Was genau bewirkt die einstellung der Entfernung ?

Forum zu den aktuellen LANCOM Wireless Accesspoint Serien

Moderator: Lancom-Systems Moderatoren

Antworten
SST
Beiträge: 74
Registriert: 19 Jul 2005, 12:07

Was genau bewirkt die einstellung der Entfernung ?

Beitrag von SST »

Hallo,
Was genau bewirkt die Einstellung der Entfernung im Lancom ?
Ich vermute mal ins Blaue… das irgendwelche Timeouts immer etwas verlängert werden je grösser die Entfernung angegeben wird…
Warum ich das frage, ganz einfach, ich habe spaß halber 2 L54ag hier auf einem Tisch (einer AP einer Client) miteinander verbunden und mit den Entfernungen gespielt um zu beobachten was sich Verändert …
5ghz im Turbomodus pur ohne TX Burst und sonstigem, an den jeweiligen Lan Anschlüssen Laptops mit Windows Dateifreigabe, und mal die Mb/Sec beobachtet beim kopieren….
Ich staunte nicht schlecht…..

Bei 10km ca. 1MB /Sec
Bei 5km ca. 2MB /sec
Bei 0 also ohne Angabe volle 5,3MB /sec

Wie beschrieben die Geräte stehen quasi nebeneinander….

Es scheint fast so als ab mit der Angabe der km generell längere Timouts abgewartet werden obwohl die Daten schon längst da sind, das ganze mildert die Aktivierung von TX Burst , selbst bei 10km noch über 5MB…

Also scheint die TX Burst Funktion im P2P betrieb recht sinnvoll zu sein….
Benutzeravatar
alf29
Moderator
Moderator
Beiträge: 6207
Registriert: 07 Nov 2004, 19:33
Wohnort: Aachen
Kontaktdaten:

Beitrag von alf29 »

Moin,

die Einstellung der Entfernung beeinflußt die Slot-Zeit
sowie den ACK- bzw. CTS-Timeout. Bei Outdoor-Strecken
reichen die durch IEEE 802.11 definierten Zeiten irgendwann
nicht mehr aus, damit das MAC-Protokoll noch sinnvoll
funktioniert.

Während längere ACK- und CTS-Timeout nur eine
Auswirkung haben, wenn ein Paket wiederholt werden
muß, hat die Slot-Zeit auch eine Auswirkung, wenn
keinerlei Übertragungsfehler auftreten - sie beeinflußt die
Zeit, die ein Sender das Medium erstmal 'beobachtet',
bevor er lossendet.

Tx-Bursting reduziert den dadurch eintretenden
Bandbreitenverlust, indem ein Sender nach erfolgreichem
Senden eines Pakets mit dem nächsten Paket sofort
anfängt, ohne sich wieder in den 'Wettbewerb' ums Medium
zu begeben. Das reduziert den durch die längere
Slot-Zeit bedingten Overhead, verschlechtert aber auch
die Fairness auf dem Medium, da man auf diese Weise
andere Parteien nicht zu Wort kommen läßt. Besonders
bei VoIP-Applikationen mit ihren hoch priorisierten Paketen,
die mit niedriger Latenz übertragen werden sollen, ist das
ein Problem. Aus diesem Grunde wird Tx-Bursting
automatisch ausgeschaltet, sobald man die
QoS-Erweiterungen einschaltet.

Gruß Alfred
“There is no death, there is just a change of our cosmic address."
-- Edgar Froese, 1944 - 2015
Antworten