Verständnsifrage - P2P Verbindung, 802.11n + "alte Ante

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schibulski
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Verständnsifrage - P2P Verbindung, 802.11n + "alte Ante

Beitrag von schibulski »

Hallo Zusammen,

ich habe eine Frage bezüglich des Lancom Techpapers "802.11n für Outdoor-Anwendungen". Darin heisst es:
P2P-Verbindungen
mit 802.11n erzielen bei Verwendung von
normalen Antennen und einem Datenstrom bis zu
90 Mbit/s netto.
Was bedeutet der Ausdruck "normale Antennen"? Sind damit die drei Stummelantennen gemeint, oder eine herkömmliche "AirLancer Extender O-9a" wie man sie bei den alten 802.11a Radios verwendet hat?

Hintergrund ist: Wir müssen eine "alte" P2P Verbindung aufrüsten die mit zwei L-54ag Access-Points im Turbo-Modus und zwei "AirLancer Extender O-9a" betrieben wird. Um es möglichst einfach zu gestalten, dachten wir in unserem jugendlichen Leichtsinn, tauschen wir doch einfach nur die Access-Points durch L-310agn und wir erreichen einen höheren Datendurchsatz als mit den alten APs im Turbo-Modus. Liegen wir damit richtig?

Danke fuer die Hilfestellung und Gruesse, Schibulski
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alf29
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Beitrag von alf29 »

Moin,

was der Autor mit 'normalen' Antennen gemeint hat, weiß ich ehrlich gesagt
auch nicht. Fakt ist jedenfalls, daß die 90 MBit/s netto der Wert sind, den
wir hier intern bei einer perfekten Verbindung (40 MHz, kurzes Guard-Intervall,
zwei MIMO-Ströme) für TCP erreicht haben. Zwei MIMO-Ströme bedeuten
aber, daß das mit einer 'einfachen' O-9a nicht funktionieren kann - für zwei
MIMO-Ströme braucht man mindestens zwei Antennen auf jeder Seite, also
z.B. eine von den OD-...-Antennen. Ohne MIMO geht die Bruttorate von
300 auf 150 Mbit/s herunter und die Netto-Rate dürfte nicht viel über dem
liegen, was man mit einer Turbo-A-Strecke und zwei L-54 erreicht (bei
solchen Strecken habe ich unter Idealbedingungen so um 55 MBit/s netto
gesehen).

Gruß Alfred
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thomasgiger
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Beitrag von thomasgiger »

Na, ganz so trauring sieht's in unseren Tests mit einer "normalen" Antenne, also ohne dual-polarisierten Antennen, doch nicht aus:

Konfiguration L310agn: 40 MHz, 1 spatial stream

Es wird ein symmetrischer TCP Datenstrom erzeugt - der wird von Router A erzeugt, durch die Bridge geschickt, und von Router B zu Router A zurück gesendet. Das muss dann zwangsweise symmetrisch sein, weil ja Router B nicht mehr in die Gegenrichtung senden kann, als er von A erhält.

Ergebnis: 44,7 Mbps in beide Richtungen gleichzeitig. Der aggregierte Datensatz beträgt also 89,4 Mbps netto in dieser Konfiguration. Die CPU Last des L310agn liegt bei dieser Aufgabe bei 62%. TX- und RX-Rate des Modem sind recht hübsch bei den maximalen 150 Mbit/s (brutto) stabil.

Wenn man den Datenstrom allerdings nur in einer Richtung sendet, bekommt man nicht an die 90 Mbit/s, sondern bloß 68 Mbps, plus 1,5 Mbps an TCP ACKs in der Gegenrichtung, aggregiert also knapp 70 Mbps. Interessant: Die CPU Last liegt wieder bei 62% (als ob die Anzahl der Pakete und nicht die Datenrate maßgeblich wäre, was denkbar ist).

Disclaimer: Ich muss allerdings erst noch verifizieren, dass nicht Router A der limitierende Faktor in der einseitigen Betriebsart ist.

Bin gespannt, wie sich das mit 2 spatial Streams darstellt - auf entsprechende Antennen warte ich leider noch - und ich hoffe, die CPU des L310agn wird nicht das Nadelöhr sein.
Mit freundlichen Grüßen,
true global communications GmbH (TGNET/wireless, ca. 300x L54ag/L54dual)
Thomas Giger
ThomasL
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Beitrag von ThomasL »

Ich würde mir eine neue dual-polarisierte Antenne hohlen
und die beiden anderen am zweiten AP benutzen.
thomasgiger
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Beitrag von thomasgiger »

Mittlerweile haben wir - allerdings nur im Innenbereich - Messungen mit dual-polarisierten Mars 25dBi Antennen gemacht. Die Ergebnisse sind durchwachsen, jedenfalls nicht wirklich berauschend. Ich zögere aber, sie hier zu publizieren, weil im Innenbereich gerade mit 802.11n Reflexionen eine maßgebliche Wirkung - auch zum Guten - haben können.
Mit freundlichen Grüßen,
true global communications GmbH (TGNET/wireless, ca. 300x L54ag/L54dual)
Thomas Giger
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