Teildefekt der CM9 Module?

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thomasgiger
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Teildefekt der CM9 Module?

Beitrag von thomasgiger »

[Hinweis: Die späte Erkenntnis findet sich im neuesten Beitrag ganz unten].

Wir haben in den letzten Monaten an vier L54ag (bei 5.4 GHz, outdoor, 3x PMP und 1x P2P) einen "Teildefekt" des CM9 miniPCI Moduls festgestellt. Nach Austausch der CM9 miniPCI Module funktioniert alles wieder normal.

Das beobachtete Symptom ist, dass das betroffene L54ag zwar aufgrund durchaus guter Signalverhältnisse >30dB SNR die Modulationsart 54 Mbps anstrebt, aber ab 18 Mbps nicht mehr senden kann (oder hören ... was, ist noch unklar). Mit einer "Zwangsreduktion" auf 18 Mbps maximale Datenrate bekommt man zwar wieder einen stabilen Betrieb hin, aber letztlich hilft nur ein Austausch.

Wohlgemerkt: Ich spreche nicht von einer plötzlichen Verschlechterung des Signalpegels, wie er hier schon öfter beschrieben / gemessen wurde ...

Hat jemand Erfahrungen zu diesem Thema gemacht?

PS: Mir ist natürlich klar, dass die Selbstreparatur die Garantie vernichtet und außerdem LANCOM keine Gelegenheit zur Analyse gibt. Andererseits brauchen wir rasch eine Lösung und keine Diskussionen, was wir sonst alles verkehrt gemacht haben könnten. Das Ergebnis gibt uns einfach Recht. Bei Interesse kann LANCOM aber gerne die defekten Module im Austausch gegen neue bekommen ;-).
Zuletzt geändert von thomasgiger am 30 Sep 2006, 23:37, insgesamt 1-mal geändert.
Mit freundlichen Grüßen,
true global communications GmbH (TGNET/wireless, ca. 300x L54ag/L54dual)
Thomas Giger
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Beitrag von thomasgiger »

Oops, ich habe da noch etwas vergessen:

Alle 4 Module sind bei Regen defekt geworden. Wasser war aber keines in der Antenne oder im Kabel (das SNR war ja auch unverändert).

In 3 Fällen könnte auch ein Gewitter in der Umgebung gewesen sein als das CM9 teildefekt wurde - im ältesten Fall wohl nicht (passsierte im März). Ein Einschlag in der Nähe ist aber ziemlich sicher auszuschließen. Man kann das ja auch umgekehrt sehen - schließlich sind etwa 140 andere CM9s in L54ag's und etwa 200 in WRAPs bei den jüngsten Gewittern heil geblieben ...

In 3 von 4 Fällen gibt es außerdem jeweils einen Teilnehmer, der sehr nahe an der 10 dBi Omni sitzt und ein RSL von 49 dBm hat. Ist so etwas wie eine Übersteuerung oder Überhitzung denkbar - vielleicht durch Kriechströme außen am Antennenkabel entlang bis zur Antenne?
Mit freundlichen Grüßen,
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Thomas Giger
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Beitrag von thomasgiger »

Ich meinte natürlich ein RSL von -49 dBm, sorry.
Mit freundlichen Grüßen,
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Thomas Giger
marc b
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Beitrag von marc b »

Moin,

Ähnliche kann ich bei den L-54g berichten. Einige haben auch in Zusammenhang mit Wetterumschwung schlagartigt Probleme gemacht. Aber bislang nur L-54g Geräte.

Antwort vom Support: ... das sind Einzelfälle.

Wir habe bislang vermieden die Module selbst zu tauschen. Denn da gibt es ja verscheide. Aber langsam nervt es. Vielleicht doch die Geräte lieber 10€ teurer machen und "richtige" einbauen. :-)

Marc
>150 Wlan Geräte für den Backbone im Einsatz. Einige Server für die User-Einwahl via PPPoE. LWL-Standleitung als Uplink...>500 Kundenclients. >10TB je Monat Traffic u.s.w. Wlan-Link von 100m bis 15km Entferung.
marc b
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Beitrag von marc b »

Moin thomasgiger,

sage mal was für Module hast Du eingesetzt? Ist der Fehler mit den von Dir eingesetzten Modulen dann nochmal aufgetreten? Denn wenn ich die Zeit und den Ausfall eines Senders rechne, dann kann ich auch auf die Geranite verzichten und ein Modul für ~40€ einsetzen. Nur meine ich ist CM9 nicht gleich CM9 Modul.

Ich schlage vor Lancom verbaut nur noch die a/b/g Module und hat somit nur noch einen L-54. Mit einer Option die man auch nchträglich kaufen kann läst sich die "a-Funktion" freischalten. Das spart doch auch Lagerplatz :-)


Marc
>150 Wlan Geräte für den Backbone im Einsatz. Einige Server für die User-Einwahl via PPPoE. LWL-Standleitung als Uplink...>500 Kundenclients. >10TB je Monat Traffic u.s.w. Wlan-Link von 100m bis 15km Entferung.
thomasgiger
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Beitrag von thomasgiger »

So, nachdem uns dieser Sommer mit seinen Gewittern mehrere CM9's in den L54ag gekostet hat, bin ich zu folgenden Erkenntnissen gekommen:

1) Bei Gewitter (Blitz in der Umgebung von wenigen Kilometern) besteht an bestimmten Omni-Antennen die Gefahr, dass ein Strom induziert wird, der den Divesity-Switch des CM9 Moduls ruiniert. Obwohl eine zweite Antenne gar nicht angeschlossen ist, glaubt das L54ag immer wieder für Sekunden, am AUX-Anschluss einen besseren Empfang zu haben.

2) Es gibt Antennen mit eingebautem DC Grounding (ein Kurzschluss für Gleichspannungen), wodurch der induzierte Strom zuverlässig geerdet wird (wenn die Erdung grundsätzlich stimmt). Ein DC Grounding könnte man in Form eines Lamda/4 oder LC-Filters für den gewünschten Frequenzbereich nachrüsten. Ich vermute aber, dass ein Gasentladungsblitzschutz nicht helfen wird, denn der DC Kurzschluss muss permanent bestehen und auch geringe Ströme ableiten.

3) Die Bauform der Antenne hat definitv einen Einfluss. Der Reflektor einer Sektorantenne z.B. kann die Induktion verhindern, weil er quasi alle Teile der Omni in einem Bereich gleichen Potentials stabilisiert. Im Mikrotik Forum gibt es einen Vorschlag für einen Workaround bei Omni-Antennen ohne DC-grounding, der im Prinzip dasselbe bewirkt: Man führt einen dicken Draht an der Omni entlang hoch (habe ich nicht probiert). Die Beeinflussung des Funkfelds soll angeblich sehr gering sein.

4) Die Länge des Antennenkabels hat anscheinend kaum Einfluss, denn wir hatten das Problem vorwiegend an 50cm-Kabeln. Das Coaxkabel ist also nicht die Stelle, an der der Stromfluss induziert wird - wenn der Schirm geerdet ist.

Wir probieren nun von allem etwas: eingebautes DC grounding oder mit externem Filter und auch den Draht-Workaround ... "faktische" Ergebnisse sind naturgemäß nicht rasch zu erwarten, aber ich hoffe mal, dass wir im nächsten Sommer wieder Ruhe haben werden.
Mit freundlichen Grüßen,
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Thomas Giger
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