelesen habe:http://www.lancom-forum.de/htopic,1468, ... tenne.html , aber weis nicht was ich davon halten soll. Hat sich ja niemand sonst gemeldet.

zu 3: da muss ich mir mal gedanken machen über die Geometrie und die Richtcharakteristik und werde dann entprechend die Antennen anbringen. Der Tipp ist gut, hätte nie dran gedacht unterschiedliche Antennen zu verbauen.

Grüße

Bombadil
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stefanbunzel
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Beitrag von stefanbunzel »

Hallo Bombadil,

noch einmal zu 1.: Das stimmt so nicht ganz. Eine Antenne mit mehr Gewinn (ohne zusätzliche Verstärker) beruht immer auf einer Änderung der Richtcharakteristik und bringt in diesem bestimmten Bereich natürlich ein stärkeres bzw. "dichteres" Signal. Also bringen diese Antennen schon etwas. Denk nur mal an Richtantennen im Vergleich zu Rundstrahlantennen. Da wird diese Eigenschaft besonders deutlich.

zu 2.: Habe Beiträge gelesen. Grundsätzlich gilt (denke ich mir jedenfalls), dass man zum Wechseln der Antenne das Gerät vom Stromnetz nehmen sollte. Beim Wechsel der Antenne könnte theoretisch ein Kurzschluss entstehen, der das WLAN-Modul dauerhaft schädigt. Das wäre auch eine Begründung für den Leistungsverlust in den Forum-Beiträgen. Das dies durch das Einspielen der Firmware bzw. Konfig zu beheben geht... ? Kann ich nicht nachvollziehen.

Stefan
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alf29
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Beitrag von alf29 »

Moin,
zu 1: dies verstehe ich so, dass Lancom das Gerät bereits von Haus aus auf die maximal zulässige Sendeleistung eingestellt hat. Dann bringt eine Antenne mit mehr gewinn bei gleichezeitiger reduktion der Sendeleistung des APs und gleicher Richtcharakteristik absolut nix.
Jein. Man muß zwar die Sendeleistung wieder reduzieren, aber eine Richtantenne bringt den Gewinn
auch im Empfangsrichtung, und 'empfangsvertärken' darf man beliebig viel. Wenn man auf einer
Richtfunkstrecke an beiden Enden so eine Antenne anbringt, bringt das schon einiges gegenüber
einem Rundstrahler (neben z.B. dem Ausblenden von Störern aus anderen Richtungen).
zu 2.: Habe Beiträge gelesen. Grundsätzlich gilt (denke ich mir jedenfalls), dass man zum Wechseln der Antenne das Gerät vom Stromnetz nehmen sollte. Beim Wechsel der Antenne könnte theoretisch ein Kurzschluss entstehen, der das WLAN-Modul dauerhaft schädigt.
Also ich schraube ständig Antennen im Betrieb an und ab, und dabei ist mir noch nie ein Modul
hops gegangen - wenn ich gerade mal kein Pigtail habe, betreibe ich auch schon mal ein Modul
ganz ohne Antenne, für einen halben Meter auf dem Schreibtisch geht das auch so...das geht
aber auch nur wegen der niedrigen Sendeleistungen (< 100 mW) dieser Module. Bei High-Power-Module
mit Leistungen deutlich darüber (wie sie schon mal in diesem Forum diskutiert worden sind) sieht
das ganz anders aus, die Hersteller schreiben da recht deutlich rein, daß der Betrieb ohne korrekte
Abschlußimpedanz die Endstufe beschädigen kann.

Gruß Alfred
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